Rechenspiele: Wer wird unter welchen Umständen zum DTM-Champion 2024?

Mirko Bortolotti, Kelvin van der Linde oder Maro Engel: Wer wird DTM-Champion? So machen die drei Titelanwärter ihren Gesamtsieg beim Finale in Hockenheim perfekt

(Motorsport-Total.com) - Wer wird DTM-Champion 2024? Der Titelkampf entscheidet sich an diesem Wochenende in Hockenheim: Mit Mirko Bortolotti (SSR-Lamborghini), Kelvin van der Linde (Abt-Audi) und Maro Engel (Winward-Mercedes) haben noch drei Fahrer die Chance, sich in diesem Jahr erstmals zum Champion zu krönen.

Titel-Bild zur News: Bortolotti, van der Linde und Engel kämpfen um den DTM-Titel

Bortolotti, van der Linde und Engel kämpfen um den DTM-Titel 2024 Zoom

Am letzten Rennwochenende des Jahres werden noch einmal zwei Rennen absolviert und insgesamt 56 Zähler vergeben, jeweils 25 Punkte für den Sieg und drei Punkte für die Poleposition. Kurzum: Beim DTM-Finale in Hockenheim ist der Taschenrechner gefragt.

Die besten Chancen auf den DTM-Titel 2024 hat Mirko Bortolotti, denn der in Wien lebende Italiener führt die DTM-Gesamtwertung mit 15 Punkten Vorsprung auf Kelvin van der Linde an. Mercedes-AMG-Pilot Engel liegt sogar 20 Zähler zurück - doch für alle drei Piloten ist im Titelkampf noch alles möglich!

So wird Mirko Bortolotti zum DTM-Champion 2024

Bortolotti ist der einzige Fahrer, der den Titel bereits am Samstag perfekt machen kann. Dazu müsste der SSR-Lamborghini-Pilot am ersten Renntag mindestens 14 Punkte mehr als Kelvin van der Linde und acht Punkte mehr als Maro Engel holen. Dann hätte er genügend Vorsprung und wäre am Sonntag nicht mehr von der Spitze zu verdrängen.

Heißt: Sollte Bortolotti am Samstag sowohl die Poleposition holen als auch gewinnen, dürfte sein Audi-Titelkontrahent maximal Fünfter werden und Engel dürfte nicht auf dem Podium landen, um den Titel in trockenen Tüchern zu haben. Auch ein vierter Platz von van der Linde würde Bortolotti reichen, wenn der Südafrikaner im Qualifying nicht Zweiter war.

Mirko Bortolotti bekommt Druck von Kelvin van der Linde

Mirko Bortolotti bekommt Druck von Kelvin van der Linde Zoom

Wird Bortolotti im ersten Rennen maximal Sechster, vertagt sich die Entscheidung auf den Sonntag - unabhängig davon, wie die beiden anderen Kontrahenten am Samstag abschneiden. Bleibt der SSR-Lamborghini-Pilot im morgendlichen Qualifying ohne Punkte, würde bereits ein vierter Platz dafür sorgen, dass sich der Titelkampf erst am letzten Renntag entscheidet.

Beim Finale muss der Italiener aber nicht unbedingt um den Sieg fahren: Zwei Podestplätze, entweder zweite oder dritte Plätze, würden Bortolotti aller Voraussicht nach reichen, um sich erstmals die begehrte DTM-Krone zu sichern. Denn dann müsste Kelvin van der Linde mindestens eines der beiden Rennen gewinnen, um das Blatt noch zu wenden.

So wird Kelvin van der Linde zum DTM-Champion 2024

Kelvin van der Linde ist mit 15 Punkten Rückstand der ärgste Verfolger des aktuellen DTM-Spitzenreiters. Aus eigener Kraft kann sich der Abt-Audi-Pilot damit nicht mehr zum Champion krönen. Denn selbst ein perfektes Wochenende mit zwei Siegen und zwei Poles würde dem Südafrikaner die Tabellenführung nicht garantieren.

Würde ihm Bortolotti unmittelbar folgen und in beiden Rennen sowie Qualifyings jeweils den zweiten Platz belegen, hätte der Lamborghini-Pilot am Ende noch immer drei Punkte mehr als van der Linde. Der Abt-Audi-Pilot ist deshalb auf Schützenhilfe oder Probleme beim Italiener angewiesen.

Auch mit perfektem Wochenende wäre van der Linde nicht zwingend DTM-Champion

Auch mit perfektem Wochenende wäre van der Linde nicht zwingend DTM-Champion Zoom

Für Kelvin van der Linde wäre zunächst wichtig, am Samstag möglichst viele Punkte aufzuholen und die verbliebene Titelchance nicht schon vorzeitig aus den Händen zu geben. Er darf am ersten der beiden Renntage nicht mehr als 14 Punkte auf Bortolotti verlieren.

Kommt der Abt-Audi-Pilot vor seinem Titelrivalen ins Ziel, fällt die Titelentscheidung in jedem Fall erst am Sonntag. Unabhängig davon, welchen Platz der aktuelle Tabellenführer im Qualifying und Rennen am Samstag erreicht, würde Kelvin van der Linde den Titelkampf mit einem Podestplatz im ersten Rennen offen halten.

Ratsam wäre es jedoch, bei mindestens einem der beiden Finalrennen in Hockenheim von der Pole aus zu gewinnen. Damit würde der Abt-Audi-Pilot seine Erfolgsaussichten deutlich verbessern. Sollte ihm dieses Kunststück bereits am Samstag gelingen und Bortolotti nur Vierter werden, liegen die Kontrahenten vor dem letzten Rennen wieder punktgleich an der Tabellenspitze.


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Übrigens: Sollten Bortolotti und van der Linde am Ende gleich viele Zähler gesammelt haben, hätte der Abt-Audi-Pilot ungeachtet der Hockenheim-Ergebnisse einen entscheidenden Vorteil. Denn während der Lamborghini-Pilot in Spielberg seinen bisher einzigen Saisonsieg bejubeln durfte, stand der Südafrikaner in diesem Jahr schon zweimal ganz oben auf dem Podium. Und bei Punktgleichzeit ist die Anzahl der Siege entscheidend.

So wird Maro Engel zum DTM-Champion 2024

Maro Engel hat das schwerste Los aller drei Titelaspiranten. Wenn der Mercedes-AMG-Pilot am Samstag nichts riskiert, müsste er seine Titelhoffnungen schon vorzeitig begraben. Denn: Sollte Tabellenführer Bortolotti im ersten Rennen mindestens acht Punkte mehr holen als der Deutsche, könnte sich dieser am Sonntag nicht mehr zum Champion machen.

Erreicht Bortolotti am Samstag als Dritter das Podium, müsste Engel je nach Qualifying-Ergebnis mindestens Vierter bis Siebter werden, um seinen Rückstand auf den Lamborghini-Piloten nicht zu groß werden zu lassen. Wird der Titelfavorit sogar Zweiter, müsste der Mercedes-AMG-Fahrer ebenfalls auf dem Podium landen, um seine Titelchancen zu wahren.

Maro Engel muss sich strecken, um den DTM-Titel 2024 zu holen

Maro Engel muss sich strecken, um den DTM-Titel 2024 zu holen Zoom

Sollte Bortolotti ein perfekter Samstag gelingen, also zunächst die Poleposition und dann der Sieg, wäre Engels Lage fast aussichtslos. Er müsste im Qualifying in den Top 3 landen und das Rennen als Zweiter beenden, um eine rechnerische Chance auf den Titel zu behalten. Ein zweiter Platz allein würde zwar reichen, um am Sonntag noch Punktgleichheit zu erlangen, allerdings hätte Bortolotti mehr Siege vorzuweisen.


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Es ist nicht unwahrscheinlich, dass die Anzahl der Siege schlussendlich über die Vergabe des DTM-Titels 2024 entscheidet. Bei vielen Beispielrechnungen waren Bortolotti und Engel am Ende punktgleich. Der Mercedes-AMG-Pilot wäre deshalb gut beraten, am Samstag alles auf den Sieg zu setzen.

Dann würde er nicht nur einen großen Schluck aus der Punktepulle nehmen und seine kleine Titelhoffnung wahren, sondern hätte - genau wie Bortolotti - einen Saisonsieg auf seinem Konto. Bei Punktgleichheit würde die Anzahl der zweiten Plätze entscheiden und da hätte Engel mit derzeit fünf zweiten Plätzen (Bortolotti nur vier) die Nase vorn.

Welche Mannschaft gewinnt die Teamwertung?

Beim Saisonfinale in Hockenheim entscheidet sich aber nicht nur der Kampf um den Fahrertitel. Auch in der Teamwertung ist noch alles offen. Schubert Motorsport führt die Meisterschaft vor den letzten beiden Rennen souverän an, wobei die Mannschaft aus Oschersleben als einziges Drei-Fahrzeug-Team einen kleinen Vorteil genießt.

Zwar werden immer nur die beiden bestplatzierten Fahrzeuge eines Bewerbers gewertet, allerdings lassen sich Ausfälle eher kompensieren als bei Teams mit zwei Autos. Auch deshalb führt Schubert die Teamwertung mit einem Vorsprung von 39 Zählern vor Abt an.

Schubert steuert auf den Gewinn der Teamwertung zu

Schubert steuert auf den Gewinn der Teamwertung zu Zoom

Jedes Team hat beim Finale die Möglichkeit, noch einmal einhundert Punkte zu holen, also jeweils 50 Zähler pro Tag. Sollte es Schubert also gelingen, den Vorsprung auf Abt am Samstag auf über 50 Zähler auszubauen, wäre der Teamtitel bereits in trockenen Tüchern.

Winward Racing (268 Punkte), SSR Performance (264 Punkte) und das Mercedes-AMG Team HRT (250 Punkte) haben zwar noch rechnerische Möglichkeiten auf den Titel in der Teamwertung, allerdings sind die Chancen vor den letzten beiden Rennen der Saison eher gering.

Wer gewinnt die Herstellerwertung?

In der Herstellerwertung werden immer die zwei bestplatzierten Fahrzeuge eines Herstellers (Marke) gewertet, sodass beim Finale auch in dieser Meisterschaft maximal einhundert Punkte pro Hersteller zu holen sind.

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Mit Spitzenreiter Mercedes-AMG (384 Punkte), Lamborghini (360 Punkte), BMW (337 Punkte) und Audi (301 Punkte) sind deshalb noch vier Titelaspiranten vertreten. Porsche (228 Punkte) schafft es nicht, den Titel aus dem Vorjahr zu verteidigen.

Während BMW und Audi am Samstag Punkte auf Mercedes-AMG aufholen müsste, könnten die Marke mit dem Stern ihren Titelgewinn mit einem Doppelsieg so gut wie fix machen. Mercedes-AMG hätte dann einen Vorsprung von mindestens 38 Punkten und wäre am Sonntag nur schwer von der Tabellenspitze zu verdrängen.