• 27.06.2009 11:03

  • von Stefanie Szlapka

Kleiner Deckel - viel Zement

Ein lockerer Kanaldeckel sorgte am Norisring für einen zweistündigen Reparaturmarathon - Stimmen zum Geschehen

(Motorsport-Total.com) - Aktuelle Verkehrslage: Vorsicht auf dem Norisring, kurzfristige Vollsperrung der Start-und-Zielgerade auf Höhe der Boxenausfahrt wegen Bauarbeiten! Viele Fans und Mitarbeiter der DTM fühlten sich an das Gastspiel in Schanghai erinnert, als ein Gullideckel weggeflogen war. Etwas Ähnliches war zwanzig Minuten nach dem Start des freien Trainings der DTM passiert. Plötzlich zerstörte etwas die hintere Radaufhängung von Markus Winkelhock mitten auf der Start-und-Zielgeraden.

Titel-Bild zur News: Markus Winkelhock

Spezieller Beton ermöglichte die Weiterführung des freien Trainings.

Was war passiert? Wie später die Fernsehbilder zeigten, war Jamie Green über einen kleinen Kanaldeckel gefahren und hatte diesen durch die hohe Haftung seines Reifens gelöst. Eine Runde später fuhr er nochmals darüber - ohne Konsequenzen, da er ihn nicht mit den Rädern berührte. Ganz anders sah dies bei Winkelhock aus. Er traf den Deckel voll und zerstörte sich das hintere Teil seines Boliden. Der Deckel flog hoch, knallte wenige Meter vor Mike Rockenfeller, der gerade aus der Box kam, auf die Straße. Der Deckel wurde wieder nach oben katapultiert und flog weiter über den Sicherheitszaun in den Zuschauerbereich.#w1#

Die Rennleitung brach das Training sofort mit roter Flagge ab. Besonders Audi-Motorsportchef Wolfgang Ullrich war aufgebracht über diese Situation: "Der Deckel flog knapp an einem Streckenposten vorbei. Es muss sichergestellt sein, dass alles fest ist." Bei den Streckenverantwortlichen kann man sich die Sache nicht erklären. "Es ist unglaublich. Die Deckel sind fest verschraubt, aber selbst die Schrauben hat es rausgerissen", so Rennsekretär Jürgen Schielein gegenüber 'Motorsport-Total.com'. Die Schrauben sind ungefähr 15 Zentimeter lang und haben einen Durchmesser von etwa einem Zentimeter. Aber auf den Deckel hatten so starke Kräfte gewirkt, dass er an einer Schraube brach. Die zweite Schraube konnte den Deckel dann nicht mehr halten.

Nach kurzen Diskussionen rückten die Streckenverantwortlichen mit Zementeimern an, was zu einiger Verwirrung innerhalb des Boxengasse führte. "Wenn ich zu Hause etwas zementierte, dann trocknet das drei Tage lang", wunderte sich Igmar Persson, Teamchef des Persson-Teams. Doch es handelte sich um einen speziellen Beton, der nach 15 Minuten trocken sein soll - und auch war.

Auch viele Fahrer kamen, um sich das Spektakel genauer anzuschauen. Auf die Frage, ob die Piloten später ein Problem haben über die Stelle zu fahren, meinte Rockenfeller nur: "Man muss da nicht unbedingt drüberfahren. Allerdings sieht man die Stelle nicht so gut." Dem wirkte man entgegen, indem man eine gelbe Linie, wie in Baustellen, aufklebte, um den Fahrern die Stelle anzuzeigen. Zudem wurde während des gesamten freien Trainings auf der Start-und-Zielgerade gelbe Flaggen geschwenkt.

In den letzten Minuten der Bauarbeiten rückte auch noch das Technische Hilfswerk THW an. "Jetzt werden nochmal alle Deckel kontrolliert", so Ullrich später. Tatsächlich nahm man sich nochmal die Zeit, verschiedene Deckel vorsichtshalber zuzuschweißen. So konnte es nach einem Reparaturmarathon von zwei Stunden endlich wieder weitergehen.

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