Prémat: 2008 soll der erste Sieg her

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Alexandre, es wird ein arbeitsreiches Jahr für dich, du fährst in der DTM und im Sportwagen Audi R10 TDI..."
Alexandre Prémat: "Ja, um ehrlich zu sein, glaube ich auch, dass die Saison 2008 recht arbeitsreich wird mit DTM, Le-Mans-Series und den 24 Stunden von Le Mans. Es ist ein wirklich umfangreiches Programm. Ich freue mich aber schon auf das Doppelprogramm."

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Alexandre Prémat fährt in dieser Saison ein Doppelprogramm für Audi

Frage: "Dann wirst du viel unterwegs sein, nach dem DTM-Wochenende schnell nach Hause, Wäsche waschen und weiter an die nächste Rennstrecke..."
Prémat: "Ja, so wird es wahrscheinlich sein (lacht; Anm. d. Red.). Ich denke schon, dass es für Mike Rockenfeller und mich eine anstrengende Saison wird. Es wird vielleicht auch etwas schwierig, sich immer gleich wieder richtig an das jeweilige Fahrzeug anzupassen. Denn das DTM-Auto ist völlig anders als der Sport-Prototyp Audi R10 TDI. Wir müssen die Testfahrten intensiv nutzen, um den Sport-Prototypen sowie das DTM-Auto richtig kennen zu lernen und zu verstehen."#w1#

Frage: "Wo liegt deine Priorität - DTM oder Sportwagen?"
Prémat: "Beide sind mir sehr wichtig. Ich werde mich aber vielleicht mehr auf den Sportwagen und die LMS konzentrieren. In der LMS können wir zunächst etwas lernen, dann können wir uns verbessern und wenn wir als Team das Optimale aus dem Auto herausholen, haben wir sogar die Chance, die Meisterschaft zu gewinnen. Wir haben dort beste Chancen. Aber ich werde auch in der DTM - wie im vergangenen Jahr - mein Bestes geben, um an jedem Wochenende ganz vorn mitzufahren. Und warum sollte ich nicht versuchen, 2008 meinen ersten Sieg in der DTM zu holen?"

Frage: "Das muss ja dein erklärtes Ziel sein - schließlich warst du ja schon in der vergangenen Saison kurz davor..."
Prémat: "Ja, im vergangenen Jahr war ich kurz davor, das Rennen in Zandvoort zu gewinnen, aber ich habe den Sieg im Sinne des Teamgeistes Martin Tomczyk überlassen, das war sehr wichtig für die Audi-Familie. Mein Ziel 2008 ist, in der DTM mit dem Jahreswagen ein Rennen zu gewinnen. Aber natürlich will ich auch in der LMS mit dem Audi R10 TDI einige Siege holen."

Frage: "Wie realistisch ist die Chance, in der DTM mit dem Jahreswagen an jedem Wochenende vorn mitfahren zu können?"
Prémat: "Zandvoort war ein perfektes Wochenende, aber mit dem Jahreswagen ist es schwer, immer in die Top 5 zu fahren. Es liegt aber manchmal einfach an der Strecke. Lange Geraden und lang gezogene Kurven liegen dem Jahreswagen mehr. Dazu kommt dann noch die Rolle, die das Zusatzgewicht spielt, das man zuladen muss oder ausladen darf. Um in der DTM die Meisterschaft gewinnen zu können, müssen wir vom ersten bis zum letzten Rennen konstant stark sein. Das ist mit dem Jahreswagen nicht so einfach."

Frage: "Welche Strecken könnten dir dann besser liegen und welche weniger gut?"
Prémat: "Im vergangenen Jahr bin ich mit dem 06er Auto gefahren, in diesem Jahr fahre ich mit dem 07er Auto, deshalb könnte es vielleicht etwas anders sein als in der letzten Saison. Aber ich denke, dass uns Barcelona, Zandvoort und Mugello gut liegen. In Mugello waren die 2007er Audis im vergangenen Jahr wirklich außergewöhnlich schnell. Vielleicht ist auch Le Mans gut für uns. Aber wir müssen einfach abwarten, wie sich die Saison entwickelt."

Frage: "Wo siehst du bei deiner persönlichen Performance noch Raum für Verbesserungen?"
Prémat: "Natürlich kann man sich immer weiter verbessern, denn wir wollen immer zur Spitze gehören. In der DTM war das Feld in der vergangenen Saison sehr eng, da lagen 15 Piloten innerhalb von zwei oder drei Zehntelsekunden. Das ist nur ein sehr kleiner Abstand und nicht immer gelingt einem eine sehr gute Performance. Ich persönlich kann mich noch in vielen Bereichen steigern. 2007 war meine Debütsaison in der DTM, deshalb musste ich viele Dinge erst lernen. Zum Beispiel waren Boxenstopps etwas völlig Neues für mich. Erstaunlich war für mich am Anfang auch, wie viel Verkehr während des Rennens auf der Strecke herrscht."

Frage: "Wie hast du dich im Winter auf diese arbeitsreiche Saison vorbereitet?"
Prémat: "Ich habe sehr viel trainiert, vielleicht mehr als im Winter davor. Es ist körperlich sehr anstrengend, die Autos zu fahren und man muss von der ersten bis zur letzten Runde fit sein. Da ich in der DTM und der LMS fahre, muss ich richtig intensiv trainieren. Dazu kommt, dass ich im vergangenen Jahr ganz neu in die Audi-Familie gekommen bin. Ich musste erst alle Menschen dort kennenlernen, und das sind fast 200 Leute, wenn man die Bereiche DTM, ALMS/LMS und 24 Stunden von Le Mans zusammennimmt. Da ist es zunächst schwierig, alle zu kennen. Jetzt bin ich voll in die Audi-Familie integriert und deshalb denke ich, dass ich auch besser sein werde als in der vergangenen Saison. Ich kann vom ersten Rennen an Vollgas geben."