• 31.08.2008 17:55

  • von Britta Weddige

Ekström: "Uns musste was Außergewöhnliches einfallen"

Mattias Ekström hat sich wieder einmal von hinten vor auf's Podium gearbeitet, dank einer außergewöhnlichen Strategie mit späten Stopps

(Motorsport-Total.com) - Man fühlt fast an die vergangene Saison erinnert, in der Mattias Ekström des Öfteren aus den Tiefen der Startaufstellung nach vorn auf's Podium gefahren ist. In Brands Hatch wiederholte er dieses Kunststück. Nach seinem Getriebeproblem im Qualifying musste er von Startplatz sieben ins Rennen gehen - doch dank einer ausgeklügelten Strategie wurde er Dritter. Sein Abt-Team holte den Schweden extrem spät zu seinen Stopps. Er steuerte erst nach der 40. Runde die Box zum ersten Mal an, da hatten andere schon beide Stopps absolviert.

Titel-Bild zur News: Mattias Ekström

Mattias Ekström hat sich wieder einmal erfolgreich auf's Podium gearbeitet

Normalerweise sind in der DTM frühe Stopps ein Schlüssel zum Erfolg. Nicht aber auf einer kurzen Strecke wie Brands Hatch, wo man leicht im Verkehr feststeckt. Und so versuchte Audi, Ekström aus dem Pulk herauszuholen, in dem man ihn auf eine ganz andere Strategie setzte als alle anderen. Und so kam der Schwede wieder nach vorn - und dort gehörte er nach den Bestzeiten in Test, Training und Warm-Up auch hin.#w1#

"Ich denke, die Performance, die mein Team und ich gezeigt haben, war das ganze Wochenende über gut. Aber alles hat sich ein bisschen geändert, als ich im letzten Qualifying keinen dritten Gang mehr hatte. Ich musste von Platz sieben starten", erklärte der Schwede. "Wir wussten, dass ich den Speed habe. Aber auf dieser Strecke spielt die Aerodynamik eine große Rolle und es ist sehr, hinter einem Auto herzufahren und zu überholen ist noch schwieriger. Vor allem, wenn die Autos mehr oder weniger gleich schnell sind."

Endlich freie Fahrt

"Als dann alle in die Box gegangen sind, wusste ich, was zu tun war." Mattias Ekström

Ekström hatte einen guten Start und konnte sich gleich auf Rang sechs verbessern. Dann witterte er die Lücke zwischen Platz zwei und drei: "Ich habe ich gesehen, dass Timo und Paul davonziehen konnten, weil Bruno Spengler nicht ihre Pace hatte. Als dann alle in die Box gegangen sind, wusste ich, was zu tun war." Nämlich die freie Bahn zu nutzen und Vollgas zu geben. Als alle anderen an der Box waren, übernahm Ekström die Führung. Nach seinem ersten eigenen Stopp konnte er sich mit frischen Reifen ein solches Polster herausfahren, dass er nach seinem zweiten Stopp immer noch vor Jamie Green lag und Dritter war.

"Das Auto hat bestens funktioniert", berichtete Ekström. "Im zweiten und im letzten Stint hatte ich freie Fahrt und konnte ein gutes Rennen fahren. Es wurde dann noch der dritte Platz. Aber ich hatte mir ein bisschen mehr erwartet, als ich am Freitag hierhergekommen bin."

"Wir mussten uns also etwas Außergewöhnliches einfallen lassen. Und es war ein außergewöhnlicher Tag!" Mattias Ekström

Diese Strategie hat sich natürlich nicht Ekström allein ausgedacht: Gesteuert wurde die ungewöhnliche Aufholjagd durch Ingenieur Alex Stehlig und das Abt-Team an der Boxenmauer. "Ich bin der Fahrer. Ich sitze im Auto und versuche aus dem, was ich habe, das Beste zu machen", erklärte Ekström. "Das Team entscheidet über die Strategie und versucht, die Umstände zu beurteilen und daraus das Beste zu machen. Sie wussten, dass man hier schlecht überholen kann. Wir mussten uns also etwas Außergewöhnliches einfallen lassen. Und es war ein außergewöhnlicher Tag!"

Konzentration bis zum Saisonfinale

In der Meisterschaft hat Titelverteidiger Ekström nun zehn Punkte Rückstand auf seinen Teamkollegen, Spitzenreiter Timo Scheider. Doch der Schwede scheint sich mehr darüber Gedanken zu machen, ob Scheider und damit Audi den Vorsprung von neun Punkten auf die Mercedes-Fahrer Paul Di Resta und Jamie Green halten können: "Im vergangenen Jahr war es auch recht eng. Das Saisonende hatte noch einiges an Dramatik zu bieten", gab er zu bedenken. "Neun Punkte mag zwar nach viel klingen und wenn man langweilige Rennen ohne viel Action hat, ist das sicher ein schöner Vorsprung."

Es könne sich aber alles auch schnell ändern: "Da muss noch nicht einmal der Fahrer daran schuld sein. Das Team holt die Ergebnisse. Das vergisst man leicht. Wir haben viele Mechaniker, die unsere Boxenstopps machen und wir alle stehen unter Druck. Sie machen im Moment einen wirklich guten Job, unsere Boxenstopps sind klasse. Aber jeder muss weiter bis zum Schluss konzentriert bleiben."

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