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Schnell, aber glücklos: "Magic" Molina kann nicht zaubern
Eigentlich ein absoluter Frontrunner, aber nach zwei Teamfehlern in zwei Rennen nicht auch in der Gesamtwertung vorn dabei: DTM-Pechvogel Miguel Molina
(Motorsport-Total.com) - Für ihn ist der sechste Platz in Oschersleben wie ein kleiner Sieg. Denn Rückschläge hat Miguel Molina in dieser noch jungen DTM-Saison 2014 schon einige hinnehmen müssen. Gleich beim Auftakt in Hockenheim war es damit losgegangen: Der Kamera-Dummy an seinem Auto fehlte, Startplatz sechs war futsch. Noch dicker kam es in Oschersleben: Falsche Abmessungen kosteten ihn die Pole-Position.

© xpbimages.com
Schneller Spanier, aber 2014 bislang vom Pech verfolgt: Audi-Fahrer Miguel Molina Zoom
Und so ging Molina in beiden Rennen von ganz hinten an den Start, sah die Zielflagge in Hockenheim als 13., schaffte in Oschersleben sogar den Sprung auf Platz sechs. Doch was hätte er von seinen eigentlichen Startplätzen aus erreichen können? Nicht wenige Beobachter glauben: sehr viel. Zumal Molina seine Konkurrenten im Oschersleben-Qualifying um sensationelle 0,5 Sekunden (!) distanziert hatte.
Um danach erneut um die Früchte seiner Arbeit gebracht zu werden. Von Dingen, auf die er als Fahrer keinerlei Einfluss hat. Das muss eine bittere Pille sein für den 25-Jährigen. Und daraus macht er auch gar keinen Hehl: "Natürlich ist es ärgerlich, gute Startplätze zu verlieren", meint Audi-Fahrer Molina. Er fügt aber gleich hinzu: "Es bringt ja nichts, sich da hinzusteigern und Frust zu schieben."
Nach den Strafversetzungen: "Jetzt erst recht!"
Dafür habe er, zumindest zu einem gewissen Grad, mit einer "jetzt-erst-recht"-Mentalität nur noch mehr aufgedreht. "Ich bin die Rennen in Hockenheim und noch mehr in Oschersleben in dem Wissen und Bewusstsein angegangen, ein schnelles Auto zu haben und das Beste daraus zu machen. In Oschersleben bin ich vom letzten auf den sechsten Platz nach vorn gefahren. Das sagt viel aus."
Das tut es in der Tat. Doch nicht nur deshalb hält Audi-DTM-Leiter Dieter Gass große Stücke auf seinen spanischen RS5-Piloten. "Miguel ist in diesem Jahr bislang so stark unterwegs, das ist fast unglaublich. Und ich freue mich darauf, wenn er einmal ein problemfreies Wochenende hat." Eben solche hatte Molina in diesem Jahr noch nicht. Auch 2013 war kein Zuckerschlecken für ihn gewesen.
"Im vergangenen Jahr", so Gass, "hat Miguel von allen Seiten viele Prügel bekommen, auch von der Öffentlichkeit. Es wurde die Frage gestellt, ob er überhaupt in dieses Team reingehört. In diesem Jahr ist er sehr gut dabei." Und vor allem lasse sich Molina nicht entmutigen. Gass: "Den Rückschlag von Hockenheim hat er schon weggesteckt. Und in Oschersleben schon wieder. Das ist wirklich klasse."
Molina lässt den Kopf nicht hängen
In der Gesamtwertung findet sich "Magic" Molina, der im Qualifying von Oschersleben tatsächlich eine Zauberrunde hingelegt hat, allerdings nur auf Position elf wieder. Eine Platzierung, die nicht unbedingt der aktuellen Form des jungen Spaniers entspricht. Molina selbst ist aber weit entfernt davon, die Saison 2014 abzuschreiben: "Wir haben zwei von zehn Rennen absolviert. Noch ist also nichts entschieden."
Vielmehr fühle er sich durch sein offensichtliches Tempo und die erlittenen Rückschläge noch viel mehr dazu angespornt, nun endlich richtig zuzuschlagen: "Man hat gesehen, dass ich den Speed habe, ganz vorn mitzufahren. Was am Ende dabei herauskommt, werden wir nach dem Finale in Hockenheim wissen. Ich kann nur sagen: Es macht mir im Moment viel Spaß, in der DTM anzutreten."

