• 06.08.2008 10:50

  • von Britta Weddige

Schneider: Das Reifengefühl fehlt

Bernd Schneider könnte noch mehr Triumphe wie am Nürburgring einfahren, wenn er im Qualifying wieder besser wäre: Probleme mit den harten Reifen

(Motorsport-Total.com) - Auch alte Besen kehren gut - das hat Rekordchampion Bernd Schneider an Nürburgring eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Über ein Jahr lang konnte der Mercedes-Routinier kein Rennen mehr gewinnen, doch im Regenchaos in der Eifel packte Schneider sein ganzes Können aus und schwamm souverän auf Slicks zum Sieg.

Titel-Bild zur News: Bernd Schneider

Bernd Schneider konnte am Nürburgring seinen ersten Saisonsieg feiern

Das Rennfahren hat der fünfmalige Meister sowieso nicht verlernt, auch wenn er von den Ergebnissen her hinter seinen jungen HWA-Teamkollegen liegt. Sein Problemtag ist schon seit 2007 der Samstag und nicht der Rennsonntag. Am Nürburgring legte der Altstar mit Startplatz sechs seine bisher beste Qualifikation der Saison hin, ansonsten bewegte er sich zwischen den Rängen sieben und zwölf. In den Rennen allerdings beweist Schneider regelmäßig seine Klasse, auch wenn aus dem Mittelfeld heraus nicht mehr viel zu holen ist.#w1#

"Es ärgert einen umso mehr, wenn man weiß, dass man gewinnen kann, wenn man im Quali nur mal wieder alles auf den Punkt bringen und weiter vorn stehen würde", sagte Schneider im Interview mit der 'Motorsport aktuell'. Seinen Speed habe er mit dem Alter aber ganz sicher nicht verloren, betonte der inzwischen 44-jährige Schneider. Er vermutet, dass eher die Reifen der Grund dafür sind, dass es seit der vergangenen Saison im Qualifying nicht mehr läuft.

"Seit 2007 fahren wir mit einem härteren Reifen, der mir nicht mehr das Gefühl der Sicherheit gibt wie der, den wir bis 2006 hatten", erklärte Schneider. "Es ist schwierig, mit einem Reifen zu pushen, der dir das Gefühl für das Griplimit nicht gibt. Du musst runder fahren und dich ein wenig zurückhalten. Das haben meine Teamkollegen besser im Griff als ich."

Eines steht vier Rennen vor Saisonende schon fest: Es müsste schon eion Wunder geschehen, damit Schneider in diesem Jahr seinen sechsten DTM-Titel holen könnte. Nicht der Altmeister, sondern Jamie Green und Paul di Resta halten die Mercedes-Fahne im Titelkampf gegen Audi hoch. Und Rekordchampion Schneider hätte kein Problem damit, sich in ihren Dienst zu stellen. Zwar ist die Stallregie inzwischen verboten, aber: "Ich bin Teamplayer und werde meinen Kollegen jederzeit helfen, wenn ich kann. Es gab Zeiten, als mir geholfen wurde."