Haug: Hockenheim als krönender Abschluss?
Mercedes ist nach Paul di Restas zweiten Platz in Le Mans heiß auf den Titel - Norbert Haug wünscht sich ein hartes, aber faires Saisonfinale
(Motorsport-Total.com) - Es gab Phasen in dieser Saison, da musste sich Mercedes klar geschlagen geben. Doch mit einer fulminanten Aufholjagd hat Jungstar Paul di Resta dafür gesorgt, dass die Schwaben vor dem letzten Rennen wieder vom Titelgewinn träumen dürfen. In Le Mans konnte er nicht Timo Scheiders Matchball abwehren, sondern dank seines zweiten Platzes seinen Rückstand auf zwei Punkte verkürzen.

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Norbert Haug fiebert dem DTM-Finale in Hockenheim bereits entgegen
Für Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug war das hinsichtlich des anstehenden Saisonfinales ein "Traumergebnis": "Ich habe mich noch nie über einen zweiten Platz so gefreut", sagte er. Hätte sich Mercedes beim Start des Le-Mans-Rennens nicht bei der Reifenwahl "verzockt" und wäre di Resta auf Slicks losgefahren, wäre er für Haug Siegkandidat Nummer eins gewesen. "Aber dann hätten wir nun 20 Kilo Zusatzgewicht. Das wollten wir eigentlich gar nicht. Nun laden wir laden das Gewicht ab und sind in Hockenheim gleichgewichtig."#w1#
Der Mercedes-Motorsportchef kann den finalen Showdown kaum noch erwarten: "Wir haben eine Rekordzuschauerkulisse und das Momentum spricht einfach für uns. Ich denke, dass wir die besten Karten haben, einen prima Job zu machen. Es ist auch ein Heimspiel für uns", begeisterte er sich, fügte aber hinzu: "Ich weiß, dass man Heimspiele nicht immer gewinnt - die Fußballer können ein Lied davon singen."
Di Resta habe es "absolut verdient", sich den Titel zu holen, betonte Haug: "Er ist ein ganz, ganz begnadeter Fahrer, der in 20 Rennen schon zehn Podiums geschafft hat. Eine höhere Trefferquote gibt es bei kaum jemandem. Der krönende Abschluss sollte in Hockenheim kommen."
Zwei Punkte trennen die Titelrivalen beim Finale - es wird das heißeste Duell des Jahres. Haug wünscht sich nur eins - ein hartes, aber faires Rennen: "Ich möchte so etwas wie in der letzten Runde in Barcelona nicht mehr sehen. Ich hoffe man hält sich dran, das wäre ein schöner Abschluss."
Als Musterbeispiel für einen optimalen Zweikampf nennt Haug das Duell zwischen Timo Scheider und Bernd Schneider in Le Mans: "Wie man es richtig macht, hat Bernd Schneider gezeigt. Da können sich noch viel Junge was abschneiden, aber er ist nicht umsonst Rekordmeister. Er hat sich Timo Scheider zurechtgelegt und der hat auch mit Haken und Ösen gekämpft. Das ist als Meisterschaftaspirant auch verständlich. Er hat jeden Meter ausgenutzt und hat auch die Fahrbahn verlassen, um Bernd neben sich zu halten. Aber Bernd konnte warten und fuhr dann noch vorbei. So sollte man es sich als Muster nehmen. Dann passt das."

