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  • 13.07.2008 11:00

  • von Stefanie Szlapka

Reifen, Regen und Strategie

Um im heutigen Rennen erfolgreich zu sein, müssen die Fahrer vieles beachten - das Wetter bleibt unberechenbar

(Motorsport-Total.com) - Wenn sich heute Mittag die 19 DTM-Piloten auf den Weg in die Startaufstellungen machen, steht ihnen ungefähr eine Stunde Ungewissheit bevor: wie wird das Wetter, was machen meine Reifen, wie Verhalten sich mit Konkurrenten und haben wir die richtige Strategie ausgesucht. Durch die Lage direkt am Meer zeigen sich die Witterungsbedigungen sehr unkonstant. In den letzten Tagen erlebten die Fahrer und Zuschauer, dass die Regenschauer immer nur kurz aber heftig waren. Eine schwierige Situation für die Fahrer und Teams.

Titel-Bild zur News: Zandvoort Boxengasse

Bei Regen könnte es in der Boxengasse eng werden.

Bleibt man auf Slicks und hofft, dass der Regen wirklich nur kurz andauert. Oder gehe ich kein Risiko ein und setzte auf Regenreifen. "Hier in Zandvoort trocknet es wahnsinnig schnell ab", erzählte Martin Tomczyk. "Man darf sich nicht irritieren und zu einem zu schnellen Reifenwechsel zwingen lassen. Das muss man sehr gut beobachten." Dementsprechend wichtig ist das Feedback vom Fahrer zum Renningenieur während des Rennens und auch anders herum. So kann es schnell passieren, das man nur einmal auf falschen Reifen unterwegs ist - und zwar immer.#w1#

Den Reifen fällt hier insgesamt eine hohe Bedeutung zu, der da Asphalt auf dem 4,307 Kilometer langen Kurs sehr aggressiv ist und somit zu einem hohen Verschleiß führt. Darauf legen die Mercedes-Jashreswagen einen Teil ihrer Hoffnung auf bessere Positionen. "Wir wissen, dass die Audi große Probleme mit den Reifen haben. Speziell mit den Hinterreifen", erzählte Gary Paffett.

Je nachdem wie sich die Reifen entwickeln, kann das neue größere Boxenstoppfenster zum Vorteil, aber auch zu Nachteil werden. Fahrer, die ihre Pneus nicht so hart rannehmen, können mehr taktieren und auch mal längere Stints fahren. "Morgen kommt es auf die Strategie an und exakte und gleichbleibende Rundenzeiten zu fahren", erklärte Martin Tomczyk. Auf jeden Fall haen die Teams mehr Möglichkeiten auf den Rennverlauf zu reagieren.

Über die erste Kurve nach dem Start gibt es unterschiedliche Befürchtungen und Meinungen. Während Tomczyk dort keine Probleme auf sich zukommen sieht. "Man kommt zwar mit hohem Speed an, aber man hat doch große Freiräume." Ganz anders sieht das Bruno Spengler: "In der ersten Kurve kann hier viel passieren, das haben wir hier in den letzten beiden Jahren gesehen. Da ist es wichtig, ohne Probleme aus der ersten Kurve herauszukommen." Aber es gibt auch diejenigen, die auf kleine Zwischenfälle hoffe. Dazu gehört unter anderem Ralf Schumacher: "Je nach dem was in der ersten Kurve passiert, dass kann man es sich von hinten anschauen. Dann einfach mal sehen."

Schon jetzt haben die Teams und Fahrer ihr Rennen durchgeplant und eine Grundstrategie ausgearbeitet. Doch bereits nach dem Start oder der ersten Kurve kann sie nicht mehr gelten. Wer in Zandvoort zur richtigen Zeit die richtigen Reifen fährt, sie auch gut behandelt und am schnellsten auf die jeweilige Rennsitaution reagiert, hat die besten Chancen auf den Sieg.