Scheider contra Spengler: Was die Kontrahenten sagen

(Motorsport-Total.com) - Man hatte schon Böses geahnt, als Timo Scheider in den letzten Runden knapp hinter Bruno Spengler lag. Manch Fan mag sich auf der Tribüne oder vor dem Fernseher schon Hände reibend zurückgelehnt haben, mit dem Wissen: "Jetzt gibt es wieder Action!" Denn es war nicht das erste Mal, dass Scheiders Audi und Spenglers Mercedes aneinander geraten sind. Schon beim Saisonauftakt in Hockenheim krachte es zwischen den beiden - Spengler kämpfte mit seiner defekten Servolenkung und rammte Scheider vom Podest. Ein Aktion, für die der Kanadier hart bestraft wurde. Es folgten weitere Nickligkeiten und Rempeleien zwischen den beiden, die inzwischen als heiße Kontrahenten auf der Strecke gelten.

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Timo Scheider und Bruno Spengler in Zandvoort im Clinch

Und es kam wie erwartet: Scheider griff an, es kam zur mehrfachen Feindberührung, schließlich blieb Spengler nichts anderes übrig, als ihn ziehen zu lassen. Pech für den Kanadier: Seine Aerodynamik war so verbogen danach, dass er sich gegen Mattias Ekström auch nicht mehr erwehren konnte. Statt Platz drei war es also Rang fünf für den Mercedes-Piloten, der danach richtig gehend kochte. Vor allem auch deshalb, weil er zuvor am Boxenausgang schon von Christian Abt abgedrängt worden war.#w1#

Spengler: "Audi wollte, dass ich nicht punkte"

"Das war überhaupt nicht fair von Audi. Deren Strategie war darauf ausgelegt, dass ich keine Punkte bekomme", schimpfte der sonst immer so freundliche Spengler danach gegenüber 'Motorsport-Total.com'. "Wir sind wirklich fair gefahren. Meine Boxenstrategie war sehr gut, mein Team hat eine super Arbeit geleistet. Die Jungs waren sehr schnell. Das Auto war auch sehr gut, bis mir Scheider dreimal ins Auto gefahren ist. Danach waren meine ganzen Aerodynamikteile hinten kaputt, und es war schwer am Ende. Es war einfach unfair, was Scheider und auch Abt in der Boxengasse gemacht haben. Das war sehr, sehr unfair."

Wie schon nach dem Rempler in Mugello forderte Spengler Konsequenzen: "Ich glaube, so etwas, was Scheider heute gemacht hat, muss bestraft werden." Die Situation noch einmal auszudiskutieren, darauf hatte der Kanadier auch keine Lust mehr. "Ich glaube, es gibt mit Scheider nichts zu reden, denn es kam schon öfters vor, dass er so was macht", wetterte der Kanadier. "Also gibt es nichts zu reden. Er ist halt so. Mit Abt habe ich schon ein bisschen geredet, aber für mich ist es jetzt vorbei. Reden macht keinen Unterschied mehr."

Scheider: "Sollen sich an eigener Nase packen"

Okay, Spengler will nicht reden - wir aber. Und haben deshalb auch Timo Scheider zu seiner Sichtweise der Dinge befragt. "Es gab vielleicht ein paar Stimmen von der Konkurrenz, die das eine oder andere bemängelt haben", sagte uns der Audi-Pilot. "Aber ich finde, da soll man sich immer erstmal selber an die Nase packen und gucken, was man selbst schon für Situationen in der DTM gehabt hat. Wenn man wegen solchen Sachen diskutieren muss, dann ist man falsch in der DTM, so sehe ich das."

Abhaken will es jetzt auch Spengler. "Wie gesagt, es ist vorbei. Ich denke schon an das nächste Rennen und freue mich auf den Nürburgring. Unser Auto ging dort im letzten Jahr sehr gut. Wir haben zehn Kilo Unterschied zu Audi. Noch drei Rennen bis zum Ende der Saison und ich gebe alles und das Team gibt alles und alles ist möglich."

Und: "Das Positive war, dass das Auto das ganze Wochenende über gut war. Das Team hat super Arbeit geleistet, um mich nach vorne zu bringen. Der dritte Platz ist super. Mein Team macht einen super Job und die anderen machen alles kaputt. Es ist schade für mein Team und schade für mich." Sind wir gespannt auf das nächste Aufeinandertreffen.