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DTM-Rennen Monza 2: Geburtstagskind van der Linde sorgt für Audi-Doppelsieg

Abt-Pilot Kelvin van der Linde sorgt beim DTM-Sonntagsrennen in Monza vor Nico Müller für einen Audi-Doppelerfolg - Samstag-Sieger Lawson nach Crash punktelos

(Motorsport-Total.com) - Ausgerechnet an seinem 25. Geburtstag macht sich Abt-Audi-Pilot Kelvin van der Linde das schönste Geschenk: In seinem erst zweiten DTM-Rennen sorgte der Südafrikaner vor seinem Rosberg-Markenkollegen Nico Müller für einen ungefährdeten Audi-Doppelerfolg in Monza. (Ergebnis DTM 2021 in Monza, Rennen 2)

Titel-Bild zur News: Kelvin van der Linde

Kelvin van der Linde gewinnt in Monza am Geburtstag sein erst zweites DTM-Rennen Zoom

Van der Linde holte sich mit seinem ersten DTM-Sieg auch die Tabellenführung in der noch jungen Saison, weil Samstagssieger Liam Lawson (AF-Corse-Ferrari; 14.) nach einem Dreher nicht in die Punkte kam.

Es war für das Geburtstagskind eine leichte Aufgabe. Nur am Start musste er für einige Hundert Meter die Führung an Lawson abtreten, holte sich diese aber schon in der ersten Kurve über die Innenbahn zurück.

Von da an setzte er sich an der Spitze ab und fuhr den Sieg überlegen nach Hause. "Das war ein absoluter Traum heute. Ich kann es immer noch nicht fassen. Einen besseren Geburtstag hatte ich noch nie", so der neuerdings 25-Jährige bei 'ran'. Er kündigt außerdem ein gemeinsames Pizzaessen mit dem Team und seinem Bruder Sheldon für den Abend an.

"Es hat natürlich mit einem guten Qualifying angefangen. Das Team hat perfekt von gestern auf heute gearbeitet und hat ein paar Änderungen vorgenommen. Aber das ist alles Wurscht jetzt, wir wollen es genießen. Es hat lange gedauert mit der DTM - und jetzt sind wir endlich da." Schon nach der Zieldurchfahrt schrie er seine Emotionen in den Funk. Dieser Sieg bedeutet ihm viel.


Fotos: DTM: Saisonauftakt in Monza (Italien) 2021, Sonntag


Doppelsieg der beiden Brüder vom Boxenstopp zerrupft

Die Action spielte sich weit jenseits der Rückspiegel des Abt-Audis ab. Lawson geriet angesichts seines Platzierungsgewichts stark unter Druck und war auf der Bremse wehrlos. Müller bremste sich eingangs der zweiten Runde auf der Außenbahn am Ferrari vorbei, doch Lawson hielt verbissen gegen und verlängerte den Kampf bis in die Variante della Roggia.

Weil es auch hier Seite an Seite durch die Kurve ging, verlangsamten sich beide und Sheldon van der Linde (Rowe-BMW; 4.) schnappte sich in einem sehenswerten Manöver halb im Gras auf dem Weg zur Lesmo 1 die beiden Streithähne in einem Abwasch. Müller ging kurze Zeit später endgültig an Lawson vorbei, biss sich von nun an aber die Zähne am BMW von van der Linde aus.

Der Audi R8 LMS GT3 hatte auf der Geraden augenscheinlich keine Chance gegen den BMW M6 GT3 - und strenggenommen gegen gar kein anderes Fahrzeug. Daher gab es nur eine Chance, einen südafrikanischen Bruderdoppelsieg zu verhindern: den Boxenstopp.

Und diesen wusste das Rosberg-Team zu nutzen. Zwar legte das gesamte Feld innerhalb von sechs Runden seinen Pflichtboxenstopp weit vor Rennhälfte ein, doch die Standzeiten waren wie schon am Samstag unterschiedlich.

Van der Linde fiel hinter Müller zurück, der eine Runde früher gestoppt hatte. Bitter: Er musste sich auch noch hinter Lucas Auer (Winward-Mercedes; 3.) wieder einsortieren und fiel damit vom Podium. Auer rechtfertigte seine Track Position den Rest des Rennens hindurch, konnte aber seinerseits nicht mehr gegen Müller ausrichten. Der Audi-Doppelsieg war perfekt.

"Zufrieden bin ich, mehr aber auch nicht", sagt Müller gegenüber 'ran'. "Ich habe Kelvin an diesem Wochenende zum zu viele Geburtstagsgeschenke gemacht. Gestern habe ich [im Qualifying] die Bahn vor ihm freigeräumt und heute habe ich ihm zwei Runden lang einen schönen Windschatten gegeben. Ich hoffe, dass wenigstens etwas vom Geburtstagskuchen dafür abbekomme."

Lawson wehrt sich verbissen - und zahlt den Preis

Nachdem van der Linde und Müller an Lawson vorbei waren, wurde dieser an Esteban Muth (T3-Lamborghini; 9.) weitergereicht. Der belgische Rookie nutzte ebenfalls die Bremsschwäche des schweren Ferraris, der aber wieder verbissen gegenhielt. Diesmal war es zu viel: In der Variante della Roggia zog Lawson im Kampf der beiden 19-Jährigen den Kürzeren und drehte sich. Damit waren null Punkte besiegelt.

Muth war daraufhin schnellster Mann im Feld, doch wie schon am Samstag sollte es sich wieder nicht im Resultat reflektieren. Beim Boxenstopp fiel er bereits auf den bereinigt siebten Platz zurück. In der Schlussphase brach der Lamborghini erneut ein und Muth musste noch Alexander Albon (AF-Corse-Ferrari; 7.) und Mike Rockenfeller (Abt-Audi; 8.) ziehen lassen.

Rockenfeller krönte eine starke Aufholjagd vom 17. Platz mit einem sehenswerten Manöver gegen Muth außen herum in der Lesmo 1. An den konventionellen Überholstellen ging es schlicht und einfach nicht, weil der Audi topspeedmäßig klar im Nachteil war.

"Das hat Spaß gemacht, zumindest als ich vorbei war", sagt der Ex-Meister mit einem Lachen bei 'ran'. "Ich habe ziemlich geschrien am Funk, weil ich wirklich frustriert war. Er war so am Ende mit den Reifen, aber hat so viel Power. Der war immer weg auf der Geraden." Er spricht dem Youngster ein ausdrückliches Kompliment aus: "Mit dem kann man Rennen fahren, toller Kerl."

BMW deutlich verbessert, viele AMGs außerhalb der Punkte

Doch wer holte sich Platz fünf? Dieser wurde zwischen zwei Boxenstopp-Profiteuren entschieden. Samstagspechvogel Philipp Ellis (Winward-Mercedes; 6.) war als Zehnter ins Rennen gegangen und nach dem Stopp Fünfter.

Diesen verlor er jedoch alsbald an Marco Wittmann (Walkenhorst-BMW; 5.), der von Startplatz elf mit ihm nach vorne fuhr. In Runde 13 sorgte Wittmann für den Platztausch und fuhr sich danach sogar an Sheldon van der Linde heran. Angreifen konnte er seinen Markenkollegen allerdings nicht. Dennoch war BMW damit deutlich besser bedient als noch am Samstag.

Den letzten Punkt holte sich Maximilian Götz (HRT-Mercedes; 10.). Er war nach den Boxenstopps Achter, musste jedoch ebenfalls seinem Zusatzgewicht nach Platz drei am Samstag Tribut zollen. Er musste Albon und Rockenfeller ziehen lassen. Er führte ein ganzes Mercedes-AMG-Paket mit Fahrern an, die am Samstag noch ganz vorne dabei gewesen waren.

Sie blieben diesmal angesichts der neuen BoP ohne Punkte. Vincent Abril (11.), Daniel Juncadella (12.) und Paffett-Ersatz Maximilian Buhk (13.) verpassten kollektiv die Punkteränge. Einen erneuten Albtraum erlebte Timo Glock (Rowe-BMW; DNF), der nach einer Berührung in der ersten Kurve lange Zeit auf dem letzten Platz fuhr und das Auto schließlich abstellte, weil ein Karosserieteil am Reifen schliff.

Die DTM begibt sich nun in eine fünfwöchige Pause und fährt am 24. und 25. Juli auf dem Lausitzring ihre nächsten Rennen aus.

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