F1-Nachtschicht im TV und BMW-Cup-Start: So heftig wird Glocks Wochenende

Wieso Timo Glock den Einsatz im BMW-318ti-Cup trotz seiner Sky-Verpflichtungen als F1-Experte nicht abgesagt hat, welche Ziele er hat und was er mit Timo Scheider plant

(Motorsport-Total.com) - Timo Glock erwartet dieses Wochenende eine wahre Ochsentour: Der Ex-BMW-Werksfahrer wird nicht nur ab Freitagmorgen als Formel-1-Experte bei Sky aus München die Ereignisse in Melbourne analysieren, sondern parallel dazu in Hockenheim in der Breitensportserie DMV-BMW-318ti-Cup auch noch im Renncockpit sitzen. Vor allem von Freitag auf Samstag heißt es bei Glock wegen des Zeitunterschieds von zehn Stunden bereits um 1:30 Uhr Tagwache!

Titel-Bild zur News: Timo Glock

TV-Experte und Renneinsatz: Glock turnt am Wochenende durch alle Zeitzonen Zoom

"Ich werde nachts ab zwei Uhr kommentieren - bis morgens um acht", erzählt Glock im Gespräch mit Motorsport-Total.com. "Dann werde ich nach Hockenheim hochgefahren, penne im Auto ein bisschen. Nach Qualifying und Rennen 1 fahre ich am Abend für ein paar Stunden nach München, wo ich ab fünf Uhr wieder kommentiere."

Das bedeutet, dass bei Glock auch am Sonntagmorgen bereits um 3 Uhr der Wecker klingelt, denn die Formel 1 startet um 5 Uhr. Nach Rennende geht es - so der Plan - um 8 Uhr ins rund vier Autostunden entfernte Hockenheim, wo um 16:00 Uhr das zweite Rennen des BMW-Markenpokals gestartet wird.

Glock über Schlafentzug: "Das ist mir die Gaudi wert"

"Ich kann ja von Sonntag auf Montag ausschlafen", scherzt der 42-Jährige über sein selbstauferlegtes Doppelprogramm. "Nein, das ist mir die Gaudi einfach wert - ich hatte letztes Jahr so einen Spaß", sagt Glock, der 2023 der Einladung des Cuntz-Teams nachkam, um sich im 140-PS-Rennwagen dem rund 50 Autos starken Feld zu stellen.

Aber wie kam es dazu, dass Glock nun trotz seiner Terminüberschneidung erneut einen Gaststart macht? "Sie haben mich wieder gefragt, und ich habe gesagt: 'Wird schwierig, weil ich in der Nacht aus München das Melbourne-Wochenende kommentiere'", erzählt Glock.

So kamen das Cuntz-Team und die Rennserie Glock entgegen

Doch dann bemühte sich das Team um einen Fahrer, der Glock jeden Tag kutschiert - und auch die Serie passte den Zeitplan so an, dass Glock teilnehmen kann. So findet am Samstag das Qualifying erst um 13 Uhr statt, das Rennen um 15:50 Uhr. Am Sonntag gibt es kein Qualifying - die Top 10 des Samstags-Qualifyings starten gestürzt.

"Als sie gesagt haben, sie können das vom Zeitplan her flexibel nach mir gestalten und es jemanden gibt, der mich fährt, wodurch ich mich ins Auto reinlegen und pennen kann, habe ich gesagt: 'Gut, wieso nicht?'", so Glock. "Bevor ich den ganzen Tag da rumhänge, fahre ich lieber in Hockenheim die Rennen mit."

Von wegen Spaßveranstaltung: Glock will den Sieg

Ein Vorteil für Glock ist, dass am Donnerstag vor dem Wochenende bereits ein Test stattfindet, bei dem er sich ein zweites Mal auf das durchaus knifflige Fahrzeug, das einen speziellen Fahrstil verlangt, einschießen kann. Dadurch spart er sich am Freitag das 40-minütige Freie Training - und die 700-Kilometer-Fahrt von München nach Hockenheim und retour.

Welche Ziele er sich nach den Plätzen zwei und sechs im Vorjahr gesetzt hat? "Klar will ich eine Gaudi haben, aber ich habe auch noch eine Rechnung mit Sebastian Vollak offen", verweist er auf seinen damaligen Siegrivalen. "Dieses Jahr ist es das Ziel, das Rennen zu gewinnen."

Timo Glock

Timo Glock auf der Jagd nach Meister Sebastian Vollak: Gelingt 2024 der Sieg? Zoom

Der halbe Testtag, den er mit dem Cuntz-Team kürzlich auf dem Hockenheimring absolviert hat, gibt ihm Optimismus: "Sie haben auch als Team dazugelernt und ein, zwei Kleinigkeiten geändert. Das war nicht verkehrt. Wir sind glaube ich gut aufgestellt."

Bald gemeinsamer Einsatz mit Kumpel Timo Scheider?

Zudem ist Kumpel Timo Scheider, dessen Sohn Loris Glocks Teamkollege sein wird, in Hockenheim mit dabei. "Er hat das gesehen, hat sich kaputtgelacht und gemeint, da müssen wir mal einen Doppelstart machen", verrät Glock, dass es Pläne für mögliche weitere Einsätze mit dem ehemaligen DTM-Champion gibt.

Denn im Markencup sind auch Fahrerwechsel möglich. "Es wäre die Idee, dass wir dieses Jahr mal irgendwie ein Rennen zusammen fahren - auf einem Auto", kündigt Glock ein mögliches weiteres Gastspiel an - mit Timo Scheider als Partner!

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