• 27.06.2009 23:03

  • von Britta Weddige

Kompakte Mannschaftsleistung mit kleinen Mängeln

Norbert Haug fand viel Positives in der Qualifikation am Norisring - Zu den Zählfähigkeiten bei den Mercedes-Teams sagte er: "Es ist halt passiert"

(Motorsport-Total.com) - Diesmal musste Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug am Norisring zum ersten Mal seit Langem dem Mitbewerber gratulieren. Bester C-Klasse-Fahrer war Bruno Spengler auf Startplatz drei hinter den Audi-Piloten Timo Scheider und Mattias Ekström. "Glückwunsch an Audi, an Timo und Mattias. Sie waren in der letzten entscheidenden Runde einfach ein bisschen besser dran."

Titel-Bild zur News: Norbert Haug (Mercedes-Motorsportchef)

Norbert Haug hofft, dass seine Fahrer die Audis morgen nach abfangen können

"Wir hatten natürlich ein paar Piloten, die ein paar Runden zu viel gefahren sind", fügte Haug trocken an. Gemeint waren Ralf Schumacher, Maro Engel und Jamie Green, die zunächst den Einzug in Q4 geschafft hatten. Dann stellte sich aber heraus, dass sie in Q3 mehr als die erlaubten acht Runden gedreht hatten. Damit durften sie nicht an Q4 teilnehmen und bekamen später noch ihre Rundenzeiten gestrichen. Engel steht nun auf Satrtplatz sechs, Green ist Siebter und Schumacher Achter.#w1#

Haug wollte danach keine Schuldzuweisungen machen. "Es ist halt passiert", sagte er. Klar ist, dass die Fahrer sich auf das verlassen, was ihnen vom Kommandostand gesagt wird. Wenn sie fahren sollen, fahren sie, wenn sie in die Box kommen sollen, kommen sie an die Box. Betroffen war je ein Pilot der drei Mercedes-Teams HWA, Persson und Mücke. Vielleicht hat der eine oder andere am Kommandostand bei den chaotischen Bedingungen einfach den Überblick verloren? "Da könnte man auch kritisch sein und sagen, dass man sich deshalb nicht gleich verzählen muss", entgegnete Haug. Doch er betonte, dass jeder Mensch Fehler machen kann. Und schließlich lerne man aus Fehlern.

Damit ist das Thema "Verzählen" für Haug abgehakt. Er hebt lieber die Aspekte der Qualifikation hervor, die er als positiv bewertet. "Insgesamt haben wir uns als DTM dem Zuschauer sehr, sehr gut präsentiert. Es war ein kompakter, guter Auftritt. Ich habe ja schon im Vorfeld gesagt, dass hier ein Dutzend Fahrer podiumsfähig sind."

"Die beiden Damen sind mittendrin, und es stehen namhafte Leute hinter ihnen." Norbert Haug

Ein besonderes Lob hatte er für Katherine Legge und Susie Stoddart parat, die auf den Startplätzen fünf und zehn stehen. "Die beiden Damen sind mittendrin, und es stehen namhafte Leute hinter ihnen. Man kann also die Leistung der Damen, die oft genug geschmäht werden, nicht hoch genug anerkennen. Klasse, was sie gezeigt haben." Gleiches gelte einmal mehr für die Mercedes-Jahreswagenfahrer Green und Engel, die erneut das Feld der Neuwagen aufmischten.

Strategierennen erwartet

"Und auch, was unser Freund Ralf gezeigt hat, ist absolut à la bonheur, er war bei den Besten mit dabei", streute er seinem Starpiloten Schumacher Rosen. "Er war hier schon im vergangenen Jahr absolut konkurrenzfähig und er war es jetzt auch." Haug betonte, dass Schumacher erst sein 14. DTM-Qualifying gefahren ist: "Damit ist er eigentlich ein Greenhorn. Und der Norisring ist durchaus eine Fahrerstrecke, auch wenn er nur wenige Kurven hat, damit muss man zurechtkommen. Insofern war es eine kompakte Mannschaftsleistung. Fünf Autos in den ersten vier Startreihen zu haben, ist gut."

"Je nach Wetter kann es auch wieder ein bisschen eine Lotterie werden." Norbert Haug

Für das Rennen wagt Haug noch keine Prognose: "Ich weiß noch nicht, wer den besseren Speed hat." Wegen des Gullideckelproblems und der langen Zwangspause am Vormittag konnten im Freien Training keine richtigen Longruns gefahren werden. "Ich glaube nicht, dass der eine oder andere einen großen Vorteil hat", erklärte der Mercedes-Motorsportchef. "Deshalb dürfen wir uns wohl auf ein Strategierennen freuen."

"Und je nach Wetter kann es auch wieder ein bisschen eine Lotterie werden, die man nicht beeinflussen kann", so Haug. "Wir gehen es entspannt an. Wir haben hier die letzten sechs Rennen gewonnen. Deshalb wollen wir trotzdem gewinnen. Es war immer ein gutes Pflaster für uns und ich hoffe, dass die Serie fortzusetzen ist."

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