Glock wünscht sich DTM-Rennen in Singapur
BMW-Neuzugang Timo Glock spricht über seine neuen Kollegen, eine SMS an Timo Scheider, das Highlight Norisring und warum er gerne in Singapur fahren würde
(Motorsport-Total.com) - Nicht Fernando Alonso, Lewis Hamilton oder Sebastian Vettel, sondern Mattias Ekström, Gary Paffett und Bruno Spengler heißen in diesem Jahr die Fahrerkollegen von Timo Glock. Nach seinem Wechsel in die DTM wartet ein neues Umfeld auf den 30-Jährigen, das es erst einmal kennenzulernen gilt: "Ich habe noch nicht so viele gesehen", gibt Glock über den bisherigen Kontakt zu seinen Kollegen zu. "Aber mit Timo Scheider habe ich schon immer im Austausch gestanden. Er war auch einer der Ersten, der mir direkt per SMS gratuliert hat. Ich habe ihm dann zurückgeschrieben, er solle sich an seinem Audi für das erste schon einmal die Heckschürze verstärken lassen", sagt der Odenwälder mit einem Augenzwinkern.

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Timo Glock schickt schon einmal eine Warnung an seinen Kumpel Timo Scheider Zoom
Für seine anderen Kollegen hofft der Neuling auf ein ähnliches Verhältnis: "In der Formel 1 hatten wir einen sehr guten Zusammenhalt unter den Fahrern. Ich bin gespannt, wie es in der DTM sein wird, aber nach allem was man sieht, haben die Fahrer auch hier einen engen Zusammenhalt." Mit welchem Fahrer er sich als Teamkollege später ganz besonders verstehen muss, dass weiß er aber selbst noch nicht: "Das ist bis jetzt noch relativ offen", gesteht er.
Und auch zu den Fans will der Ex-Formel-1-Fahrer weiterhin ein gutes Verhältnis pflegen. Anders als in der als steril geltenden F1-Welt steht die DTM seit jeher für Fanfreundlichkeit, das möchte der gebürtige Hesse ausnutzen: "Das Fahrerlager der DTM ist offen, die Serie ist sehr fanfreundlich. Das habe ich in der Formel 1 ein wenig vermisst. Ich kenne es auch von der ChampCar-Serie, wo ich 2005 gefahren bin. Das war so offen, der Fan die Möglichkeit, überall zuzuschauen und nah dran zu sein. Das gibt es bei der DTM. Wie man das mit sozialen Netzwerken kombinieren kann, wo ich ja auch relativ viel mache, muss man schauen."
Ganz besonders freut sich Glock derweil schon auf den Saisonhöhepunkt: "Der Norisring ist ein Highlight für mich. Den habe ich schon in der Formel 3 und der Formel BMW geliebt und schöne Rennen gehabt. Es ist einfach ein spezielles Flair", spricht der Deutsche begeistert von der Anlage in Nürnberg. "Ich würde es nicht einmal ansatzweise mit Monaco, Singapur oder Valencia vergleichen. Es ist eine ganz spezielle Strecke mit Rundenzeiten von unter 50 Sekunden. Darauf freue ich mich."
Aus der Formel 1 hätte er hingegen Singapur am liebsten mit in die DTM gebracht. "Ich würde mich freuen, wenn wir in Singapur fahren würden. Wenn es geht aber als Nachtrennen. Ich habe mich dort von Anfang an wohlgefühlt und habe dort gute Erfahrungen gemacht. Ich stand dort auf dem Podium und bin im vergangenen Jahr ein sehr gutes Rennen gefahren. Ich war noch nie bei einem Rennen, wo ich bis vier oder fünf Uhr an der Rennstrecke war und tagsüber geschlafen habe. Das ist sehr speziell und eine schöne Strecke, die sicher auch im DTM-Auto eine riesige Herausforderung wäre."
Der Formel 1 hat Glock sowieso noch nicht ganz den Rücken gekehrt. Der ehemalige Marussia-Pilot will auch weiterhin die Rennen verfolgen, so wie er früher auch die DTM-Rennen schon verfolgt hat: "In den vergangenen drei Jahren habe ich an meinen rennfreien Wochenenden immer die DTM angeschaut. Im vergangenen Jahr habe ich auch das BMW-Comeback verfolgt, weil ich viele Leute noch kenne, auch aus meiner Toyota-Zeit." Jetzt ist er sogar hautnah dabei und kann hingegen die Formel 1 nur aus der Ferne verfolgen, wo er vor allem Sebastian Vettel viel Glück wünscht: "Ich werde ihm die Daumen drücken, dass er seinen nächsten Titel einfährt."

