Die Audi-Stimmen vor Brands Hatch

(Motorsport-Total.com) - Ende der Sommerpause: Am letzten August-Wochenende beginnt im englischen Brands Hatch der Saisonendspurt in der DTM. Wie seine Markenkollegen hat Audi-Werksfahrer Timo Scheider die Sommerpause zwischen den Rennen auf dem Nürburgring und in Brands Hatch genutzt, um mit seiner Familie etwas Urlaub zu machen und frische Energie für den Endspurt im Titelkampf zu tanken. Der in Österreich lebende Deutsche genießt seit dem 20. April und damit mehr als vier Monate die Rolle des "DTM-Tabellenführers". Gemeinsam mit seinem Renningenieur Armin Plietsch wird er alles daransetzen, die Saison auch auf Platz eins zu beenden.

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Timo Scheider geht als Tabellenführer in den Saisonendspurt

Doch Scheider muss sich nicht nur gegen die starke Konkurrenz aus dem Mercedes-Lager durchsetzen. Mit dem amtierenden DTM-Champion Mattias Ekström hat er einen harten Gegner im eigenen Lager, der trotz eines Rückstandes von sechs Punkten die erfolgreiche Titelverteidigung längst noch nicht abgeschrieben hat.#w1#

In Brands Hatch geht das Kräftemessen der Audi Piloten weiter, wobei beide ganz genau wissen, dass es in erster Linie darum geht, einen weiteren DTM-Titel für Audi zu holen. Es wäre das erste Mal seit 1990/1991, dass Audi in der DTM die Titelverteidigung gelingt.

Timo Scheider hat in Brands Hatch noch eine Rechnung offen: 2006 wurde er trotz eines starken Rennens nur Zehnter. Im vergangenen Jahr verlor er alle Chancen auf ein gutes Ergebnis durch eine Kollision schon in der Startrunde. Mattias Ekström dagegen gewann 2006 das britische DTM-Gastspiel und wurde 2007 Dritter.

Doch nicht nur Ekström und Scheider sind heiß auf die Insel. Martin Tomczyk verpasste im vergangenen Jahr als Zweiter nur knapp den Sieg. 2006 war Tom Kristensen auf dem "Indy Circuit" der überragende Fahrer. Nur ein Defekt kurz vor Rennende brachte den Le Mans-Rekordsieger um den schon sicher geglaubten Sieg.

Auch die Fahrer der Vorjahres- und Vorvorjahreswagen rechnen sich für Brands Hatch Chancen auf Punkte aus. Doch alle Fahrer wissen, dass sie vor einer besonders harten Aufgabe stehen: 82 Runden gilt es auf der nur 1,929 Kilometer kurzen Rennstrecke zu absolvieren - und im Qualifying werden Tausendstel- und Hundertstelsekunden entscheidend sein.

Stimmen vor dem Rennen in Brands Hatch

Wolfgang Ullrich (Audi Motorsportchef): "Brands Hatch lag uns in den letzten beiden Jahren als Rennstrecke immer recht gut. Ich denke, dass der neue A4 auch dort gut funktionieren wird. Dass wir mit weniger Gewicht starten können als die 2008er-Mercedes, kommt uns entgegen. Nach dem mageren Ergebnis auf dem Nürburgring sind wir voll motiviert, in Brands Hatch möglichst viele Punkte für Audi zu holen und die Meisterschaftsführung auszubauen."

Mattias Ekström: "Ich denke, dass wir in Brands Hatch ein gutes Audi-Wochenende erleben werden. Wir waren dort schon 2006 und 2007 sehr schnell. Ich habe einen Sieg und einen dritten Platz geholt. Ich mag die Strecke und will Revanche für das, was am Nürburgring passiert ist."

Martin Tomczyk: "Brands Hatch ist eine schöne Rennstrecke - sehr kurz, sehr klein. Ich bin dort letztes Jahr Zweiter geworden. Das war ein gutes Rennen. Die englischen Fans sind immer sehr begeistert von der DTM. Deswegen freue ich mich besonders auf dieses Rennen."

Tom Kristensen: "In Brands Hatch bin ich 2006 mein bisher wohl bestes DTM-Rennen gefahren: Schnellster in allen Trainingssitzungen, Pole Position und 60 Runden in Führung, ehe die Radaufhängung brach ... Letztes Jahr habe ich dort wegen meines schweren Unfalls gefehlt. Ich bin also sehr gespannt zu sehen, wie schnell ich auf der kleinen, aber überaus anspruchsvollen und interessanten Strecke bin. Ich hoffe, dass ich meine Mechaniker und Techniker für die Energie und harte Arbeit entlohnen kann, die sie in meinen edelweißen A4 investieren."

Timo Scheider: "In Brands Hatch starten wir mit zehn Kilogramm weniger Gewicht als Mercedes. Das ist positiv. Wir sind schon in den letzten Jahren in Brands Hatch gut unterwegs gewesen. Wir haben die Sommerpause genutzt, um uns optimal auf Brands Hatch vorzubereiten - aber auch, um etwas Urlaub zu machen und neue Energie zu tanken."

Alexandre Prémat: "Ich freue mich sehr darauf, wieder in Brands Hatch zu fahren. Dort habe ich im letzten Jahr meine ersten Punkte in der DTM geholt. Ich mag die Strecke und die Begeisterung der Fans. Ich bin zuversichtlich, dass wir dort erneut um Punkte kämpfen können."

Oliver Jarvis: "Es ist fantastisch, wieder in Großbritannien ein Rennen zu fahren. Mein letztes liegt mehr als ein Jahr zurück. Brands Hatch ist eine ganz besondere Strecke mit großer Historie. Ich möchte vor meinen Fans und meiner Familie ein gutes Ergebnis erzielen."

Mike Rockenfeller: "Mir persönlich ist die Strecke in Brands Hatch eigentlich etwas zu kurz, als Fahrer kann man da nicht so viel herausholen. Trotzdem finde ich Brands Hatch ganz witzig. Vielleicht regnet es in England ja auch. Wir haben am Nürburgring im Qualifying gesehen, dass wir im Regen mit den alten Autos ziemlich stark sind."

Markus Winkelhock: "Ich freue mich sehr auf Brands Hatch. Ich bin dort im vergangenen Jahr als Ersatz für Tom Kristensen gefahren. Die Strecke hat mir viel Spaß gemacht."

Katherine Legge: "Ich freue mich sehr, vor heimischem Publikum fahren zu können. Es ist eine Weile her, dass ich in England ein Rennen bestritten habe. Ich möchte mich in Brands Hatch weiter verbessern. Ich hoffe, wir haben dort mit dem 2006er-Auto eine Chance."

Christijan Albers: "Ich war zuletzt 1996 in Brands Hatch. Das ist zwölf Jahre her, also ziemlich lange. Ich hoffe, dass es trocken ist. Dann sollten wir sehr konkurrenzfähig sein und vielleicht sogar Punkte holen können."

Hans-Jürgen Abt (Abt-Teamchef): "In Brands Hatch beginnt der Endspurt in der Meisterschaft. Mit Timo Scheider an der Spitze sind unsere Voraussetzungen sehr gut. Wir haben gute Chancen, einen Sieg einzufahren. Audi hat beste Erfahrungen in Brands Hatch. Mattias Ekström hat dort schon gewonnen, und im vergangenen Jahr waren wir sehr konkurrenzfähig."

Ernst Moser (Phoenix-Teamchef): "Es ist der kürzeste Kurs des Jahres, und die Chance ist groß, dass wir alle einen Drehwurm bekommen. Auf einer so kurzen Strecke sollte mit einer guten Strategie auch mit einem Vorjahresauto alles möglich sein."

Arno Zensen (Rosberg-Teamchef): "Wir haben wieder einen kleinen Gewichtsvorteil gegenüber den 2007er-Mercedes. Die Strecke liegt dem Audi, wie man letztes Jahr gesehen hat. Es sollte möglich sein, Markus Winkelhock wieder an Gary Paffett vorbeizubringen und auch das Punktekonto von 'Rocky' etwas aufzubessern."