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Nach Audi-Kritik: Warum das Safety-Car am Sonntag an der Box blieb

Nach der Audi-Kritik am Samstag blieb das Safety-Car am Sonntag nach Wittmanns Ausfall tatsächlich an der Box, obwohl einige Piloten pokerten: Woran das lag

(Motorsport-Total.com) - Beim Samstagrennen der DTM in Misano ebnete die Safety-Car-Phase dem von ganz hinten gestarteten BMW-Piloten Marco Wittmann den Weg zum Sieg, was bei Audi dicke Luft sorgte. Als dann beim Sonntagrennen nach der Dreierkollision in der ersten Runde Wittmanns BMW geborgen werden musste, sahen Mike Rockenfeller, Timo Glock, Daniel Juncadella und Sheldon van der Linde ihre Chance gekommen und pokerten mit einem frühen Boxenstopp.

Titel-Bild zur News: Mike Rockenfeller

Mike Rockenfeller stoppte in Misano schon nach einer Runde: Der Poker ging schief Zoom

"Wir dachten, dass es wieder eine Safety-Car-Phase geben würde, nachdem Wittmann im Kiesbett war", bestätigt Rockenfeller. "Ich bin also hereingekommen, und wir sind das Risiko in der ersten Runde eingegangen. Und natürlich gab es dann kein Safety-Car!"

"Wir hatten also etwas Pech. Wir wollten den Lucky Punch machen, und es hat nicht funktioniert. Am Ende bin ich Zehnter geworden, obwohl ich nach einem guten Start schon auf Platz acht lag. Das war frustrierend."

Warum das Safety-Car am Sonntag nicht ausrückte

Während es van der Linde immerhin noch auf Platz neun schaffte, wurde Juncadella bei Streckentemperaturen von 45 Grad abgestraft und wurde 14. "Ich musste 38 Runden auf dem gleichen Reifensatz zurücklegen, die Pneus waren aber leider schon nach 20 Runden verbraucht und das Auto war dadurch sehr schwierig zu fahren", sagt er.

Doch warum gab es am Sonntag keine Safety-Car-Phase, nachdem es am Samstag nach Dieter Gass' Slow-Zone-Forderung noch geheißen hatte, diese sei bei einer Bergung das Standardprozedere? Hatte die heftige Kritik des Audi-Sportchefs Wirkung gezeigt?

Laut Informationen von 'Motorsport-Total.com' hatte es einen anderen Grund: Während die Streckenposten bei Joel Erikssons Ausfall am Vortag in die Gefahrenzone mussten, was seit dem Formel-1-Drama um Jules Bianchi in Suzuka 2014 nur noch unter neutralisierten Bedingungen erlaubt ist, war das am Sonntag nicht der Fall.

Bergung in nur 20 Sekunden

Wittmann stellte seinen M4 so günstig vor einer Leitplankenöffnung ab, dass dieser in der zweiten Runde unter gelber Flagge in nur 20 Sekunden geborgen werden konnte.

Das war auch möglich, weil ein Auto der Streckenposten-Staffel genau an dieser Stelle geparkt war und der BMW so rückwärts hinter die Leitplanken gezogen werden konnte, ohne dass sich Streckenposten in Gefahr begeben mussten.

Marco Wittmann

Wittmann fuhr nach der Kollision direkt auf eine Öffnung in den Leitplanken zu Zoom

Wittmann hatte seinen Boliden davor bereits verlassen und seinem Duellpartner Rast in der zweiten Runde beim Vorbeifahren des Feldes wütende Handzeichen gegeben, stieg aber dann wieder ein, um die Bergung zu erleichtern. Bereits nach Ablauf der zweiten Runde war die Aktion erledigt - sehr zum Leidwesen von Rockenfeller, van der Linde und Juncadella.

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