Engel nach zwei Kollisionen mit Preining: "Er sollte sich an eigene Nase fassen"

Landgraf-Mercedes-Pilot Maro Engel fühlt sich durch zwei Kollisionen mit Thomas Preining um das Podest gebracht, doch der sieht auch bei Engel ein Fehlverhalten

(Motorsport-Total.com) - Landgraf-Mercedes-Pilot Maro Engel zeigt nach dem zwei Kollision mit DTM-Titelkandidat Thomas Preining beim DTM-Samstagsrennen in Spielberg (hier geht's zum Rennbericht) "wenig Verständnis" für die Fahrweise des "Grello"-Piloten. "Es war ein Podium drin, aber alle haben glaube ich gesehen, was da draußen passiert ist", so Engel, der am Ende vor Preining Fünfter wurde.

Wie er das erste Manöver im Kampf um Platz drei in der 29. Von 35 Runden erlebte? "Ich denke, dass er einfach zu weit weg war", holt Engel aus. "Die Innenbahn war noch feucht. Er probiert es dann, rutscht mir komplett in die Seite und schießt mich am Kurvenausgang raus. Danach war die Lenkung krumm und das Auto beschädigt - und er wiederholt das ein paar Runden später noch einmal."

Der "Mamba"-Pilot war laut eigenen Angaben "einfach nur überrascht, als ich gesehen habe, dass er von so weit hinten versucht. Er hätte sich selbst ausrechnen können, dass das nicht klappt - und er das Auto niemals anhalten kann, ohne mich volle Breitseite mitzunehmen."

Preining: "Erste Aktion war zu viel von meiner Seite"

Aber wie sieht Preining die zwei Aktionen? "Unterschiedlich", antwortet der Lokalmatador, der den Rückstand in der Meisterschaft auf Leader Mirko Bortolotti mit Platz sechs auf sechs Punkte reduzierte. "Die erste war sicher zu viel von meiner Seite, da habe ich überschossen. Er hat auf der Bremse zugemacht, was man eigentlich nicht darf, aber ich bin dann auf das Nasse gekommen und in ihn reingefahren."

Darum habe er "trotz alledem" die Position auch wieder zurückgegeben, was auch von der Rennleitung eingefordert wurde.

"Der zweite Move war glaube ich okay", so Preining. "Ich habe ihm am Ausgang genug Platz gelassen, und er ist irgendwie weit gegangen." Warum er Engel dann trotzdem in der letzten Runde vorbeiließ? "Mein Ingenieur hat mich angewiesen", so der Linzer.

Folge des Manövers: Rast fährt Engel ins Heck

Die Rennleitung hatte zu diesem Zeitpunkt bereits eine Untersuchung eingeleitet - und entschied nach Preinings vorauseilendem Gehorsam auf "no further Action". Aber was sagt Engel zum Vorwurf, Preining habe auf der Bremse die Türe zugemacht? "Jaja", reagiert der Routinier. "Vielleicht sollte er sich manchmal an die eigene Nase fassen. Das würde ihm ganz gut zu Gesicht stehen."

Kurios ist, dass Preinings Bemühung, Engel vorbeizulassen, den Mercedes-Piloten eine weitere Position kostete: Denn als sich Preining nach dem ersten Manöver zuerst hinter Feller zurückfallen ließ und dann in der dritten Kurve innen Engel vorbeiließ, fuhr ihm Schubert-BMW-Pilot Rene Rast Engel ins Heck und nutzte auf der Geraden danach den höheren Topspeed zum Überholmanöver.

Engel und Rast wurden danach von den Sportkommissaren vorgeladen, doch es gab keine Konsequenzen, weil Engel durch Preining verlangsamt worden war.

Preining: "Ist oft für Vordermann überraschend"

Preining ist sich währenddessen bewusst, dass er bei der ersten Aktion die Kollision hätte "verhindern können". Gleichzeitig sieht er sich durch die Fahrzeugcharakteristik des Porsche 911 GT3 R und den geringen Topspeed durch die Balance of Performance zu riskanten Manövern gezwungen.


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"Wir sind am Ende der Geraden extrem weit weg", erklärt Preining. "Zum Glück sind wir gut auf der Bremse, das hilft. Aber du kommst dann von weit hinten, und das ist oft für den Vordermann überraschend."

Preining über Meisterschaft: "Hätte mehr drin sein können"

Wie Preining nach Bortolottis neuntem Platz die Situation in der Meisterschaft einschätzt? "Es hätte mehr drin sein können, aber wir müssen an morgen arbeiten und es morgen besser machen", fordert der Porsche-Werksfahrer.

"Wir müssen uns bei keinen Bedingungen verstecken. Und wenn wir an den richtigen Stellschrauben drehen, kann es gut werden, aber das müssen wir zuerst finden."

Immerhin gelang es ihm, nach dem Boxenstopp direkt an Bortolotti, der noch auf kalten Reifen war, vorbeizugehen. "Das war für mich weniger spektakulär, denn er hat mit stumpfen Waffen gekämpft", weiß Preining. "Sonst hätte er sich mehr gewehrt. Das war das erste Mal, dass wir uns heuer auf der Strecke gesehen haben."

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