Mercedes-Rookie Owega nach starker Qualifying-Bilanz: "Können gewinnen"
Jusuf Owega zählt zu den talentierten Rookies im Feld der DTM 2023 - Der Kölner, der für Landgraf im Mercedes-AMG an den Start geht, sorgte bereits für Überraschungen
(Motorsport-Total.com) - Am Norisring-Wochenende stand Landgraf-Rookie Jusuf Owega vor allem durch die Kritik von Marco Wittmann und seinen Rammstoß gegen Mirko Bortolotti im Mittelpunkt, doch der Kölner zeigte in diesem Jahr bereits mehrfach sein Talent. In drei von sechs Rennen startete er vor seinem etablierten Landgraf-Teamkollegen Maro Engel, der zu den stärksten Mercedes-AMG-Werksfahrern zählt.

© Alexander Trienitz
In den Qualifyings landete Owega bereits mehrmals vor seinem Teamkollegen Engel Zoom
"Bisher lief es nicht schlecht", weiß der der 21-Jährige, der bei Mercedes Juniorenstatus hat, um seine Stärke. Dass es auf dem Norisring aber nicht zu Punkten reichte, wurmt Owega im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'. "Ich glaube, dass wir vom Potenzial her noch viel Luft nach oben haben. Es wird Zeit, dass wir es endlich ausschöpfen."
Grund dafür war am Samstag die Kollision mit Bortolotti, die den Kölner zur Aufgabe zwang. Am Sonntag kam er über Platz 18 nicht hinaus. "Dass es nicht geklappt hat, habe ich mir selbst zuzuschreiben", nimmt er die Schuld für den Samstagscrash klar auf sich. "Aber wir können auf jeden Fall aufs Podium fahren und unter den richtigen Umständen ist sogar ein Sieg möglich. Ich hoffe, dass wir das schaffen."
DTM eine völlig neue Herausforderung
In den bisherigen sechs Rennen der Saison 2023 fuhr Owega dreimal in die Punkte, sein bestes Ergebnis war Platz acht in Oschersleben.
Der Sprung in die DTM war für den Youngster ein großer, denn bisher war der Kölner noch in keiner Serie allein für das Auto verantwortlich. Sowohl im ADAC GT Masters als auch in der Nürburgring-Langstreckenserie (NLS) teilte sich Owega stets ein Cockpit mit mindestens einem Teamkollegen. In der DTM gegen die GT3-Elite anzutreten, ist für den 21-Jährigen daher etwas ganz Besonderes.
"Ich fühle mich gut, weil ich ein gutes Umfeld, ein gutes Team und ein gutes Auto habe, das macht es natürlich einfacher", sagt Owega. "Ich kenne die GT3-Autos, den Mercedes aber nicht, und auch die meisten Strecken - bis auf den Norisring. Ich habe also ein Umfeld, in dem ich mich gut zurechtfinde."
Vorteile durch Reifen und Teamkollegen?
Dennoch hat der ehemalige Land-Audi-Pilot bereits Bereiche ausgemacht, in denen er sich in Zukunft verbessern will. Er sagt: "Das Schwierigste war, sich an das neue Auto und das neue Team zu gewöhnen. Das war die größte Umstellung. Die Strecken sind eigentlich dieselben wie im GT-Masters. Es sind auch einige Fahrer dabei, die ich vorher schon auf der Rennstrecke getroffen habe. Deshalb funktioniert es."
Ein wichtiger Faktor im Rennsport ist der Umgang mit den Reifen. Owega kennt den neuen Pirelli-Reifen bereits aus der Vergangenheit, was ihm einen Vorteil gegenüber den Fahrern verschafft, die nur die Michelin-Pneus kennen. "Der Michelin wäre auch kein schlechter Reifen gewesen, aber den Pirelli kenne ich natürlich. Ich weiß, wie ich damit umgehen muss, was nicht schlecht ist."
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In der ersten Saisonhälfte war Owega der Sprung auf das DTM-Podium verwehrt geblieben. Auch wenn mit den Plätzen acht und zehn bisher nur zwei Top-10-Ergebnisse zu Buche stehen, ist der Deutsche optimistisch, noch ganz vorne mitmischen zu können.
Owega: "Kann mir von Engel viel abschauen"
"Wir wollen gewinnen", stellt Owega klar. "Das können wir auf jeden Fall. Wir wollen konstant gute Rennen fahren." Ausfälle wie in Zandvoort und am Norisring möchte der 21-Jährige auf dem Nürburgring, Laustzingring, Sachsenring, Red Bull Ring und Hockenheimring vermeiden.
Mit Engel hat Owega einen sehr erfahrenen Spitzenfahrer als Teamkollegen, von dem er noch viel lernen kann. Obwohl Engel über deutlich mehr Erfahrung als Owega verfügt, liegen die beiden BWT-Piloten im Qualifyingduell derzeit gleichauf. "Er ist einer der erfahrensten Fahrer im AMG-Kader. Von ihm kann ich mir viel abschauen und fragen, was ich falsch mache", erklärt Owega.
Engel steht seinem Teamkollegen mit Rat und Tat zur Seite, weshalb Owega froh ist, "einen wie ihn" an seiner Seite zu haben. Trotzdem herrsche auch in der Mercedes-Truppe ein gewisser Konkurrenzkampf, weshalb die Fahrer nicht alle Geheimnisse teilen würden, verrät der Youngster. "Aber es ist ein gesunder Konkurrenzkampf", stellt Owega klar. "Wenn ich eine Frage habe, ist er auch bereit, mir zu helfen."


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