• 08.08.2009 20:43

  • von Britta Weddige

Klein-Monaco am Bodensee ein voller Erfolg

28 Teams, 8.000 Besucher und rund 40.000 Euro für den guten Zweck: Das Benefizkartrennen Race-4-Kids konnte in diesem Jahr mit Superlativen aufwarten

(Motorsport-Total.com) - Ein Siegerteam und ganz viele Gewinner: Das Race-4-Kids 2009 hat alle Erwartungen übertroffen. Timo Scheiders Lebensgefährtin Jasmin Rubatto und ihre Helfer haben ein Benefizrennen auf die Beine gestellt, das Seinesgleichen sucht. 28 Promi-Teams traten gegeneinander an, von Formel-1-Pilot Timo Glock über Markus Winkelhock, Katherine Legge, die Motorrad-Stars Stefan Bradl, Jonas Folger, Sandro Cortese und Tom Lüthi, Jan Ullrich, Jens Novotny bis hin zu Cora Schumacher, Michaela Schaffrath und Sängerin Loona warfen sich die Promis in den Rennanzug. Sogar Scheich Al Maktoum kam aus Dubai in das Monaco am Bodensee.

Titel-Bild zur News:

Sie alle stiegen beim Race-4-Kids ins Cockpit: Das große Starterfeld

Die Teamkollegen der Prominenten hatten sich ihre Startplätze bei eBay ersteigert. Allein dadurch kamen rund 33.000 Euro für den guten Zweck zusammen. Das eigentliche Rennen in der Messe Friedrichshafen wurde zum Megaspektakel. 8.000 Besucher kamen, um die Piloten anzufeuern. Dabei taten auch Petrus' Launen der Stimmung keinen Abbruch. Der Wettergott hatte beschlossen, nach Tagen voller Sonne genau zum Rennstart Regen zu schicken.#w1#

Das Wetter sorgte jedoch nur für eine kurze Unterbrechung, weil die Vergaser voller Wasser liefen und die Motoren aussetzten. Doch schließlich waren genügend Profis vor Ort, die zusammenhalfen und die Vergaser abdichteten. Und so konnte es nach einer kurzen Unterbrechung mit dem vierstündigen Rennen weitergehen. Formel-1-Pilot Glock und sein Team standen auf der Pole-Position, doch auf der Ziellinie hatten die Zweirad-Piloten die Nase vorn: Der Sieg ging an das Team des zweifachen SuperMoto-Weltmeisters Bernd Hiemer vor der Mannschaft von Tom Lüthi und Sandro Cortese. Auf Platz drei fuhr das Team von Playmate Daniela Vidal: In ihrem Team fuhren DTM-Pilotin Legge und User aus dem Forum von 'Motorsport-Total.com'.

Das Team von Timo Glock startete von der Pole-Position Zoom

Das Pole-Team um Glock belegte am Ende Rang fünf. Das tat der Begeisterung des Formel-1-Piloten aber keinen Abbruch: "Es war eine sehr, sehr gelungene Veranstaltung, die Jasmin und Timo mit den Leuten im Hintergrund organisiert und aufgebaut haben", sagt Glock gegenüber 'Motorsport-Total.com'. Er fand besonders toll, dass die Fans überall offen Zugang hatten. So schrieb auch er am laufenden Band Autogramme: "Jeder hat die Möglichkeit, nah an Gott weiß wen ranzukommen und ich glaube, das ist sehr, sehr gelungen."

Die Piloten selbst hatten zudem die Möglichkeit, sich in Ruhe einmal mit ihren Kollegen aus den anderen Rennserien zu unterhalten: "Es war schon ein Spaß, Jonas Folger, Sandro Cortese, die ganzen Motorradjungs und DTM-Fahrer zu treffen. Es ist ja alles Mögliche da", so Glock.

Motorrad-Jungstar Folger kann dem nur zustimmen: "Es ist schon toll, die ganzen prominenten Sportler zu treffen. Die sieht man ja man nicht jeden Tag. Generell ist schön, dass so viele Prominente da sind und dass so viel Geld zusammengekommen ist. Es war eine tolle Veranstaltung und ich freue mich schon auf das nächste Mal."

Timo Scheider, Christian Abt

Zwei Audi-Kollegen unter sich: Christian Abt und Timo Scheider Zoom

Damit zu den Gastgebern Timo Scheider und Jasmin Rubatto. Im vergangenen Jahr hatten sie das Race-4-Kids zum ersten Mal auf die Beine gestellt. Damals waren 20.000 Euro für die Hilfsaktion "Stunde des Herzens" zusammengekommen. Natürlich wollten sie das in diesem Jahr toppen. Damit, dass ihre Veranstaltung sich innerhalb eines Jahres zu einem solchen Mega-Event entwickelt, hätten sie aber wohl selbst nicht gerechnet.

"Es ist einfach nur der Wahnsinn. Alle unserer Erwartungen wurden übertroffen", staunt Scheider angesichts der tausenden Zuschauer und der vielen begeisterten Teilnehmer. Und fügt schmunzelnd an: "Wir hatten ja auch alle Umstände, die ein Rennfahrer so braucht: erst Hitze, dann Regen. Aber nein: es war wirklich super!"

Jasmin Rubatto hätte ihren Ärger über das Wetter auch schnell wieder vergessen. "Wir hatten eine Wahnsinnsresonanz", freut sie sich. "Wir haben wirklich viel erreicht heute. Das Ergebnis ist einfach sensationell. Schon allein die Versteigerung hat 33.000 Euro eingebracht. ich weiß noch nicht, wie viel heute noch zusammengekommen ist, aber ich denke, dass wir auf jeden Fall 40.000 Euro erreicht haben."

Timo Glock

Timo Glock mit einem der Kinder von "Stunde des Herzens" Zoom

"Es war auch richtig toll, dass die Promis so viele Emotionen weitergegeben haben. Es war mir wichtig, dass sie sich wohlfühlen und das transportieren, wofür das Race-4-Kids und der Verein 'Stunde des Herzens' stehen. Und das haben sie getan", so Rubatto.

Rubatto und der Verein "Stunde des Herzens" werden mit dem Erlös von rund 40.000 Euro zwei Kinder unterstützen: "Zum einen den kleinen Josua. Er ist zweieinhalb Jahre alt und er hat eine schwere Hirnkrankheit. Aber er hat ein Wahnsinnstalent zu Trommeln. Man kann es sich überhaupt nicht vorstellen, wie ein Zweieinhalbjähriger Latinorhythmen trommelt - und das nur aus dem Gefühl heraus." Josua bekommt aus dem Erlös eine Langzeitmusiktherapie finanziert, so Rubatto: "Weil ich der Meinung bin, dass man ein Krankheitsbild vielleicht umgehen kann, wenn ein Kind an irgendetwas Spaß hat und man es fördert."

Das zweite geförderte Kind ist ein 14-jähriges Mädchen: "Das ist ein tragischer Fall", schildert Rubatto: "Das Mädchen ist erst vor Kurzen beim Trampolinspringen schwer verunglückt und seitdem vom Hals abwärts gelähmt. Und as mit 14 - da bricht natürlich für die gesamte Familie alles ein. Wir versuchen, diese Familie jetzt zu stützen."

So wurde ein Architekt organisiert, der das Haus der Familie umplant - natürlich ohne Honorar. "Ich weiß auch, dass die jetzt sehr hohe Hotelkosten hatte, weil das Kind so oft in die Klinik musste. Die Eltern mussten ja auch irgendwo übernachten", erklärt Rubatto. Zudem bekommt die Familie Unterstützung von "Stunde des Herzens", "durch Eltern, die das gleiche oder ein anderes Schicksal haben. Ich glaube, dass es für solche Eltern auch sehr gut ist, mit anderen darüber zu sprechen. Denn die Eltern, die gesunde Kinder haben, können gar nicht nachvollziehen, was da passiert."