Rast nach Premiere im BMW M4 GT3: "Muss meinen Fahrstil komplett ändern"

Welchen Eindruck Rene Rast vom BMW M4 GT3 nach dem ersten Test hat und wie es dazu kam, dass sein Erfolgs-Renningenieur von Rosberg wieder mit ihm arbeitet

(Motorsport-Total.com) - Rene Rast saß am Dienstag und am Mittwoch erstmals seit dem Wechsel von Audi zu BMW bei einem privaten Test in Oschersleben im M4 GT3. Und der dreimalige DTM-Champion, der sich erst vor einem Jahr in der DTM an den Audi R8 LMS GT3 Evo II gewöhnen musste, muss nun erneut komplett umdenken.

Titel-Bild zur News: Rene Rast

Rene Rast in Oschersleben im Schubert-BMW: Der Champion muss umdenken Zoom

"Das Auto ist komplett anders", lautet Rasts erstes Fazit nach den zwei Testtagen mit seinem Schubert-Team. "Der BMW ist alleine vom Aufbau ein ganz anderes Auto: Der Motor ist vorne, das Auto ist viel länger, hat einen anderen Radstand, lässt sich deswegen auch anders bewegen. Ich muss mich komplett neu einstellen - und das heißt: Ich muss meinen Fahrstil wieder komplett ändern."

Tatsächlich setzen BMW und Audi bei ihren GT3-Boliden auf unterschiedliche Konzepte: Der BMW M4 GT3 verfügt über einen Frontmotor mit Turbo-Aufladung, während der R8 LMS GT3 Evo II mit einem herkömmlichen Sauger-Mittelmotor ausgestattet ist.

"Wenn ich so fahre wie mit dem Audi - keine Chance!"

Und das wirkt sich laut Rast maßgeblich auf das Fahrverhalten aus. "Wenn ich so fahre wie mit dem Audi - keine Chance!", sagt der 36-jährige Mindener. "Dann bin ich wirklich komplett aufgeschmissen."

Rast hat aber aktuell viel Übung darin, sich auf neue Fahrzeuge einzustellen, denn das Gen3-Auto der Formel E ist für ihn neu, außerdem absolvierte er bereits 2022 einen LMDh-Test im BMW M Hybrid V8. "Es war an den letzten zwei Tagen nicht einfach, mich wieder auf ein komplett neues Auto einzustellen, aber ich war zufrieden", sagt Rast nach dem Test, an dem auch das Porsche-Team Manthey EMA und das Audi-Team Engstler teilgenommen haben.


DTM-Teams testen in Oschersleben

Am Dienstag waren die Bedingungen gemischt, am Mittwoch war die Strecke feucht. "Ich habe mich vom ersten auf den zweiten Tag gesteigert. Gestern im Regen war ich sehr zufrieden. Im Trockenen fehlt es vielleicht noch ein bisschen, aber das war letztes Jahr genauso", gibt er sich entspannt.

Warum ihn der Rückstand nicht beunruhigt

Und verweist darauf, dass er auch im Audi zunächst nicht ganz das Tempo von GT3-Spezialist Kelvin van der Linde mithalten konnte. "Mit dem Audi hat es am Anfang des Jahres auf Kelvin auch gefehlt. Das wird kommen, das braucht nur Zeit", sagt er. "Das Team hat einen echt guten Job gemacht, war sehr zufrieden."

Dass sich Rast auf Anhieb wohl fühlte, ist auch darauf zurückzuführen, dass - wie von 'Motorsport-Total.com' berichtet - Florian Rinkes wie in alten Rosberg-Zeiten als sein Renningenieur fungierte. Denn der ehemalige Rosberg-Mann, der im Winter zu Schubert wechselte, leitete Rast als Renningenieur 2017, 2019 und 2020 zu allen drei DTM-Titeln.

Wie Rasts Erfolgs-Renningenieur bei Schubert landete

"Ich habe ja mit Florian meinen alten Ingenieur mitgebracht beziehungsweise wollte er diesen Schritt machen", kommentiert Rast die spannende Personalie. "Das fühlt sich alles gut an. Von dem her bin ich gespannt, wie es am Red-Bull-Ring läuft", blickt er schon auf den offiziellen Test, der am Wochenende stattfindet, voraus.

Noch etwas gewöhnungsbedürftig ist für viele im DTM-Fahrerlager, dass der langjährige Audi-Werksfahrer nun in BMW-Jacke und BMW-Overall gekleidet ist. "Viele haben mich angeguckt und haben gesagt: Irgendwas ist anders, irgendwie siehst du anders aus", erzählt Rast.

"Ich habe mich natürlich selbst nicht gesehen, aber selbst Sheldon hat beim Frühstück zweimal gesagt, dass es für ihn total seltsam ist, mich in BMW-Klamotten zu sehen", verweist er mit DTM-Meister Sheldon van der Linde auf seinen neuen Teamkollegen, der ebenfalls von Manager Dennis Rostek betreut wird.

"Das verstehe ich natürlich auch. Ich war viele Jahre mit einem Audi-Logo unterwegs, und jetzt auf einmal bei BMW - das ist für viele Neuland", sagt Rast. "Die Mechaniker haben teilweise gescherzt, dass ich jetzt richtig gut aussehe und da bin, wo ich hingehöre. Aber Spaß beiseite - das Aussehen ist das eine, das Fahren das andere."

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