Werde jetzt Teil der großen Community von Motorsport-Total.com auf Facebook, diskutiere mit tausenden Fans über den Motorsport und bleibe auf dem Laufenden!
Renntaktik: Glock, Paffett und Ekström pokern
Die DTM-Teams haben sich auf die Reifen für den ersten Stint in Brands Hatch festgelegt: Favoriten starten auf Options, Jäger setzen auf Standard
(Motorsport-Total.com) - Der DTM-Saisonauftakt in Hockenheim hat eindeutig belegt, dass die Reifenstrategie im Rennen eine herausragend wichtige Rolle spielt. Durch die neuen Options-Reifen von Hankook gibt es mehr Spielvarianten. Entdecke die Möglichkeiten - unter diesem Motto fuhr beispielsweise BMW-Pilot Dirk Werner mit optimaler Strategie in Hockenheim von Rang 20 bis auf den zweiten Platz nach vorn. Einen ähnlichen Husarenritt erhofft sich der Hannoveraner auch im Rennen von Brands Hatch.

© xpbimages.com
Positionswechsel finden in Brands Hatch meist nur an der Box statt Zoom
"Mal sehen, ob mir auch hier eine ähnliche Aufholjagd wie in Hockenheim gelingt. Zumindest werde ich dafür alles geben", meint Werner, der am Sonntag in Großbritannien von Startplatz 14 in das Rennen gehen wird. Der Schnitzer-Pilot setzt beim Start auf Standard-Pneus, er wagt somit einen Poker. Die ersten neun Piloten ziehen für den ersten Stint in Brands Hatch allesamt die weicheren Options-Reifen auf. Eine andere Strategie wählen neben Werner auch einige andere Fahrer, die sich nach vorn wuchten möchten (Übersicht).
Timo Glock (BMW), Gary Paffett (Mercedes) und Mattias Ekström (Audi) bilden auf den Startplätzen zehn bis zwölf einen Dreierpack auf den Standard-Reifen. Das Trio hofft, in der Anfangsphase trotz der härteren Pneus den Anschluss halten und womöglich länger fahren zu können. Dann könnte der Poker aufgehen. Auch Adrien Tambay und Jamie Green (beide Audi) sowie die Mercedes-Piloten Christian Vietoris und Pascal Wehrlein versuchen den Start auf der härteren Standard-Mischung.
Das Rennfahren sei durch die Einführung von DRS und Options-Reifen in der DTM "besser geworden", findet Ex-DTM-Champion Paul di Resta. "Das hilft einfach beim Überholen. Die Autos sind aerodynamisch so ausgefeilt, dass du sonst kaum überholen könntest. Wenn du vorne bist, willst du das natürlich nicht, aber wenn du hinter jemandem fährst, willst du überholen können - und das geht jetzt besser.", so der Formel-1-Pilot in der 'ARD'. "Ich glaube, das hilft der DTM insgesamt, gerade auch auf Strecken wie dem Norisring."
Ob sich DRS und Reifenvarianten beim Gastspiel in Brands Hatch auszahlen werden, steht noch in den Sternen. Aus Reihen der Piloten gibt es einige Zweifel. Von "schwierig" bis "fast unmöglich" gehen die Antworten auf die Frage nach den Überholchancen auf dem kurzen "Indy"-Kurs von Brands Hatch. Die 1,929 Kilometer lange Strecke mit ihren nur fünf Kurven bietet kaum Angriffspunkte für Piloten im Clinch. In den vergangenen Jahren glich das Brands-Hatch-Rennen oft einem DTM-Autokorso im Eiltempo.

