Kranker Bakkerud: Durchkommen war alles
Kolles-Pilot Christian Bakkerud musste in Brands Hatch nicht nur mit der anspruchsvollen Strecke kämpfen: Er hatte auch noch eine schwere Erkältung
(Motorsport-Total.com) - Auch für Kolles-Pilot Christian Bakkerud war das Rennen in Brands Hatch eine Art Heimspiel. Denn der Däne wohnt in Großbritannien. Allerdings kam er reichlich angeschlagen an die Strecke vor den Toren Londons. Bakkerud kämpfte mit einer schweren Erkältung, die mit dem teilweise kräftigen und kühlen Wind nicht besser wurde.

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Christian Bakkerud wurde in Brands Hatch von einer Erkältung ausgebremst
Doch der Däne biss die Zähne zusammen und versuchte dennoch, auf der anspruchsvollen Strecke das Beste aus seinen zwei Jahre alten Audi herauszuholen. Am Ende belegte er Rang 16. "Um ehrlich zu sein, ging es in diesem Rennen nur um das Durchkommen", räumt er ein. "Ich hatte eine schwere Erkältung. Manchmal hat man eben nur Pech, aber man da muss man durch."#w1#
Seine Chancen auf eine bessere Platzierung wurden durch eine Durchfahrtsstrafe zunichte gemacht. Die bekam Bakkerud dafür aufgebrummt, dass er nach dem ersten Stopp bei der Boxenausfahrt über die weiße Linie fuhr. Das war allerdings eher ein Notmanöver, denn er kam Seite an Seite mit Timo Scheider aus der Box und es galt, einen Crash zu vermeiden.
So zeigt auch Scheider wenig Verständnis für Bakkeruds Strafe: "Wo hätte er denn hinfahren sollen? Wir waren direkt nebeneinander, ich war schon mit meiner rechten Seite auf der Wiese; in Luft auflösen kann er sich ja nicht! Hier wäre es aus meiner Sicht angemessen gewesen, zu sagen: 'Aus Sicherheitsgründen, um einen Unfall zu vermeiden, hat der Pilot die weiße Linie überfahren, und wir verzichten auf eine Sanktion'", schrieb Scheider in seinem Internetblog bei der 'ARD'.
Durch die Strafe musste Bakkerud noch mehr aufholen. Und das, obwohl ein Brands-Hatch-Rennen im Zweijahreswagen auch so schon eine anstrengende Aufgabe ist. "93 Runden, und wenn man einen Boxenstopp macht, ist fast eine ganze Runde dahin", sagt der Däne. "Man muss also eigentlich die ganze Zeit über kämpfen, denn die Strecke kommt unseren Autos nicht wirklich entgegen. Doch das Team hat einen tollen Job gemacht."
Bereits am kommenden Wochenende ist Bakkerud wieder im Einsatz, dann steht sein nächstes "Heimrennen" an: In Silverstone bestreitet er im Audi R10 TDI des Kolles-Teams das Saisonfinale der Le-Mans-Series LMS. Und er hofft, dass er seine Erkältung bis dahin wieder auskuriert hat.

