Norbert Haug kritisiert DRS: "Sorgt nicht für hartes Racing"

Ex-Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug hofft, dass das DTM-Reglement in Zukunft so gestaltet wird, dass die Serie auf die Überholhilfe DRS verzichten kann

(Motorsport-Total.com) - Die Formel 1 führte das "Drag Reduction System" - kurz DRS - in der Saison 2011 ein, die DTM zog zwei Jahre später nach. Seitdem gehen die Meinungen zu der künstlichen Überholhilfe stark auseinander. Während einige Fans begeistert sind, weil es nun mehr Überholmanöver gibt, sehen andere Zuschauer das Tool überaus kritisch, weil dadurch künstlich ins Racing eingegriffen wird. Auch TV-Experte und Ex-Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug zählt zu den Kritikern des Systems.

Titel-Bild zur News: Miguel Molina, Jamie Green

Die meisten Überholmanöver werden heutzutage mit DRS vorbereitet Zoom

"Das sogenannte "Drag Reduction System" wurde in der Formel 1 erfunden - so kompliziert sein Name ist, so wenig sorgt es für die Erfüllung meiner Träume von hartem und engem Racing", schreibt Haug in seiner Kolumne auf 'DTM.com' und erklärt: "Wenn ein Wettbewerber etwas darf, was seinem unmittelbarer Rivalen nicht gestattet ist, dann hat das dabei erzielte Resultat selten überzeugende und damit nachhaltige Wirkung."

Der 63-Jährige nennt ein legendäres Überholmanöver in der Formel 1 als Beispiel: "Stellen Sie sich vor, Mika Häkkinen hätte damals in Spa (2000; Anm. d. Red.) Michael Schumacher dank DRS überholt, wir hätten das Manöver längst aus unserer Erinnerung gestrichen, oder es erst gar nicht dort aufgenommen. Aber - weil ohne Hilfe und stattdessen mit eigenen Fahrfähigkeiten erzielt - bleibt Mikas Manöver eines der größten und beeindruckendsten der Formel-1-Geschichte."

"Formel 1 und DTM haben aktuell das DRS und müssen damit leben, und es gibt, dank DRS im Wechsel von den Wettbewerbern eingesetzt, durchaus Szenen, Ausbremsmanöver und Überholvorgänge, die prima anzuschauen sind", gibt Haug zu. "Trotzdem: Könnte ich wählen, würde ich für die Zukunft alles daran setzen das Reglement so zu gestalten, dass man auf den Klappflügel verzichten kann und trotzdem spannende Rennen garantiert."


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"Die gab es durchaus in der DRS-losen DTM, als die Autos aerodynamisch noch nicht so ausgefeilt waren, somit dichtes Auffahren auf den Vordermann ermöglichten, und die Reifen die feine Hand und den einfühlsamen Gas-und Bremsfuß des Fahrers reklamierten, wollte man mit ihnen bestmöglich und schnellstens über die Distanz kommen", erinnert der langjährige Mercedes-Motorsportchef.

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