Fords große DTM-Historie: Wie Schneider & Co. die Chefs zur Weißglut brachten!

Ford kehrt in die DTM zurück: Wieso die US-Marke längst eine DTM-Legende ist und wie die Ex-Junioren Schneider, Reuter und Biela die Ford-Chefs zur Weißglut brachten

(Motorsport-Total.com) - Ford kehrt 2025 mit dem spektakulären Mustang GT3 in die DTM zurück, was Fanherzen schon jetzt höher schlagen lässt. Der US-Hersteller ist aber auch eine Traditionsmarke der alten DTM, hat insgesamt 30 Siege errungen und wurde mit der späteren Mercedes-Legende Klaus Ludwig 1988 sogar Champion.

Titel-Bild zur News: Manuel Reuter

Der Ford-Bluff beim Eifelrennen der DTM im Jahr 1987 ging ordentlich in die Hose Zoom

Je nachdem, ob man den Mustang doppelt zählt oder nicht, kamen in der DTM-Historie fünf oder sechs Ford-Modelle zum Einsatz, die Motorsport-Total.com in einer neuen Fotostrecke zeigt. In den meist stark motorisierten Boliden saßen auch spektakuläre Fahrer: Denn neben Ludwig setzte Ford in den 1980er-Jahren auf ein Juniorteam mit den späteren Legenden Bernd Schneider, Manuel Reuter und Frank Biela.

"Die Ford-Leute haben damals glaube ich keine schlechte Wahl getroffen", grinst "Mr. DTM", Bernd Schneider im Gespräch mit Motorsport-Total.com. Er wurde fünfmal Meister und ist der erfolgreichste Fahrer der DTM, Biela wurde 1991 mit Audi Champion, Reuter gewann 1996 die ITC, beide sind Le-Mans-Legenden. Dennoch war es nicht immer einfach, die "jungen Wilden" unter Kontrolle zu haben, wie sich 1987 beim Eifelrennen zeigte.

"Da habe ich mich grün und schwarz geärgert"

"Sie waren pflegeleicht bis auf einen einzigen Fall, da habe ich mich grün und schwarz geärgert", verweist Rainer Braun, der die Junioren im Auftrag von Ford begleitete und sie im Umgang mit Medien coachte, auf das dritte Saison-Wochenende 1987 auf dem Nürburgring. Denn schon damals wurden die Boliden, wenn sie zu stark waren, beim nächsten Rennen mit Gewicht eingebremst - und Ford hatte mit dem Turbo-Motor ein Ass im Ärmel.


Fotostrecke: Alle Ford-Boliden der DTM-Geschichte seit 1984

"Wir haben im Motorhome bei Ford mit dem Ford-Rennleiter Lothar Pinske besprochen: 'Jungs, tut uns einen Gefallen: Ihr habt Turbopower ohne Ende. Die Sportkommissare lauern nur drauf, bis ihr vorne wegfährt. Ihr kriegt 50 Kilo, jeder einzelne! Und ihr habt schon genug. Lasst es bleiben, fahrt mitten im Feld, greift zum Schluss an, siegt knapp - und sagt: 'Was wollt ihr eigentlich? Wir haben nur knapp gewonnen'", erinnert sich Braun, der als TV-Kommentator der DTM selbst zur Legende wurde.

Doch der Ford-Bluff ging nicht auf, weil sich die Piloten nicht an die Anweisung hielten, wie Braun bei der 40-Jahr-Feier der DTM am Norisring erzählt. "Was machen die Herren? Das Rennen wird gestartet. Wir stehen da und gucken gespannt, wie die Autos in die Zielgerade einbiegen. Wir zählen durch: eins, zwei, drei, vier, fünf, sechs, sieben Ford Sierra, die drei Herren natürlich vorneweg, wie es sich gehört. Dann eine lange Pause, dann kommt der Rest."

Wieso sich Schneider & Co. nicht an Ford-Abmachung hielten

Das bärenstarke Tempo der Ford-Turbos hatte Konsequenzen. "Die Sportkommissare treten sofort während der zweiten Runde zusammen und schreien nur: 50 Kilo!", erinnert sich Braun daran, dass der 350 PS starke Ford Sierra XR4 Ti beim nächsten Rennen mit Ballast an den Start gehen musste.

Aber wieso hielten sich die Ford-Junioren nicht an die Anweisung? "Unser Manager Werner Heinz hat zu Frank und mir gesagt: 'Zeigt dem Reuter mal, wo der Hammer hängt! Der Manuel fährt um die Meisterschaft, ihr könnt ja nicht gewinnen!‘", erzählt Schneider, der damals in der deutschen Formel 3 um den Titel fuhr. "Wir hatten Überschneidungen und konnten drei Rennen nicht fahren. Und deswegen haben wir gesagt: Okay, dann geben wir mal Gas!"

Ford-Hoffnung Reuter verlor den Titelkampf haarscharf

Am Ende siegte Reuter mit weniger als einer Sekunde Vorsprung auf Ford-Kollege Schneider. Dritter wurde mit Harald Grohs der beste BMW-Pilot, Biela wurde Sechster. Dass nicht noch mehr Ford-Boliden am Ende ganz vorne landeten, hat auch damit zu tun, dass Joachim Winkelhock und Walter Mertes ausschieden.

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Obwohl Reuter im Titelrennen gegen BMW-Pilot Eric van de Poele um drei Punkte den Kürzeren zog, glaubt Schneider nicht, dass das denkwürdige Rennen beim Ford-Rennleiter negativ in Erinnerung blieb. "Lothar Pinske hatte dieses Foto, das ganz groß ausgedruckt wurde, in seinem Büro und war stolz darauf, dass die Autos ganz vorne waren, auch wenn wir die Meisterschaften nicht gewonnen haben", weiß er.

Auch für Schneider, der 1987 in der DTM für das Grab-Team fuhr und den Titel in der deutschen Formel 3 holte, ehe er bei Mercedes Geschichte schrieb, war die Ford-Ära eine "schöne Zeit". Welches das erfolgreichste DTM-Auto von Ford war und welcher Bolide aus welchem Grund zum absoluten Publikumsliebling avancierte, klären wir in unserer Fotostrecke auf.

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