• 02.08.2009 16:53

  • von Tobias Stöhr

Scheiders heißer Siegesritt in der Börde

Timo Scheider hat zurück auf die Siegerstraße geholt und in der Gesamtwertung mächtig aufgeholt - Nach perfektem Start war die Hitze das einzige Problem

(Motorsport-Total.com) - Oschersleben scheint für Timo Scheider ein besonders gutes Pflaster zu sein. Im vergangenen Jahr holte der Audi-Pilot in der Börse seinen ersten DTM-Sieg und legte damit den Grundstein für den späteren Titelgewinn. In diesem Jahr gelang ihm dort sein erster Saisonsieg - der ihn in der Gesamtwerung wieder bis auf einen Punkt an Spitzenreiter Gary Paffett und den Gesamtzweiten Mattias Ekström heranbrachte.

Titel-Bild zur News: Timo Scheider

Timo Scheider konnte in Oschersleben seinen ersten Sieg der Saison feiern

Nach seinem Titelgewinn musste Scheider in diesem Jahr vier Rennen warten, bis er endlich wieder die oberste Stufe auf dem Podium erklimmen durfte. Nach der Enttäuschung von Zandvoort ist die Freude entsprechend groß: "Es war ein gutes Wochenende: Wieder ein Sieg in Oschersleben, wieder der erste der Saison. Es ist ein schönes Gefühl, sich wieder in der Siegesstraße einzureihen. Ich bin überglücklich - und heute Abend gibt es auch mal ein halbes Radler", bilanziert er schmunzelnd.#w1#

Entscheidend für den Sieg war bereits der Start, bei dem sich Scheider von Platz zwei aus an Polesetter Tom Kristensen vorbei an die Spitze setzte: "Ich habe mich voll auf meinen Start konzentriert, denn das Wichtigste heute war, als Erster in die erste Kurve zu gehen", berichtet er. "Es ist mir ganz gut gelungen, Tom direkt zu schnappen."

Danach stand Scheider auf der Fahrt zum Sieg nichts mehr im Weg: "Ich bin einfach meine Pace gefahren. Und diese Pace war gut genug, um ein bisschen davonzuziehen." Kristensen kassierte dann auch noch eine Durchfahrtsstrafe, weil er in seiner Startbox zu weit vorn gestanden war. So hieß Scheiders direkter Verfolger Ekström, doch der hatte schon einen gewissen Rückstand.

"Das Wichtigste heute war, als Erster in die erste Kurve zu gehen" Timo Scheider

"Ich hatte ein Polster auf Mattias, deshalb konnte ich meinen Speed der Lücke zwischen mir und Mattias anpassen", fährt Scheider in seinem Rennbericht fort. "Das Auto war das ganze Rennen über perfekt, wir hatten eine großartige Balance und zwei perfekte Boxenstopps. Ich habe nach beiden Stopps auf der Videowall gesehen, dass es jeweils 3,4 Sekunden waren. Danke dafür an mein Team. Dazu kam eine großartige Strategie. Alles in allem war hat es einfach ausgesehen - aber es war heiß!"

Tatsächlich war die sommerliche Hitze in der Börde heute Scheiders größtes Problem: "Manchmal wirkte es so, als ob ich gemütlich spazierenfahren kann. Aber es war harte Arbeit für uns. Die Luftfeuchtigkeit war sehr hoch und ich habe ziemlich geschwitzt."


Fotos: DTM in Oschersleben


Unter der Hitze litten aber nicht nur die Fahrer - die hohen Temperaturen griffen auch die Reifen an. "Das Gute war, dass wir die Stints mit unserer Performance einteilen konnten", sagte Scheider dazu. "Das war für unsere Reifen sehr wichtig. Mein Ingenieur hat mir ein- oder zweimal gesagt, dass ich meine Reifen schonen und nicht zu sehr pushen soll. Deshalb habe ich versucht, nicht zu aggressiv über die Randsteine zu fahren. Das war heute auch einer der Schlüssel zum Erfolg."

In zwei Wochen startet Scheider am Nürburgring den Angriff in Richtung Tabellenspitze. Zwei Dinge könnten ihm dabei in die Quere kommen: eine starke Mercedes-Performance und das unberechenbare Wetter, das Audi im vergangenen Jahr einen massiven Strich durch die Rechnung gemacht hat. Doch Scheider geht dennoch optimistisch ins Eifelrennen.

"Das Gute war, dass wir die Stints mit unserer Performance einteilen konnten." Timo Scheider

"Das ist eine meiner Lieblingsstrecken, weil es meine Heimstrecke ist. Vielleicht ist das einer der Vorteile, die wir dort nutzen können", blickt er voraus. "Wir werden versuchen, dort zu pushen. Dann sehen wir, wie es dort läuft." Und auch die "Probleme mit der Wettervorhersage", die Audi dort in der Vergangenheit hatte, könnten gelöst sein: "Wir haben jetzt einen neuen und besseren Wetterfrosch, vielleicht trifft er die richtigen Entscheidungen zur richtigen Zeit."

Ansonsten freut sich Scheider auf ein richtiges Heimrennen am Nürburgring: "Es werden auch ein paar Freunde von mir dabei sein und ich habe wieder meine Freibieraktion für die Fans im alten Fahrerlager. Ich hoffe, dass da viele Fans kommen." Vorher aber steht für Scheider ein weiteres Großereignis an: das Race-4-Kids am nächsten Samstag (8. August) in Friedrichshafen.

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