• 11.10.2009 16:56

  • von Britta Weddige

Paffett: Jetzt will er auch den Titel

Nach seinem Sieg in Dijon ist Gary Paffett Timo Scheiders einziger Rivale - In einem dramatischen Rennen holte er sieben Punkte auf, so soll es weitergehen

(Motorsport-Total.com) - Gary Paffett hat einmal mehr bewiesen, dass ein Rennwochende wirklich erst dann zu Ende ist, wenn am Sonntagnachmittag die Zielflagge gefallen ist. Der britische Mercedes-Pilot arbeitete sich einmal mehr nach vorn und feierte bei der Dijon-Premiere von Startplatz acht aus seinen dritten Saisonsieg. Natürlich profitierte er dabei vom dramatischen Reifenschaden Mattias Ekströms, der wenige Runden vor Schluss wie schon in Hockenheim in Führung liegend zurückfiel.

Titel-Bild zur News: Gary Paffett

Gary Paffett hat mit seinem Sieg sieben Punkte auf Timo Scheider aufgeholt

Doch Paffett hätte auch ohne das Pech des Schweden die Meisterschaft offen gehalten. Schon am Start machte er Plätze gut, dann wählte er die gleiche aggressive Früh-Stopp-Strategie wie Ekström, die die beiden Rivalen gemeinsam an die Spitze brachte. Nach seinem Sieg ist Paffett Timo Scheiders einziger Titelrivale, er konnte seinen Rückstand von 14 auf sieben Punkte verkürzen.#w1#

Paffett hatte insgeheim gehofft, dass ihn der Weg von Startplatz acht aus ganz nach vorn führen wird: "Wir wussten, dass wir ein schnelles Auto haben. Der Startplatz war zwar nicht das, was ich wollte oder wo ich hätte stehen sollen. Aber wir mussten einen Weg finden, um von Platz acht nach vorne auf Platz eins zu kommen. Diesen Job mussten wir im Rennen erledigen." Das gelang den Stuttgartern auch: "Das Team hat einen fantastischen Job gemacht, wir hatten die besten fünf Autos im Rennen", so Paffett.

"Das ganze Wochenende war einfach großartig." Gary Paffett

Doch der Brite bedankte sich auch bei der Rennstrecke in Dijon: "Es macht mir riesigen Spaß, hier zu fahren und es ist natürlich fantastisch, das erste Rennen hier zu gewinnen. Es war auch klasse, dass wir so viele Fans hier hatten. Das ganze Wochenende war einfach großartig."

Paffett war schon mit dem Messer zwischen den Zähnen an den Start gegangen. Er wusste, dass seine C-Klasse schnell ist, "vielleicht sogar schneller als die von Bruno Spengler und Paul Di Resta". Deshalb war ihm klar: "Wir mussten einfach vor sie kommen." Die einzige Möglichkeit dazu war, früh zu stoppen. Und so legten Paffett und Ekström gleich mit dem Öffnen des Boxenstoppfensters ihren ersten Stopp ein. Ganz ungefährlich war diese Strategie jedoch nicht.

"Dabei ist das Risiko, dass man mit seinen Reifen längere Stints fahren muss", so Paffett. "Aber Mattias und ich haben einfach riskiert, ein bisschen früher zu stoppen und etwas länger auf dem zweiten Satz zu fahren. Die anderen Jungs sind noch ein paar Runden länger draußen geblieben. Deshalb konnten wir uns auf frischen Reifen vor sie setzen. Von da ab haben wir uns einen ziemlich großen Vorsprung heraus gefahren."


Fotos: DTM in Dijon


Das Führungsduo Ekström/Paffett zog dem Feld davon, lieferte sich aber gleichzeitig ein erbittertes Duell. Immer wieder versuchte Paffett, sich an dem Schweden vorbei an die Spitze zu setzen. "Auf der anderen Seite habe ich gehofft, dass es ihn vor mir treffen würde, falls es Probleme mit den Reifen gibt", räumt Paffett ein. "Für den Rest des Rennens habe ich einfach gepusht so gut ich konnte. Im letzten Stint wurde mir gesagt, dass ich auf die Reifen aufpassen soll. Aber es ist nicht einfach, einen Rennfahrer zu sagen, dass er langsamer fahren soll", fügt er schmunzelnd an.

"Ich wusste es genau, als ich den verbrannten Gummi gerochen habe." Gary Paffet

Schließlich passierte es dann: Ekströms Reifen explodierte, Paffett konnte gerade noch ausweichen. Von da an musste er seine C-Klasse nur noch heil uns Ziel und zum Sieg bringen. "In den Runden zuvor war ich immer näher an ihn herangekommen und ich habe gemerkt, dass er entweder ein Problem bekommt oder langsamer fährt", schildert der Brite die dramatischen Ereignisse aus seiner Sicht.

"In der Runde zuvor war ich so nah dran, dass ich ihn ein paarmal berührt habe, weil er die Kurven sehr früh angebremst hat", so Paffett weiter. "In der letzten Kurve war er ein bisschen langsamer als zuvor und am Kurvenausgang war ich plötzlich sehr nah an ihm dran. Ich war mir zunächst nicht ganz sicher, ob er einen Reifenschaden hat. Doch ich wusste es genau, als ich den verbrannten Gummi gerochen habe. Da wusste ich, dass er ein Problem mit dem Reifen hat. Es war recht knapp: Wenn ich noch ein bisschen näher an ihm dran gewesen wäre, hätten wir vielleicht einen Unfall gehabt."

In Hockenheim ist alles möglich

Im Titelkampf wittert Paffett jetzt wieder Morgenluft. Zwar ist sein Rückstand mit sieben Punkten immer noch recht groß und er muss beim Finale in Hockenheim mit zehn Kilo mehr an Bord antreten als Spitzenreiter Scheider. Doch das hält den Briten nicht davon ab, an seine Meisterschaftschance zu glauben.

"Wenn ich beim nächsten Rennen noch einmal sieben Punkte gewinne, dann habe ich den Titel." Gary Paffett

"Sieben Punkte sind besser als 14 Punkte, die ich vor diesem Wochenende hatte. Wir haben hier sieben Punkte gewonnen. Wenn ich beim nächsten Rennen noch einmal sieben Punkte gewinne, dann habe ich den Titel", rechnet er vor. "Wir müssen weiter pushen, denn man kann nie wissen was passiert."

Wie schnell sich das Blatt in der DTM wenden kann, hat schließlich auch das Wochenende in Dijon gezeigt: "Es hätte niemand damit gerechnet, dass Timo nur auf Stadtplatz 16 steht. Wir haben vor diesem Wochenende schon gesagt, dass wir niemals aufgeben und genauso ist es jetzt auch", lautet Paffetts Kampfansage. "Wir werden niemals aufgeben! Wir sind zehn Kilo schwerer, aber ich habe in Zandvoort recht einfach gewonnen und hatte dort auch zehn Kilo mehr als die Audis. Es gibt keinen Grund, warum wir nicht auch in Hockenheim gewinnen können. Wir müssen einfach weiter pushen, versuchen das Rennen zu gewinnen und dann schauen wir, was passiert."

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