• 21.05.2010 20:51

  • von Britta Weddige & Stefanie Szlapka

Ralf Schumacher: Klares Bild erst morgen

Ralf Schumacher und sein Team beschränkten sich im ersten Freien Training auf die "Basisarbeit" - Heikle Boxenausfahrt in Valencia könnte Probleme machen

(Motorsport-Total.com) - "So weit, so gut" - so lautet das Fazit von Ralf Schumacher nach dem ersten Freien Training der DTM in Valencia. Der HWA-Pilot wurde mit knapp 1,3 Sekunden Rückstand auf die Bestzeit von Audi-Mann Oliver Jarvis Neunter und war damit zweitbester Mercedes-Fahrer hinter Jahreswagen-Pilot Jamie Green (Achter).

Titel-Bild zur News: Ralf Schumacher

Ralf Schumacher konzentrierte sich im ersten Training auf die Basisarbeit

"Die Bedingungen sind natürlich ganz anders, als sie beim Test waren, es ist viel wärmer. Aber die Auswirkungen in Valencia kenne ich ja noch von früher, da kann ich mich daran erinnern, auch wenn es ein anderes Auto ist", berichtet Schumacher. "Wir haben uns wieder auf die Basisarbeit beschränkt, also was den Sonntag betrifft." Das wahre Kräfteverhältnis wird sich seiner Einschätzung nach erst im Qualifying zeigen: "Morgen werden wir klarer sehen. Denn heute war der Unterschied ja etwas groß zu den direkten Konkurrenten."#w1#

Eigentlich hatte Schumacher auch vor, in einem Longrun auszuprobieren, wie lange der neue Reifen hält, aber wegen eines "kleinen Problems" am Auto musste er diesen Versuch nach ein paar Runden abbrechen.

"Da wird es im Rennen sicherlich das eine oder andere Mal stauben." Ralf Schumacher

Ein Problem könnte in Valencia seiner Meinung nach die heikle Boxenausfahrt darstellen - denn wer aus der Box kommt, fährt mehr oder weniger schon mitten auf der Strecke. "Speziell im Qualifying bin ich mal gespannt. Wenn man will, können sich die Marken untereinander da das Leben schwer machen", prophezeit der Mercedes-Pilot. "Von daher hoffe ich, dass da alle ein bisschen intelligent agieren. Im Rennen wird es sicherlich auch zu der einen oder anderen Behinderung kommen. Aber es ist ja de facto keine illegale Behinderung." Crashgefahr wittert er jedoch nicht, da man als Fahrer auf der Start-Ziel-Gerade die ausfahrenden Autos früh genug sieht.

Allerdings glaubt er, dass sich manch Fahrer schwer tun wird, wenn er in der sehr schmalen Boxenausfahrt innerhalb der weißen Linie bleiben will. Besonders interessant ist das im Rennen, wenn jeder versucht, so schnell wie möglich wieder auf die Strecke zu kommen: "Du kannst nicht Vollgas durch, vor allem nicht mit neuen Reifen. Auch da wird es im Rennen sicherlich das eine oder andere Mal stauben. Aber es ist ja auch für Motorrad gebaut und nicht für uns."

Schumacher - selbst Pilot und Eigentümer eines Flugzeugs - ist übrigens klassisch im Linienflieger nach Valencia gekommen. Er fliege gar nicht mehr selbst zu den Rennen, "wenn es vermeidbar ist". Und das liegt nicht an der immer wieder kehrenden Aschewolke, die ihn auch schon dazu zwang, mit seiner Privatmaschine unter Fernsehturmhöhe zu fliegen.

"Ich bin einfach der Meinung, dass das hierher nicht unbedingt sein muss", sagt Schumacher. Und das liegt auch an den Kosten: "Überall wird die Daumenschraube angesetzt und da ist es halt einfach so eine Sache."