Nico Müller erlöst sich mit Portimao-Sieg: "War zwischendurch schon nervös"

In Portimao gelingt Nico Müller und dem Rosberg-Team der erste DTM-Sieg seit dem Finale 2020, doch zwei Gründe machten das Rennen zu einer Zitterpartie

(Motorsport-Total.com) - Nico Müller ist zurück auf der Siegerstraße: Beim Saisonauftakt in Portimao holte der Rosberg-Audi-Pilot den ersten Sieg für sich und das Team seit dem DTM-Finale 2020 in Hockenheim. Der Schweizer krönte einen nahezu perfekten Tag mit der Pole und dem Sieg nach einer fehlerlosen Leistung. Einzig die schnellste Rennrunde fehlt, um den Hattrick perfekt zu machen.

Titel-Bild zur News: Nico Müller

Der erste Siegerpokal seit Hockenheim 2020: Nico Müller in Portimao Zoom

Doch das wäre an diesem Tag nur schnödes Beiwerk gewesen. Endlich wieder ganz oben auf dem Siegertreppchen zu stehen, das sei hingegen "sehr wichtig" gewesen, betonte der Vizemeister der Jahre 2019 und 2020. Und man spürt die Erleichterung in Müllers Worten.

Schön zu sehen ist daher auch, dass sich die gesamte DTM-Familie für den Rosberg-Audi-Fahrer freut. "Da haben wir anscheinend keine Brücken abgebrannt", lacht Müller, als er nach dem Rennen darauf angesprochen wurde. Ihm und seiner Mannschaft ist es gelungen, am Sonntag aus dem frühen Ausfall vom Samstag maximal Profit zu schlagen.

Denn durch das bittere Aus im ersten Rennen konnte Müller einen Reifensatz für Sonntag sparen. Dieser Reifen-Vorteil habe "sicher geholfen. Das kann man nicht abstreiten", meint Müller. "Das hat uns die Gelegenheit gegeben, im Qualifying den ersten Run mit einem recht frischen Satz zu fahren und so ein gutes Gefühl für das Auto aufzubauen."


DTM Portimao 2022: Müller beendet Durstrecke

Nach seinem Ausfall am Samstag holt sich Rosberg-Pilot Nico Müller seinen langersehnten Sieg im Sonntagsrennen. Hinter ihm kommen Felipe Frage von AF Corse und Mirko Bortolotti von Grasser ins Ziel. Weitere DTM-Videos

Felipe Fraga sorgt für Unruhe bei Nico Müller

"Das hat mir auch die nötige Zuversicht und das nötige Vertrauen gegeben. Das war der klare Vorteil gegenüber 95 Prozent des Feldes." Nicht jedoch gegen seinen schärfsten Verfolger Felipe Fraga im AF-Corse-Ferrari. Der Brasilianer brachte Müller ordentlich ins Schwitzen. Müller sei "ein wenig beunruhigt gewesen", angesichts von Fragas Pace vor dem Stopp.

"Ich dachte mir schon: Holy moly, er ist auch die ganze Zeit am Limit. Ich weiß nicht, wie das geht, aber ..." Fraga unterbrach ihn daraufhin auf der Pressekonferenz nach dem Rennen und belehrte den Sieger: "War bei uns auch so. Wir sind gestern auch früh ausgefallen." Das wiederum sorgt bei Müller für Erleichterung: "Das lässt mich besser schlafen."

Doch es gab noch einen Grund zur Sorge für den Schweizer, denn der hinter dem Reifenabbau stand für ihn und die Rosberg-Mannschaft ein Fragezeichen. Müller ging in Runde 7 an die Box und musste mit dem zweiten Satz noch 25 Runden zurücklegen. Keine einfache Aufgabe auf einer anspruchsvollen Strecke wie der Achterbahn von Portimao.

Nico Müller

Nico Müller hielt Felipe Fraga im zweiten Portimao-Rennen auf Distanz Zoom

"Wenn ich es mir aussuchen hätte wählen können, wäre ich gerne ein wenig länger gefahren mit dem ersten Satz, denn der zweite Stint wurde echt lang", gibt Müller offen zu. "Aber Felipe und Ferrari haben uns unter Druck gesetzt. Wir mussten reagieren. Ich war zwischendurch schon ein bisschen nervös, denn bei solchen Temperaturen sind wir noch nie so einen langen Stint auf einem Satz gefahren."

Basis im Rosberg-Audi-Team besser als 2021

Aus Müllers Sicht bleibt nur zu hoffen, dass man das positive Momentum aus dem Saisonauftakt in diesem Jahr über die gesamte Saison mitnehmen kann. Im Vorjahr landete er am ersten Rennwochenende in Monza als Zweiter auf dem Podium des Sonntagsrennens. Doch das sollte sein einziges Podium in 2021 bleiben.

"Du kannst du schon sagen, dass sich die Charakteristik dort deutlich unterscheidet von allen anderen Strecken", meint Müller. Dagegen würde das Autodromo Internacional do Algarve in Portimao schon eher den restlichen Strecken im DTM-Kalender ähneln. Der Kurs sei zwar "vielleicht nicht das, was am nächsten am Lausitzring dran ist."

"Darum glaube ich: Wir müssen uns schon nochmal Gedanken machen, schauen, was wir verbessern und optimieren für diese Strecke. Von daher: Die Basis ist besser [als im Vorjahr], und das gilt es jetzt Wochenende für Wochenende weiterzuentwickeln und auf die Gegebenheiten einzustellen", blickt Müller optimistisch nach vorne.

Und dann sei er auch "zuversichtlich, dass wir definitiv besser aufgestellt sind, als vergangenes Jahr." Ist also 2022 das Jahr, in dem Nico Müller in der DTM zum ganz großen Schlag ausholt? Gerade nach der schwierigen Zeit mit 18 sieglosen Rennen käme das für ihn recht.

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