• 18.07.2009 17:36

  • von Britta Weddige

Paffett: Unerwartet in Reihe eins

Gary Paffett hätte nicht erwartet, es in Zandvoort bis auf P2 zu schaffen - Im Rennen setzt er auf einen guten Start und die Longrunstärke der C-Klasse

(Motorsport-Total.com) - Nicht nur Polesetter Oliver Jarvis war nach der Qualifikation von seinem Ergebnis angenehm überrascht. Auch sein Landsmann Gary Paffett, der in der Mercedes-C-Klasse ebenfalls in Reihe eins fuhr, hätte sich ein so gutes Resultat nicht erwartet. Paffett sah die Mercedes zwar besser aufgestellt als die Mehrheit der Beobachter, doch mit einem Platz ganz vorn hätte er nicht gerechnet.

Titel-Bild zur News: Gary Paffett

Gary Paffett hat auch von P2 aus eine gute Ausgangslage für das Rennen

"Bevor wir hierhergekommen sind, haben alle erwartet, dass die Audis hier viel schneller sind als wir. Aber wir waren zuversichtlich, dass wir ein gutes Auto haben", sagte Paffett. "Zandvoort ist nicht die Strecke, die uns am besten liegt, aber wir waren sicher, dass das an anderen Gründen liegt und nicht an unserem Auto. Unser Auto war immer schnell und wir waren optimistisch, dass wir eine gute Pace fahren können."#w1#

Dieser Optimismus blieb Paffett auch, nachdem er im Freien Training heute Morgen auf Platz zehn gelandet war: "Wir hatten zwar heute Morgen nicht die besten Positionen, aber wir wussten, dass wir aus dem Auto noch mehr herausholen können. Vielleicht hätte ich nicht erwartet, dass ich in der ersten Reihe stehe. Ich hatte mir einen Platz in den Top 5 oder Top 6 ausgerechnet. P2 war schon eine kleine Überraschung. Wir wissen, dass die neuen Audis mit ihrer Pace im Qualifying überraschen können. Aber unser Auto war und ist sehr gut."

Dazu kommt, dass Paffett die Strecke, auf der 2005 bereits gewinnen konnte, einfach sehr gern mag: "Sie ist anspruchsvoll, sehr eng, man macht leicht einen Fehler und verliert Zeit. Wenn man alles richtig zusammenbekommt, wird man dafür belohnt. Aber der Kurs verlangt dem Auto und der Abstimmung auch viel ab. Ich denke, dass wir heute im Qualifying eine sehr gute Balance hatten. Es gibt ein paar Highspeed-Kurven, die wirklich wichtig sind und viele langsame Kurven. Und unser Auto war heute in beiden Kurvenarten gut. Ich bin happy."

Überrascht war Paffett nicht nur von seinem Ergebnis, sondern auch von den engen Zeitabständen im Feld. Nach Q2 trennten die ersten neun Piloten nur eineinhalb Zehntelsekunden. "Wir sind nach Q2 reingekommen und sie sagten mir, dass ich auf P6 bin. Ich habe erwartet, dass mein Rückstand auf P1 drei, vier oder fünf Zehntel beträgt. Aber als ich auf die Zeiten geschaut habe, war ich nur eine Zehntelsekunde hinter der Bestzeit. Da war ich wirklich überrascht", so der Mercedes-Pilot. "Das zeigt, wie unglaublich eng es in der DTM zu geht und wie hoch das Niveau der Autos und Fahrer ist. Wir sind wirklich am Limit. Das zeigt, wie stark die Serie ist."

Eng geht es auch in der Meisterschaft zu. Paffett hat derzeit nur drei Punkte Rückstand auf Spitzenreiter Timo Scheider. Und Scheider steht nur auf Startplatz elf. Damit hat Paffett morgen alle Chancen, die Gesamtführung in der Meisterschaft zu übernehmen. Sein Ziel ist, auf Sieg zu fahren - und sich vielleicht gleich am Start an die Spitze zu setzen.

"Ich stehe auf der weniger sauberen Seite, aber man kann auf der Innenseite in Kurve 1 gehen", analysierte er. "Es sind noch viele Rennen bis dahin und auch noch viele Starts. Also wird dann auch jede Menge Gummi auf dieser Seite der Startaufstellung liegen. Deshalb sehe ich da keinen Nachteil für mich. Der einzige Nachteil ist, dass man etwas zurückversetzt steht. Ich bin aber recht zuversichtlich. Wir hatten einige gute Starts und wir haben in den Longruns ein sehr gutes Auto. Und auch im Regen sind wir gut - das Wetter kann ja morgen alles machen. Im Regen waren wir bisher sehr schnell. Ich bin also sehr zufrieden damit, in der ersten Reihe zu stehen. Ich freue mich schon sehr auf morgen."