Paffett: Mercedes in Moskau nicht siegfähig
Gary Paffett hätte sich mehr erhofft als den siebten Startplatz, glaubt aber noch an ein gutes Ergebnis bei der DTM-Rennpremiere in Moskau
(Motorsport-Total.com) - Obwohl sich DTM-Leiter Wolfgang Schattling durchaus noch Chancen ausrechnet, im Rennen besser dazustehen als heute im Qualifying, erscheint ein Mercedes-Sieg bei der DTM-Premiere in Moskau unwahrscheinlich. Das glaubt zumindest Speerspitze Gary Paffett, der als Siebter mit 0,408 Sekunden Rückstand unmittelbar vor seinen Markenkollegen Pascal Wehrlein, Daniel Juncadella und Christian Vietoris ein Mercedes-Quartett in den Top 10 bildete.

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Gary Paffett erhofft sich im Rennen eine Steigerung im Vergleich zu heute Zoom
"Das Qualifying war heute wirklich nicht einfach für mich. Wir wollten ins Q4 einziehen und um die Pole kämpfen, aber dazu waren wir nicht in der Lage", resigniert Paffett. "Wir vier liegen recht eng beisammen, also haben wir einen guten Job gemacht und das Beste aus dem Auto rausgeholt. Sehr viel mehr war nicht drin. Der Abstand zu Mike auf der Pole-Position ist recht groß, also hatten wir heute unsere Probleme."
"Das Auto hat sich okay angefühlt, allerdings glaube ich nicht, dass wir alles aus dem Fahrzeug herausholen konnten. Ich habe hart gepusht und um ehrlich zu sein war heute einfach nicht mehr drin", so der Brite. "Aber ich war im Qualifying der schnellste Mercedes-Fahrer und das Rennen morgen ist wieder eine ganz andere Geschichte. Die Jungs vorne sind nicht zu weit entfernt und mit dem Option-Reifen und DRS ist morgen alles möglich. Ich denke, es wird ein langes, hartes Rennen, aber ich bin guter Dinge."
Auch Schattling kann sich gut vorstellen, dass die Welt morgen anders aussehen wird: "Du kannst dich auf gar nichts verlassen, aber in der DTM ändern sich die Dinge manchmal sehr schnell", sagt er. "Warten wir ab, wie sich die ersten Runden entwickeln, denn die Strecke ist hier sehr eng. Da wird es in den ersten Runden viele Kämpfe geben. Wenn sich das Rennen sortiert, sehen wir dann, wo wir stehen."
"Wir sind heute Morgen auf dem falschen Fuß gestartet", räumt der Toto-Wolff-Stellvertreter ein. "Der erste Sektor ist ziemlich eng. Diese Kurvenkombination liegt unseren Autos nicht, vom Setup her. Wir haben daran gearbeitet und es ein bisschen verbessert, aber wir stehen nicht dort, wo wir stehen wollen. Schauen wir mal, wo wir morgen mit vollen Tanks stehen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass sich die Dinge noch ändern können."
Zumal Mercedes seit den ersten Runden in Moskau schon gute Fortschritte erzielt hat. In der Pause zwischen dem Freien Training und dem Qualifying herrschte an der HWA-Box Hochbetrieb, denn die gesammelten Daten wurden für einen Setup-Umbau berücksichtigt. Dieser machte das Auto tatsächlich schneller. Kurzum: Die Tendenz geht nach oben, aber Mercedes ist hinter Audi und BMW momentan trotzdem nur dritte Kraft.
"Es ist eine neue Strecke und vielleicht dauert es ein bisschen, sich daran zu gewöhnen und das richtige Setup für das Auto zu finden", vermutet Paffett. "Das Team hat fantastische Arbeit geleistet und den ganzen Vormittag gearbeitet, zwischen Training und Qualifying noch einiges umgestellt. Trotzdem waren wir nicht schnell genug. Das Rennen ist eine andere Geschichte und ich hoffe, dass wir da Zeit aufholen können, aber es war kein ideales Qualifying."
"Solange wir noch kein Rennen hier gefahren sind, wissen wir nicht, wie sich die Reifen verhalten werden, vor allem der Option-Reifen. Es wird ein interessantes Rennen, in dem viel passieren kann. Daraus wollen wir das Beste machen", ergänzt er. "Auf den Sieg zu hoffen, wäre etwas vermessen, aber hoffentlich können wir gute Punkte sammeln. Wir sind nicht dort, wo wir sein wollten, aber es gibt noch Möglichkeiten."

