Paffett: Von Gripproblemen ausgebremst
Gary Paffett hatte Probleme mit einem Satz Reifen und wurde nur Zwölfter - Regen im Rennen wäre "fantastisch", sonst sind Punkte schwer zu erreichen
(Motorsport-Total.com) - DTM-Spitzenreiter Gary Paffett war schon vor dem Rennwochenende in Oschersleben klar, dass er mit seinem schweren Mercedes wohl nicht ganz vorn mitfahren wird. Dass es in der Qualifikation dann aber nur für Startplatz zwölf gereicht hat, hätte er aber auch nicht erwartet. Dabei hatte das Qualifying aber noch ganz gut angefangen: "Q1 war recht gut, das Auto hat sich ganz gut angefühlt. In Q2 war mein erster Run auch nicht allzu schlecht", bilanziert er gegenüber 'Motorsport-Total.com'.

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Spitzenreiter Gary Paffett muss von Platz zwölf aus ins Rennen gehen
Allerdings hatte er in diese Runde schon einen kleinen Fehler eingebaut: "Ich wusste, dass ich noch etwas Zeit gut machen kann." Der Versuch, im nächsten Run noch einmal nachzulegen, scheiterte jedoch: "Der zweite Satz Reifen in Q2 hat sich - zumindest für mich - so angefühlt, als ob er nicht so viel Grip hat wie die anderen beiden Sätze. Die Outlap war recht ähnlich, aber in der ersten und zweiten fliegenden Runde hatte ich ziemliche Probleme, Grip zu finden. Die Balance des Autos war ähnlich wie zuvor, aber der Grip nicht."#w1#
Sein Abschneiden sei "natürlich enttäuschend", so Paffett: "Ich hätte ganz klar schneller sein sollen, vielleicht wäre mir eine ähnliche Zeit wie Paul Di Resta oder Bruno Spengler gelungen. Aber wir haben einfach nicht das Maximum aus dem Auto herausgeholt."
Dass Audi vorn ist, überrascht Paffett nicht sonderlich, die Audi-Dominanz jedoch schon: "Wir wussten, dass das Gewicht hier einiges ausmachen wird. Aber sie waren hier auch schon in der Vergangenheit stark. Wir hätten diesen Abstand ganz sicher nicht erwartet, vor allem nicht den, den wir auf Teamkollege haben. Er liegt eine Sekunde vor unserem schnellsten Auto, das ist ein ziemlich großer Abstand. Wir hatten es so nicht erwartet, aber besonders überrascht sind wir nicht. Sie waren hier schon früher schnell und die Strecke liegt ihnen besser als uns."
Paffett musste sich jedoch nicht nur den Audi-Neuwagen geschlagen geben, sondern auch drei Audi-Jahreswagen. Der Brite rechnet damit, dass sie auch im morgigen Rennen ein harter Gegner sein werden: "Sind hier auch schnell, das waren sie auch im vergangenen Jahr. Es sind schnelle Autos, sie haben im Moment wesentlich weniger Gewicht als wir."
Sein Ausblick auf das Rennen ist geprägt von Realismus und gleichzeitiger Kampfbereitschaft: "Es wird nicht der einfachste Sonntag, den wir je hatten. Aber wir müssen weiter kämpfen und motiviert bleiben", sagt Paffett, der derzeit vier Punkte Vorsprung auf Mattias Ekström und sieben Punkt Vorsprung auf Bruno Spengler und Timo Scheider hat. "Die Meisterschaft ist noch nicht gelaufen", betont der Brite. "Wir führen im Moment noch und nach diesem stehen noch fünf weitere Rennen an. Wir müssen nur unser Bestes geben und versuchen, ein paar Punkte zu holen, um in der Meisterschaft vorn im Titelkampf mit dabei zu bleiben."
Trotz aller Kampfbereitschaft sei schwierig, genau zu sagen, was er sich vom Rennen erwarten kann. Heute Morgen im freuen Training ist er ein paar Runs auf gebrauchten Reifen gefahren, " und das Auto schien dabei okay zu sein, ein bisschen konkurrenzfähiger und ein bisschen näher dran als im Qualifying." Man müsse aber einfach abwarten. Mit einem Longrun morgen im Warmup wird die Rennvorbereitung abgeschlossen.
Einen Wunsch hat Paffett dann aber doch noch: "Regen wäre fantastisch. Im Trockenen sind wir ganz klar nicht so schnell wie sie. Und es wird ganz klar schwierig sein, im Trockenen Punkte zu holen. Regen würde ganz sicher helfen. Ich war hier schon früher im Regen sehr schnell. Er sorgt für viel mehr Chancengleichheit zwischen den Autos. Regen wäre also ganz großartig!"

