DTM-Rennen Hockenheim 2: Preining krönt Titelgewinn mit Finalsieg

"Grello"-Porsche-Pilot Thomas Preining holt sich nach dem Titelgewinn im Qualifying auch noch den Finalsieg in Hockenheim: Mirko Bortolotti kämpfte bis zum Schluss

(Motorsport-Total.com) - Perfektes Finalwochenende der DTM-Saison 2023 für Champion Thomas Preining (Manthey-EMA-Porsche) Nachdem er mit seinen drei Punkten für das Sonntags-Qualifying den Titel sichergestellt hatte, sicherte sich neben beiden Poles auch beide Siege in Hockenheim. Im Sonntagsrennen behauptete er sich gegen seinen Titelrivalen Mirko Bortolotti (SSR-Lamborghini; 2.). (Ergebnis)

Titel-Bild zur News: Thomas Preining, Mirko Bortolotti

Thomas Preining sorgte nach dem Titelgewinn für den perfekten Abschluss Zoom

Die beiden Titelkandidaten ließen sich während des gesamten Rennens nicht aus den Augen. Den Start gewann erwartungsgemäß Preining, doch Bortolotti verteidigte den zweiten Platz erfolgreich gegen Luca Stolz (HRT-Mercedes; 7.). Dieser verlor eine Kurve später den dritten Platz an Sheldon van der Linde (Schubert-BMW; 4.) und dann noch P4 an Laurin Heinrich (Bernhard-Porsche; 6.). (Endstand DTM 2023)

Das Rennen wurde bereits in der dritten Runde durch eine Safety-Car-Phase unterbrochen, weil Marco Wittmann (Project-1-BMW; 17) beim Anbremsen der Spitzkehre auf Christian Engelhart (Grasser-Lamborghini; DNF) auffuhr und diesen in die Mauer schickte. Gottfried Grasser war stocksauer.

Nach dem Restart wurde das Rennen ohne weitere Unterbrechungen fortgesetzt. Van der Linde drängelte in den ersten Runden kräftig bei Bortolotti, kam aber nicht vorbei. Der wiederum machte Druck auf Preining, wo er nur konnte, doch der frischgebackene Champion ließ sich nicht aus der Ruhe bringen und kontrollierte das Rennen trotz seiner 20 Kilogramm Zusatzgewicht nach dem Sieg am Samstag.

Zum Boxenstopp kam der SSR-Pilot eine Runde früher als Preining, doch auch mit dem Undercut kam er nicht vorbei. Der Österreicher hielt sich knapp vor dem Wahl-Österreicher aus Italien. In der Schlussphase erhöhte Bortolotti nochmals den Druck, doch Preining hielt auch mit der Zuladung erneut stand.

Letztlich machte der Lamborghini-Pilot eingangs der letzten Runde den entscheidenden Fehler selbst, als er in die Wiese ratterte und sämtliche Chancen auf eine Schlussattacke dadurch verlor. "Der Porsche war einfach schneller. Gegen die war kein Kraut gewachsen", erklärt er bei ran.

"Es war die letzte Runde, und der Abstand war schon seit einigen Runden gleich geblieben. Wenn er keinen Fehler gemacht hätte, wäre nichts möglich gewesen. Deswegen musste ich über das Limit gehen und noch einmal mehr pushen als ich ohnehin tat. Und das war einfach über dem Limit, und dann bist du schnell mal draußen. Ich habe gesehen das hinter mir niemand ist, deswegen konnte ich das Risiko gehen."

Preining krönte mit dem Sieg das Wochenende seines Lebens. "Was für ein Wahnsinnswochenende von Anfang bis Ende. Die Art und Weise, das ganze Kapitel für diese Saison so zu schließen, ist der Hammer", jubelt er.

"Das Team hat mir immer ein super Auto zur Verfügung gestellt und dann hauen die so einen Boxenstopp raus. Ich könnte nicht glücklicher sein. Das ist das glücklichste Wochenende meines Lebens!"

Boxenstopp kostet van der Linde möglichen Sieg

Dahinter lag Sheldon van der Linde vor dem Boxenstopp in Lauerstellung. Er kam sogar eine Runde früher rein als die beiden Führenden (auch wenn das erst die vierte Möglichkeit war; die Spitze blieb länger draußen). Mit einem Undercut hätte der Schubert-Pilot die Führung übernehmen können, doch der Boxenstopp misslang und er fiel auf P5 zurück.

"Das tut weh, ganz ehrlich", sagt er nach dem Rennen. "Aber Fehler können passieren, ich will keinen beschuldigen. Wir habe dieses Jahr auch extrem schnelle Boxenstopps gehabt. Aber das ist unsere Saison in einem Rennen [zusammengefasst]. Wir waren immer stark, immer vorne dabei, und dann Kleinigkeiten."

Damit übernahm Maro Engel (Landgraf-Mercedes; 5.) den dritten Platz. Er lag vor dem Boxenstopp auf Rang sechs, kam bei der zweiten Gelegenheit rein und die Landgraf-Crew leistete perfekte Arbeit. Zudem profitierte er von einem Gerangel zwischen Stolz und Kelvin an der Linde (Abt-Audi; 25.) in der Boxengasse. Van der Linde musste daraufhin ein zweites Mal an die Box.

Alles sah nach einem Podium für die "Mamba" aus, doch kurz vor Schluss funkte Engel, dass "etwas kaputt" sei. Trotzdem konnte er noch ein ordentliches Tempo gehen, aber das Rennen dauerte eine Runde zu lang. In der 36. und letzten Runde zog zogen Rast und van der Linde an ihm vorbei auf den dritten und vierten Platz.

Engel, Heinrich und Stolz belegten die Plätze fünf bis sieben, dahinter komplettierten Lucas Auer (Winward-Mercedes; 8.), Ricardo Feller (Abt-Audi; 9.) und Wittmann die Top 10. Letzterer wurde allerdings wegen der Kollision mit Engelhart nachträglich mit 15 Strafsekunden belegt. Davon profitierte Jack Aitken (Emil-Frey-Ferrari; 10.).

Von den Ferraris war am Sonntag wenig zu sehen. Thierry Vermeulen hatte mit Startplatz sechs eine gute Ausgangsposition, fiel aber schon in der Startphase zurück. Er verspielte schließlich alle Chancen auf ein gutes Ergebnis, als er bei einer Attacke gleich zwei Autos überholen wollte und dabei Mattia Drudi (Attempto-Audi; 20.) umdrehte. Der Niederländer musste dreimal in die Strafrunde und beendete das Rennen nur als 23.

Aitken konnte sich von Startplatz elf nicht wie am Vortag in Szene setzen, lieferte sich aber ein spektakuläres Duell mit Ayhancan Güven (Bernhard-Porsche; 11.), den er mit zwei Rädern im Gras überholte. Am Ende wurde er Elfter und rutschte durch die Strafe gegen Wittmann in die Top 10.


Fotos: DTM: Saisonfinale in Hockenheim 2023, Sonntag


Damit ist die DTM-Saison 2023 beendet. Die Fans erwartet eine lange Winterpause, die allerdings nicht ganz so lang sein wird wie im vergangenen Winter. Der Saisonauftakt in Oschersleben steht vom 26. bis 28. April auf dem Programm.

Neueste Kommentare