• 15.09.2014 20:50

  • von Dominik Sharaf

Mercedes zwangsbescheiden: "Bestimmt nicht so gut"

Spitzenmäßig dank der Gnade der Konkurrenz? DTM-Projektleiter Schattling ist bemüht, Audi und BMW weiter als überlegene Marken darzustellen

(Motorsport-Total.com) - Der DTM-Lauf auf dem Lausitzring, der erste Rennsieg Pascal Wehrleins und Gesamtplatz zwei für Christian Vietoris waren die nächsten Kapitel der wundersamen Wiederauferstehung der Mercedes-Truppe. Dass aus einem abgehängten C-Klasse-Coupé binnen weniger Monate das Spitzenauto der Serie geworden ist, will Wolfgang Schattling nicht stehen lassen: "Wenn jetzt daraus geschlossen wird, dass wir ein sehr, sehr wettbewerbsfähiges Paket hätten, würde ich sagen: 'Nein'", bremst der DTM-Projektleiter.

Titel-Bild zur News: Timo Scheider, Christian Vietoris

Trugbild Lausitzring? Mercedes will nicht an Audi vorbeigezogen sein Zoom

Kamen für die Stuttgarter auf dem Eurospeedway einfach viele glückliche Umstände zusammen? Im Wetter sieht Schattling einen solchen: "Wir haben noch viel Arbeit vor uns. Bei trockenen Bedingungen würde es bestimmt nicht so gut aussehen." Zumindest für den verregneten Sonntag mag dieses Argument gelten, schließlich war schon Vietoris in Oschersleben auf nasser Bahn stark unterwegs. Allerdings sicherte sich Wehrlein seine Pole-Position am Samstag auf Slicks.

Der Mercedes-Verantwortliche erinnert an den Rennverlauf in der Lausitz und hält mit den Rundenzeiten dagegen, die seine Schützlinge bei abtrocknender Fahrbahn zustande brachten: "Ab Runde 40 war Timo Scheider so was von viel schneller als Christian und Pascal. Das war bemerkenswert", vergleicht er mit der Audi-Speerspitze und blickt auch auf BMW: "Wenn man die Zeiten von Marco Wittmann anschaut - die waren auch definitiv schneller."

Auf den abschließenden Kilometern bestand für die beiden komfortabel positionierten HWA-Piloten aber auch Notwendigkeit mehr, ans Limit zu gehen. Schattling, der einen solchen Erfolg nach eigener Aussage nicht erwartet hatte, glaubt an die klugen Köpfe in der Box und nicht an eine Technikrevolution, für die die anderen Marken mit der Aufhebung des Entwicklungsstopps den Weg freimachten: "Unser Team ist mega, wenn es schwierig wird. Das war in Oschersleben so, es war am Norisring bei wechselnden Bedingungen so und am Lausitzring auch wieder."