Paffett trägt seine C-Klasse auf Platz drei
Gary Paffett gelang im schwierigen Qualifying die Gratwanderung zwischen Angriff und Abflug - Im Titelkampf kann er nun wieder Boden gut machen
(Motorsport-Total.com) - Im Shootout der letzten Vier im Qualifying von Hockenheim hielt Gary Paffett die Mercedes-Fahne hoch. Während alle seine Markenkollegen bereits vorher die Segel streichen mussten, kämpfte er gegen drei Audi-Fahrer um die Pole-Position. Am Ende reichte es für Paffett für den dritten Platz. Doch auch mit diesem Ergebnis ist der Brite recht zufrieden.

© xpb.cc
Gary Paffett ist angesichts der Bedingungen mit Platz drei zufrieden
"An solchen Tagen kann man recht viel verlieren, bei diesen Bedingungen, wenn es so rutschig ist", sagt er über das tückische Hockenheim-Qualifying. "In Q1 war sehr viel Wasser auf der Strecke. Es ging mehr darum, zu versuchen, das Auto auf der Strecke zu halten." Doch als Q1 heil überstanden war, orientierte er sich nach von: "Im Verlauf des Qualifyings haben wir gemerkt, dass wir recht schnell waren, und immer recht dicht an der Spitze dran."
Allerdings entschied sich Paffett, es in Q4 etwas ruhiger anzugehen und nicht volles Risiko zu fahren. "Denn wenn ich einen Fehler gemacht hätte und abgeflogen wäre, dann wäre ich jetzt recht frustriert", erklärt er. "Ich weiß: Wenn ich an einigen Stellen später gebremst hätte, dann wäre ich schneller gewesen. Aber ich hätte auch im Kies landen können. Es war wirklich eine Gratwanderung, das Beste aus dem Auto und aus den Reifen herauszuholen und gleichzeitig auf der Strecke zu bleiben."
Trotz der verhaltenen Gangart fuhr Paffett in Q4 seine schnellste Rundenzeit des ganzen Qualifyings. Aber es reichte nicht, vor allem nicht, um Timo Scheider im Kampf um die Pole gefährlich zu werden. "Timos Runde war herausragend, wie haben das ganze Qualifying über keine Runde gesehen, die auch nur irgendwie an das herankam. Obwohl die Strecke bei ihm nicht wesentlich besser war. Das hat er gut hinbekommen, er hat uns alle langsam aussehen lassen", so Paffett anerkennend.
Audi ist an diesem Wochenende in Hockenheim ohnehin im Regen eine Klasse für sich. Im trockenen Freitagstraining dagegen hatte Mercedes die Nase vorn. Was das Rennen angeht, nimmt Paffett das Wetter jedoch, wie es kommt: "Ich war mit meinem Auto und meinen Speed heute Morgen und im Qualifying auch recht zufrieden. Auch wenn es nass sein sollte, kann ich mit den Jungs um den Sieg fighten. Wenn es trocken ist, haben wir ein besseres Auto als sie, und eine bessere Chance, zu gewinnen. Aber leicht wird es nicht, das steht fest."
Fest steht auch: Paffett hat nun die Chance, im Titelkampf wieder Boden gut zu machen. Denn die anderen drei Titelanwärter haben sich hinter ihm eingereiht. Paul di Resta steht nur auf Startplatz fünf, Tabellenführer Bruno Spengler geht nur von Rang elf ins Rennen und Audi-Pilot Mattias Ekström ist als 15. noch weiter abgeschlagen.
"Natürlich ist das eine Chance. Mir fehlen 16 Punkte auf Bruno, von daher ist es noch ein weiter Weg. Aber wir haben noch drei Rennen, und ich werde mein Bestes geben, versuchen, so viele Punkte wie möglich zu holen, egal, was mit den anderen passiert", kündigt Paffett an.
Doch für ihn steht erst einmal im Vordergrund, dass aus dem Titelrennen eine rein Mercedes-interne Geschichte wird: "Für das Team ist es wichtig, dass wir den Fahrertitel so bald wie möglich sichern, und dann können wir untereinander auskämpfen, wer ihn holt. Wir möchten den Fahrertitel in diesem Jahr gewinnen. Es ist ein paar Jahre her, seit uns das zum letzten Mal gelungen ist, und das ist im Moment das Wichtigste."

