Werde jetzt Teil der großen Community von Motorsport-Total.com auf Facebook, diskutiere mit tausenden Fans über den Motorsport und bleibe auf dem Laufenden!
Haug: Eichhörnchentaktik bis zur Wende
Mercedes hat aufholen können, doch Motorsportchef Norbert Haug weiß, dass die Wende noch nicht ganz da ist - Jetzt gilt es, viele Punkte zu holen
(Motorsport-Total.com) - Beinahe hätte Mercedes über die erste DTM-Pole seit dem vergangenen Sommer jubeln können. Doch in letzter Sekunde kam Audi-Pilot Timo Scheider mit einer Fabelrunde und verdrängte Jamie Green von der Spitze. Scheider hatte mehr als drei Zehntelsekunden Vorsprung auf die anderen, die sich dicht drängten. Die Plätze zwei und sieben trennten nur eineinhalb Zehntelsekunden. Mittendrin in diesem Paket fanden sich alle vier aktuellen Mercedes C-Klassen wieder. Grund genug für Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug, ein zufriedenes Fazit zu ziehen.

© xpb.cc
Norbert Haug verzeichnet einen Aufwärtstrend in der Aufholjagd
"Es war eine aufregende Qualifikation und sie war für die Zuschauer sehr unterhaltsam", analysierte Haug. "Vor allem in Q3 ging es dann sehr eng zu. Wir haben es endlich geschafft, alle vier neuen C-Klassen in die Top 7 zu bringen, das ist eine gute Mannschaftsleistung. Gratulation an Timo Scheider, er hat es wieder geschafft. Heute würde ich sagen, dass wir mit den anderen Audi-Piloten in einer Liga spielen, aber Timo war in der letzten Sekunde noch drei Zehntel schneller - Kompliment. Diese Rundenzeit hat mich wirklich beeindruckt. Er steht vorn und dahinter liegen dann sechs Autos innerhalb von eineinhalb Zehntelsekunden, das ist auf dieser langen Strecke ein bemerkenswert knapper Abstand."#w1#
Natürlich hätte Mercedes die Pole gern geholt, fuhr Haug fort, "aber das Kräfteverhältnis ist normalerweise nicht so, dass wir hier mit Pole-Gefühlen anreisen können." Für das Rennen gibt er keine Kampfansage, gibt sich aber auch nicht vorschnell geschlagen: "Mit Cleverness, guter Mannschaftsleistung und gutem Longrun könnten wir durchaus ganz gut aufgestellt sein. Die Tendenz der letzten Rennen spricht sicherlich nicht für uns und wir haben natürlich auch etwas Marscherleichterung, aber ich kenne Rennen auch dem Vorjahr, in denen man mit 20 Kilogramm plus die besten Longruns gefahren ist. Es ist also nicht unmöglich, wenn alles zusammenpasst."
Generell sei Mercedes immer noch dabei, aufzuholen, erklärte Haug. Deshalb könne er auch mit einem Podiumsplatz gut leben. Die Zeit sei zu kurz gewesen, um die Lücke zu Audi komplett zu schließen. Aber: "Unsere Jungs haben hart gearbeitet und tun das auch weiter. Es wird noch ein bisschen dauern, aber wenigstens konnten wir den Zuschauern heute eine gute Show bieten. Und wir haben gezeigt, dass wir noch da sind."
Haug betonte, dass Mercedes im Vergleich zum Vorjahr einen großen Schritt nach vorn gemacht habe, "aber die Konkurrenz hat eben einen noch größeren Schritt gemacht." Richtig aufholen könne Mercedes erst, wenn zwischen den Rennen etwas Luft sei, zum Beispiel vor dem Norisring. Und bis dahin gilt in den Rennen: "Wir müssen jetzt wie das Eichhörnchen fleißig Punkte sammeln und schauen, wann die Wende kommt."

