Jarvis: "Es wird unheimlich eng werden"
Die Briten vor dem Heimrennen: Audi-Pilot Oliver Jarvis wohnt ganz in der Nähe von Brands Hatch und kennt die Tücken des Kurses in der Grafschaft Kent
(Motorsport-Total.com) - Oliver Jarvis ist ein Rookie in der DTM - und einer von sage und schreibe sechs Briten im 19-köpfigen Fahrerfeld der Tourenwagenserie. Der englische Jungstar war zuvor im Formelsport erfolgreich, bevor er Anfang dieses Jahres bei Audi als Werksfahrer unter Vertrag genommen wurde - ein Angebot, das er gern annahm: "Über die DTM wird auch in Großbritannien viel berichtet. Ich selbst habe es immer verfolgt, auch schon, als ich Kart gefahren bin", begründete Jarvis. "Die Serie ist bei uns sehr respektiert. Wenn man also die Chance bekommt, in der DTM zu fahren, ergreift man sie beim Schopf."

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Oliver Jarvis freut sich auf sein Heimrennen im britischen Brands Hatch
Seinen Landsleuten rät er, sich das Rennwochenende auf dem Kurs in der Grafschaft Kent auf keinen Fall entgehen zu lassen: "Die Fans erleben tollen Rennsport und haben ein großartiges Wochenende. Es wird viel Mühe reingesteckt, dass das ganze Wochenende für die Fans etwas Besonderes wird. Es ist nicht nur das Rennen selbst, auch sonst ist rund um die Strecke jede Menge los, um die Fans das ganze Wochenende über zu unterhalten."#w1#
Zwar können die britischen Fans regelmäßig die Tourenwagen-Meisterschaft BTCC verfolgen, doch die DTM sei etwas ganz anderes, weiß Jarvis: "Es heißt zwar Tourenwagen, aber die Autos ähneln viel mehr einem Formel-Auto, sowohl von den Rundenzeiten her als auch vom Fahrstil her. Ich würde es als vielen Gründen nicht als Tourenwagen klassifizieren. Sie sind viel schneller, und ich denke auch viel beeindruckender zum Anschauen."
Kleinste Fehler können entscheidend sein
Den Kurs in Brands Hatch kennt Jarvis als Engländer bestens. In den Nachwuchsserien ist er dort regelmäßig gefahren und er weiß, was die DTM dort erwartet: "Das ist eine sehr schwierige Strecke, es gibt nur vier Kurven, das klingt zunächst mal so, als ob es sehr einfach zu lernen ist. Aber da die Strecke sehr kurz ist, werden die Zeiten unglaublich nah beieinander liegen. Schon der kleinste Fehler kann bedeuten, dass man statt auf P5 auf P10 steht. Wenn man alles richtig macht, kann das das Zünglein an der Waage sein. Das wird wirklich hart."
Für Jarvis ist es ein richtiges Heimrennen: "Ich wohne nur eine Stunde weg von Brands Hatch. Deshalb freue ich mich schon riesig darauf, zurückzukehren und in Großbritannien zu fahren. Vor allem in Brands Hatch hatte ich schon viel Erfolg. Und meine Familie wird natürlich auch dabei sein und meine Freunde auch."
Das Ziel: Noch ein paar Punkte
Als Rookie machte Jarvis gleich in den ersten Rennen mit Topleistungen auf sich aufmerksam. Zur Saisonmitte hin stagnierten seine Leistungen zwar, doch Jarvis ist mit dem bisher Erreichten sehr zufrieden: "Ich denke, dass ich einen guten Start ins Jahr hatte, auch wenn es manchmal hätte etwas besser laufen können. Ich lerne immer dazu und wir steigern uns weiter. Es war bisher ein erfolgreiches Jahr, aber wir wollen natürlich noch ein paar Punkte holen."
Der prominenten DTM-Gast in Brands Hatch, Lewis Hamilton, ist für Jarvis übrigens auch kein Unbekannter: "Ja, ich kenne Lewis und seine Familie recht gut aus der Zeit im Kartsport. Wir sind zwar nicht in Kontakt geblieben, aber ich treffe seine Familie hin und wieder an diversen Rennstrecken. In Silverstone beim Grand Prix zum Beispiel habe ich kurz mit seinen Eltern gesprochen. Es ist toll, dass Lewis kommt, das ist noch ein Bonus für die Fans."

