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  • 27.10.2009 10:21

  • von Steffi Szlapka & Britta Weddige

Kristensen: Ein "Rentner-A4" zum Abschied

Sonderlackierung, ein Cartoon, eine Collage und ein getunter Rollator: Tom Kristensen wurde zum Abschied mit Geschenken überhäuft

(Motorsport-Total.com) - Das DTM-Fahrerlager hat Tom Kristensen den Abschied noch mal so richtig schwer gemacht. Die erste Überraschung erwartete ihn bereits bei der Ankunft. "Ich kam in meine Box und mein Auto war unter einer Decke verhüllt", erzählt der Däne. "Alle Mechaniker grinsten mich nur an." Unter der Decke versteckte sich Kristensens Audi A4 DTM mit einem neuen Design.

Titel-Bild zur News: Tom Kristensen

Mit diesem "Rentner-A4" ist Tom Kristensen auch künftig schnell unterwegs

Auf der Fronthaube des in dänischen Nationalfarben rot-weiß lackierten Autos blickte ihm sein eigenes Konterfei entgegen. Darunter stand "Danke Tom für tolle Jahre in der DTM" und in seiner dänischen Muttersprache "Held og lykke, Tom". "Darüber habe ich mich riesig gefreut", strahlt Kristensen.#w1#

Am Samstagabend präsentierten die Piloten ihr Abschiedsgeschenk für ihren Teamkollegen - ganz nach typischer Manier der Äbte und Audi. Untergroßem Gelächter übergaben sie Kristensen einen "Rentner-A4" - einen umgebauten Rollator mit Frontspoiler, den Audi-Ringen und einem ganz speziellen Hightlight: Einem großen Rückspiegel, in dem Bruno Spengler zu sehen war.

Mit dem Mercedes-Piloten hatte sich Kristensen in den vergangenen Rennen öfter auseinandersetzen müssen - nun wird er ihn immer "im Rückspiegel" haben. Den ersten Kommentar des lachenden Dänen geben wir an dieser Stelle aber besser nicht wieder.

Am späteren Samstagabend schauten sogar die beiden ehemaligen Mercedes-Piloten Mika Häkkinen und David Coulthard im Audi-Zelt vorbei, um Kristensen aus der DTM zu verabschieden.

Doch damit noch nicht genug: Am Sonntagmorgen trafen sich alle DTM-Piloten, die beiden Sprotchefs Wolfgang Ullrich und Norbert Haug sowie DTM-Boss Hans-Werner Aufrecht in Kristensens Box, um ihn zu verabschieden.

Auch sie hatten ein besonderes Geschenk dabei: Einen großflächigen Cartoon, in dem auf Kristensens "hohes Alter" angespielt wird. Auf dem Bild sitzt der Däne vor Anstrengung seufzend in seinem Auto, bejubelt von den Gehstock-schwenkenden anderen DTM-Fahrern. Eine Rampe führt von der Fahrertür hinunter zu einer bereitstehenden Gehhilfe, von wo aus sich Kristensen nur noch in den Treppenlift setzen muss, mit dem er direkt auf die oberste Stufe des Podiums hinauffahren kann.

Zu Rennbeginn wenige Stunden später wünschten auch die Fans auf der Tribüne mit einem großen Plakat dem Dänen alles Gute. Leider kannte der Renngott kein Erbarmen und so blieb ihm ein Erfolg in seinem letzten DTM-Rennen verwehrt. Doch Kristensen fuhr sich trotz allem in die Herzen der Fans: Trotz eines Radaufhängungsbruch fuhr er das Rennen zu Ende. Er wollte bei seinem letzten DTM-Auftritt unbedingt die Ziellinie überqueren. Und das tat er, wenn auch miz zweieinhalb Minuten Rückstand.

Nach dem Titelgewinn von Timo Scheider wurde in der Audi-Louge wieder kräftig gefeiert und auch hier gab es noch ein Geschenk für den Dänen: Eine Collage mit Bildern aus seinen 60 Rennen in Form und Farbe der Dänischen Flagge. In diesem Moment sah man bei Kristensen die Tränen in die Augen schießen, aber da war er nicht der einzige...

In seinen 60 DTM-Rennen holte er neun Pole-Positions und vier Rennsiege. Der größte Erfolg - der Titel - blieb ihm verwehrt. "Das tut mir besonders für die Mechaniker Leid", gesteht der Audi-Pilot. "Sie haben immer so hart gearbeitet und ihr Bestes gegeben. Sie hätten einen Titel verdient." Auch wenn der Abschied groß und emotional war, bleibt Tom Kristensen Audi im Sportwagenprogramm erhalten und wird sicher noch den ein oder anderen Le-Mans-Sieg einfahren.

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