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Paffett und Spengler wollen auf das Podium
Die Mercedes-Titelanwärter Gary Paffett (6.) und Bruno Spengler (4.) erklären, was bei ihnen im Qualifying in Brands Hatch schief ging
(Motorsport-Total.com) - Mit sechs beziehungsweise neun Punkten Rückstand auf Timo Scheider sollten die Mercedes-Speerspitzen Gary Paffett und Bruno Spengler an diesem Wochenende in Brands Hatch möglichst keinen weiteren Boden verlieren, doch im Qualifying verfehlten die beiden ihre Ziele: Spengler schaffte als Vierter immerhin den Finaleinzug, Paffett war als Sechster aber chancenlos.

© xpb.cc
Gary Paffett hofft, dass er im Rennen noch einige Positionen gutmachen kann
"Es ist immer schwierig, mehr zu erwarten", so Paffett im Interview mit 'Motorsport-Total.com'. "In der DTM geht es mittlerweile so eng zu, dass man vor dem Qualifying nie sagen kann, wie schnell man sein wird. Das Auto war schnell, aber ich war in den ersten beiden Sessions besser als in Q3. Es kam heute darauf an, im entscheidenden Moment das Beste aus den Möglichkeiten zu machen. Das ist uns in Q3 nicht gelungen."#w1#
Paffett nach Fehler selbstkritisch
Die Verantwortung sucht der Brite bei sich selbst: "Sie schauen sich gerade die Daten an. Es hat ein halbes Zehntel gefehlt, um es ins vierte Qualifying zu schaffen. Du musst eine perfekte Runde hinbekommen. Die anderen haben das hingekriegt, ich nicht. Es geht schnell, hier einen Fehler zu machen - und weil die Strecke so kurz ist, hat man auf dem Rest der Runde kaum noch Gelegenheit, einen Fehler wieder auszubügeln."
Zumindest hat Paffett den zweiten Audi-Titelrivalen Mattias Ekström unmittelbar hinter sich, aber das kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass er sich gerade für sein Heimrennen in Brands Hatch eine bessere Ausgangsposition erhofft hatte: "Natürlich bin ich ein bisschen enttäuscht, denn zwei meiner Teamkollegen stehen vor mir, aber es wird sicher ein enges Rennen", gesteht der Mercedes-Werksfahrer.
"Ich sehe noch alle Chancen auf das Podium", kündigt Paffett an. "Schwer zu sagen, wie es ausgehen wird, denn der Verkehr kann bei so einer kurzen Runde durchaus Einfluss nehmen. Überholen ist schwierig, aber man kann im Verkehr und bei den Boxenstopps viel Zeit gewinnen, wenn man die Überrundungen richtig timt. Es ist hier nie ein langweiliges Rennen, sondern immer ziemlich aufregend. Ich freue mich!"
Die Zielsetzung von Teamkollege Spengler sieht ähnlich aus: "Ich werde alles versuchen, um in die Top 3, Top 4 zu kommen, um so viele Punkte wie möglich zu holen", sagt der Kanadier, der mit ungewöhnlichen Strategien rechnet: "Das ist möglich. Die Strecke ist kurz. Wenn du immer freie Fahrt hast, kannst du einen Riesenvorteil haben. Ich denke, es wird viele unterschiedliche Strategien geben. Das entscheidet man aber erst im Rennen."
Gefahrensituation am Start
Zunächst einmal muss er den Start gut überstehen: "Kurve zwei ist gefährlich. Da passiert schnell ein Verbremser und es fährt dir jemand von hinten in die Kiste. Ich hoffe, dass es bei mir nicht wieder passiert. Am Nürburgring ist mir ja auch Mattias Ekström reingefahren und hat mir das Rennen kaputt gemacht. Aber dafür kann ich nichts. Ich muss nur nach vorne schauen und mich konzentrieren, dass ich ein oder zwei Plätze gutmachen kann", so Spengler.
Dass es heute trotz der Bestzeit im dritten Abschnitt des Qualifyings letztendlich doch deutlich nicht für den ersten Startplatz gereicht hat, war leicht zu begründen: "In Q1 musste ich zwei Satz Reifen nehmen, weil ich mit dem ersten Satz in Kurve drei gelbe Flaggen hatte. Da musste ich lupfen. Die zweite Runde mit gebrauchten Reifen ist immer langsamer, daher hat es nicht gereicht und ich musste einen zweiten Satz nehmen", schildert Spengler.
Und weiter: "Wir hatten also nur einen Satz Reifen für Q3 und Q4, also haben wir in Q3 bis zwei Minuten vor Ende gewartet. Ich habe eine gute Runde hingelegt - das Auto ging super. Ich war Erster, aber ich hatte schon die schnelle Runde auf meinen Reifen drauf, während die anderen nur eine Runde zur Vorbereitung auf Q4 gefahren sind. Das war der Unterschied. Der Rückstand war angesichts dessen aber ganz okay."
"Als ich am Funk gehört habe, dass ich Vierter bin, war ich ein bisschen enttäuscht", gibt Spengler zu, "aber wenn man die Gründe kennt, ist es nicht so schlecht." Außerdem: Abgerechnet wird zum Schluss - und dass gerade auf der nicht einmal zwei Kilometer langen Strecke in Brands Hatch eine Menge passieren kann, wissen die DTM-Piloten spätestens seit dem Freien Training, in dem die Druids-Bend gleich drei Audi-Fahrer abgeworfen hat...

