• 16.07.2011 17:05

  • von Britta Weddige

Häkkinen über Stadionrennen: "Eine großartige Idee"

Mika Häkkinen fachsimpelt über mechanischen Grip und rutschende Autos und schließt nicht aus, selbst eines Tages wieder Rennen zu fahren

(Motorsport-Total.com) - Zu den prominenten Gästen bei der DTM-Show im Münchener Olympiastadion gehört auch Mika Häkkinen. Der zweimalige Formel-1-Weltmeister und frühere DTM-Pilot lässt sich diesen Event nicht entgehen. "Ich denke, dass eine Veranstaltung wie diese brillant ist", schwärmt der Finne.

Titel-Bild zur News: Mika Häkkinen

Mika Häkkinen schließt nicht aus, selbst wieder Rennen zu fahren

"Es ist eine wirklich großartige Idee, ein Rennen in einem Stadion zu haben", so Häkkinen weiter. Er weiß zwar: "Es ist nicht das erste Mal, dass so etwas veranstaltet wird. Es gibt ja auch das Race of Champions." Doch es sei "toll", dass die DTM in München nun eine ähnliche Show auf die Beine gestellt hat. Dies sei optimal auch für Familien, die ihr Wochenende mit Rennsport im Park verbringen könnten.

Was die Tücken des Kurses angeht, sei das Asphaltgeschlängel im Olympiastadion am ehesten mit Monaco zu vergleichen. Bei seinem früheren Kollegen David Coulthard hat sich Häkkinen über die Herausforderungen auf diesem "Kurs" informiert. "Er hat gesagt, dass es wirklich sehr schwierig ist. Denn die Autos generieren keinerlei aerodynamische Downforce", berichtet der Finne.

"Ich werde versuchen, mich von den Mauern fernzuhalten." Mika Häkkinen

"Man hängt also völlig vom mechanischen Grip ab, dem Grip, den dir die Reifen bieten", fährt Häkkinen fort. "Das Auto rutscht sehr leicht, und wenn man auf einer Strecke wie dieser rutscht, dann berührt man die Mauer, und das Spiel ist aus. Man muss also sehr sanft fahren, um hier eine gute Leistung zu bringen. Das ist nicht einfach. Gestern haben wir einige Unfälle gesehen, einfach weil es so rutschig ist. Auf einer schnellen Strecke hat man Downforce, und das Auto wird gut auf die Strecke gepresst. Aber hier hat man nur mechanischen Grip. Das ist eine große Herausforderung."

Häkkinen selbst fährt im Olympiastadion im Renntaxi. "Ich werde versuchen, mich von den Mauern fernzuhalten", sagt er schmunzelnd. Und es juckt ihn weiter im Gasfuß. Dem Cockpit hat der Finne noch nicht endgültig ade gesagt. Er denle sehr oft darüber nach, wieder selbst ein Rennen zu fahren: "Denn Rennfahren ist so fantastisch." Aber er habe weltweit so viel zu tun, als Botschafter von Mercedes und von verschiedenen Aktionen, dass er bisher keine Zeit gefunden habe.

"Dann habe ich drei Kinder, und mein Kalender ist recht voll. Wenn man dann noch ein Rennprogramm dazu packen würde, dann wäre der Zeitplan recht knapp", sagt er. "Man braucht Zeit für die Kinder, für seine Arbeit. Hier kommt es auf die Qualität an, nicht auf die Quantität. Aber ich denke sehr oft darüber nach."

"Ich wurde geboren, um Rennfahrer zu sein. Und ich liebe es, Rennfahrer zu sein", betont Häkkinen. "Also werde ich nicht sagen, dass ich nie wieder Rennen fahren werde. Ich bin sicher, dass ich eines Tages wieder irgendetwas machen werde. Aber was, das weiß ich noch nicht. Deshalb macht es immer Spaß, mit Norbert darüber zu sprechen, ob er ein paar Ideen hat. Und ich bin sicher, dass er welche hat."

Eine Möglichkeit wäre das Race of Champions. Doch dafür hat er bisher noch nie die Zeit gefunden: "Ich werde jedes Jahr gefragt, ob ich mitfahre. Aber jedes Mal habe ich schon irgendetwas zu tun, es passt nie in meinen Kalender."