• 14.07.2013 19:15

  • von Dominik Sharaf

Läuft, läuft, läuft: Juncadella reifenflüstert sich auf Platz vier

Dem Mercedes-Youngster glückte trotz zwei Fahrfehlern und Rücksichtnahme auf die Markenkollegen eine Karrierebestleistung: "Bin so zuversichtlich"

(Motorsport-Total.com) - Unverhofft kommt oft: Auch für Daniel Juncadella, der am Sonntag auf dem Norisring das stärkste DTM-Resultat seiner noch jungen Tourenwagen-Karriere einfuhr. Platz vier stand am Ende für den Spanier zu Buche. "Angesichts der ersten Runde bin ich überglücklich - ich hatte nicht mehr wirklich mit einem solchen Resultat gerechnet"; meint Juncadella im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'. Schließlich hatte er nach einem schlechten Start viele Positionen eingebüßt und steckte mitten im Verkehr.

Titel-Bild zur News: Daniel Juncadella

Muss sich nicht verstecken: Juncadella fuhr ein bärenstarkes Rennen Zoom

Dass es doch noch etwas zu bejubeln gab, war der erstklassigen Strategie der Mücke-Mannschaft und dem hohen Tempo mit den Option-Reifen zu verdanken, das der Spanier gehen konnte. Und zwar über eine lange Distanz: "Ich hätte mit dem Satz noch 50 Runden fahren können. Wir gut der Pneu war, hat mich total überrascht, ich bin noch nicht einmal gerutscht", staunt der amtierende Meister der Formel-3-Euroserie. "Das ist etwas, was mich wirklich zuversichtlich stimmt mit Blick auf die Zukunft."

Neben einem Händchen für das Gummi demonstrierte Juncadella im Leitplanken-Dschungel auch eine gehörige Portion Reife. Mit gerade einmal 22 Jahren schaffte er es, sich aus allem Schlamassel herauszuhalten. "Es war schon schwierig, da Übersicht und Kontrolle zu behalten - gerade dann, wenn Markenkollegen in der Nähe sind. Gary (Paffett, Anm. d. Red.) fährt um die Meisterschaft, da muss ich vorsichtig sein." Da sollte ihm doch ein Stein vom Herzen gefallen sein, als er endlich mit allen vier Rädern über der Ziellinie war.


Fotos: Daniel Juncadella, DTM auf dem Norisring


Pustekuchen, eine Verlängerung hätte Juncadella gerne mitgenommen: "Ich war so schnell, da hätte ich noch auf das Podium fahren können. Ich hatte aber davor einen Fehler gemacht", ärgert sich der Perfektionist, der die anderen Mercedes-Piloten Robert Wickens und Christian Vietoris zuvor bereitwillig hatte passieren lassen, da sie auf den frischeren Reifen unterwegs waren. Trotzdem war er in der Schlussphase noch immer schneller. Einen durch eine mögliche Bestrafung Mattias Ekströms geschenkten dritten Platz nimmt Juncadella nicht mit Kusshand.

"Mir macht es nichts aus, nach vorne zu kommen, wie auch immer", schmunzelt der Mann aus Barcelona. "Aber es wäre schon eine merkwürdige Situation, wenn es dafür eine Disqualifikation gäbe. Wobei, wenn es mit dem Gewicht wirklich knapp gewesen sein sollte...", überlegt Juncadella, der die Pokalabholung bei anderer Gelegenheit nachholen will. "Der Norisring ist nicht meine Lieblingsstrecke und ausgerechnet hier hole ich meine beste Platzierung. Da kann ich doch nur optimistisch sein."