Haug tritt auf die Euphoriebremse
Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug jubelt über die Topleistung von Paul di Resta, hält aber den Ball vor dem Rennen eher flach
(Motorsport-Total.com) - Mercedes geht als klarer Favorit in den Rennsonntag in Brands Hatch. Vor allem Polemann Paul di Resta spulte am Samstag mit einer kaum zu übertreffenden Selbstverständlichkeit schnelle Runden auf seiner Heimstrecke ab. "Es war insgesamt eine sehr gute Teamleistung - auch eine spektakuläre Leistung von Paul. Er war in den ersten beiden Sektoren sehr überlegen", erklärt Norbert Haug.

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Paul di Resta zauberte reihenweise schnelle Runden auf die Strecke
"Im dritten Sektor hat er es nochmal spannend gemacht, es wurde knapp. Wenn man von diesem Ausrutscher absieht, war er in allen Sitzungen deutlich vorne - beeindruckend", freut sich der Mercedes-Motorsportchef. "Das hat sicherlich drei Zehntelsekunden gekostet. Es hätte auch im Kiesbett enden können, aber er hat den Wagen auf der Strecke gehalten. Der Grat zwischen heldenhafter Runde und Abflug ist schmal."#w1#
"Paul hat im Vorjahr schon aufgetrumpft. Die Strecke liegt ihm ganz besonders, er ist die Messlatte für alle - auch für die Teamkollegen", sagt Haug weiter. "Dass wir vier Autos in den Top 5 haben ist natürlich gut und hilfreich, gewonnen haben wir deshalb aber noch lange nicht. Dass Bruno vorne fahren kann, das wissen wir. Aber dass Ralf jetzt wieder in Reihe zwei gefahren ist, das gönnen ihm alle. Hoffentlich schafft er einen guten Start. Es zeigt, dass wir gut daran tun, an solche Leute zu glauben und ihnen etwas Zeit zu geben."
"Es gab Kritiker", meint Haug mit Blick auf die schwierigen DTM-Phasen von Ralf Schumacher. "Das verstehe ich auch. Aber wer kritisiert, muss jetzt auch anerkennen, dass jemand in den Top Vier zu einer besonderen Leistung in der Lage sein muss. Das war Ralf heute." Am Sonntag soll auch er den guten Startplatz umsetzen. "Rennen und Punkte gibt's morgen. Wir sind gut aufgestellt, aber wir werden bestimmt nicht dominant sein können."

