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Husarenritt in die DTM: Martin angekommen, nicht am Ziel
Der Belgier peilt mit seinem neuen Dienstwagen auf Anhieb das Podium an, sieht jedoch eine Debütsaison mit vielen Unbekannten auf sich zukommen
(Motorsport-Total.com) - Ein Jahr lang saß Maxime Martin bei BMW als Test- und Entwicklungsfahrer auf dem heißesten Stuhl der DTM, in der kommenden Saison lassen die Münchener ihren GT-Spezialisten von der Leine. Nach einem furiosen Auftritt bei den 24 Stunden auf dem Nürburgring und im heimischen Spa-Francorchamps sowie vielen beeindruckenden Einsätzen rund um den Globus erhält der Belgier eine Chance im Tourenwagen. "Mein Ziel war es, DTM zu fahren und siehe da, hier bin ich", sagt Martin.

© BMW
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Dass sein bisheriger Job eine gute Vorbereitung ist, stellte 2013 Marco Wittmann unter Beweis, der als 23-jähriger Neuling fast auf Anhieb in der Lage war, an der Spitze des Feldes mitzumischen. Martin bleibt trotzdem vorsichtig, obwohl er bei fast allen Rennen hautnah dran war an seinen zukünftigen Kollegen, Mechanikern und Ingenieuren: "Ich habe mit diesen Autos nie Rennen bestritten, alles ist neu für mich. Keine Ahnung, was ich erwarten soll. Ich versuche einfach mein Bestes", blickt der Mann aus Uccle voraus.
Dennoch will er sich als gestandener 27-Jähriger, der schon in der GT1-Weltmeisterschaft und in der American Le-Mans-Series (ALMS) Erfahrung sammelte, mit Meisterschaftspunkten nicht zufriedengeben: "Hoffentlich bin ich in der Nähe des Podiums", sagt Martin. Den deutschen Fans ist sein Name spätestens seit dem Eifelklassiker in diesem Jahr ein Begriff, als er die Konkurrenz im BMW Z4 GT3 von Marc VDS auf der nassen Nordschleife teilweise deklassierte. Ähnliches war ihm schon 2012 in Spa-Francorchamps gelungen.
"Ich fahre einfach gerne im Regen", rekapituliert Martin die Husarenritte auf den Traditionsbahnen, die ihm letztlich den DTM-Vertrag einbrachten. Obwohl er seine Zeit brauchen wird, um sich auf den neuen Dienstwagen einzuschießen, fühlt sich Martin bestmöglich vorbereitet: "Ich hatte die Chance, mir alles aus der Nähe anzusehen und mich mit den Mechanismen sowie dem Team vertraut zu machen. Dass ich das Auto mehrmals testen durfte, gibt mir das Gefühl, hervorragend in Schuss zu sein."
Noch mehr Fleißarbeit erfordert die neue Sprache, die Martin fleißig büffelt: "Ich nehme wieder Deutschstunden, aber es ist wirklich eine schwierige Sprache." Ob er nun sein bestes Oxford-Englisch auspacken muss oder im Schwarzwald-Slang parlieren kann: Jens Marquardt freut sich auf seinen neuen DTM-Piloten: "Er hat im GT-Auto ein paar klasse Rennen gezeigt. Es macht einfach Spaß, ihm zuzusehen."

