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Norbert Haug: Warum Wittmann den Titel noch nicht sicher hat

Obwohl Marco Wittmann den DTM-Titel 2016 scheinbar schon in der Tasche hat, warnt Norbert Haug vor der trügerischen Sicherheit, die der große Vorsprung verleiht

(Motorsport-Total.com) - Marco Wittmann machte auf dem Nürburgring einen großen Schritt in Richtung DTM-Titel 2016. Vier Rennen vor Saisonende hat der BMW-Pilot nun 33 Punkte Vorsprung auf Edoardo Mortara (Audi), Robert Wickens (Mercedes) liegt auf Rang drei sogar bereits 50 Zähler zurück. Beide Fahrer können die Meisterschaft aus eigener Kraft nicht mehr gewinnen, selbst vier Siege in den verbleibenden vier Rennen würden nur dann reichen, wenn Wittmann mindestens einmal strauchelt.

Titel-Bild zur News: Marco Wittmann

Marco Wittmann sollte laut Experte Norbert Haug nicht zu früh feiern... Zoom

Ohne Frage spricht damit fast alles für Wittmann und BMW, doch TV-Experte Norbert Haug ist trotzdem der Meinung, dass die aktuelle Situation "keinesfalls" ein Grund sei, "die Getränke kaltzustellen und vor dem Spiegel das Ballen der Meisterfaust einzustudieren." In seiner Kolumne auf 'DTM.com' erklärt der langjährige Mercedes-Motorsportchef, warum vor allem Mortara noch immer Chancen auf den Titel hat.

"Will man auf dem Meisterschaftszug bleiben, muss Audi es in Budapest im ersten Qualifying schaffen, möglichst viele Autos vor den BMW von Wittmann zu stellen und den Gewichtsvorteil von 7,5 Kilogramm gegenüber BMW in bessere Rundenzeiten umsetzen", erklärt Haug. "Gewinnt dann Mortara Rennen 1 in Budapest und Wittmann bleibt außerhalb der Punkte, beträgt Mortaras Rückstand nur noch acht Punkte."

Haug erwartet "keinen Spaziergang"

Der Plan für Audi ist also klar: Man muss die verbleibenden Rennen nicht nur selbst gewinnen, sondern auch dafür sorgen, dass Wittmann möglichst wenig Zähler mitnimmt. So blockte Adrien Tambay Wittmann am Nürburgring beispielsweise mehrere Minuten, bevor er zu seinem Pflichtboxenstopp kam. Das sorgte bei BMW zwar für Zähneknirschen, gegen die Regeln sind solche Manöver allerdings nicht.

Damit diese Taktik aufgeht, muss sich Audi im Qualifying allerdings deutlich steigern. Bei Mercedes ist die Situation sogar noch schwieriger, weil man aktuell das schwerste Auto im Feld hat und satte 25 Kilogramm schwerer ist als die Audis. "Wie schnell auch ein vollgeladenes Mercedes-Coupe sein kann, hat Lucas Auer am Nürburgring eindrücklich gezeigt", erinnert Haug allerdings.


Fotostrecke: Top 10: Die jüngsten DTM-Sieger

"Und was ein Mercedes-Fahrer kann, sollten normalerweise auch mehrere können. Deshalb werden die letzten vier Rennen der Meisterschaft also keinesfalls ein Spaziergang für BMW, RMG und Wittmann", sagt Haug und erinnert: "Vor den beiden Nürburgring-Rennen war Wickens erster Wittmann-Verfolger mit zwölf Punkten Rückstand, jetzt liegt er 50 Punkte zurück." Auch Wittmann kann theoretisch noch ein ähnlich schwarzes Wochenende erleben.

Statistik spricht für Wittmann

Bisher war der BMW-Pilot allerdings die Konstanz in Person und verpasste in 14 Saisonrennen lediglich zweimal die Punkte. "Er und sein RMG-Team werden den Teufel tun, in ihrer Konzentration und Herangehensweise nachzulassen oder einen anderen Weg zu wählen, als bei den bisher so erfolgreich absolvierten 14 Rennen. Absoluter Garant für den finalen Erfolg ist dies indes trotzdem nicht", warnt Haug noch einmal.

Bei BMW selbst ist man sich der Lage übrigens durchaus bewusst und will keinesfalls einer trügerischen Sicherheit erliegen. Martin Tomczyk erklärt bei 'Sport1': "Wir haben gesehen, dass die Meisterschaft extrem eng ist. Marco fährt eine sensationelle Saison, auch jetzt wieder auf dem Nürburgring. Er hat einen gewissen Vorsprung, aber in der DTM kann man sich fast bis zum letzten Rennen nicht sicher sein, wenn man nicht genug Polster hat."


Fotos: DTM am Nürburgring


"Von daher heißt es für Marco, sich weiter zu konzentrieren", so Tomczyk. Wenn Wittmann dies gelingt, dann dürfte ihm sein zweiter DTM-Titel nach 2014 allerdings kaum noch zu entreißen sein. Tatsächlich hat der BMW-Pilot nämlich jetzt bereits 170 Zähler auf dem Konto und damit einen Punkt mehr als Vorjahreschampion Pascal Wehrlein nach der kompletten Saison 2015. Rein logisch betrachtet sollte da also eigentlich nichts mehr anbrennen...

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