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DTM-Reglement 2020: Boxenstopp-Fenster und deutlich aufgewertete Überholhilfen

Wieso 2020 in der DTM wieder ein Boxenstopp-Fenster eingeführt wird, was sich bei den Überholhilfen ändert und wie man damit im Qualifying tricksen kann

(Motorsport-Total.com) - Die DTM startet am kommenden Wochenende in Spa-Francorchamps in ihre 34. und vielleicht letzte Saison. Was bisher nur am Rande durchgesickert ist: Während die Boliden im Vergleich zum Vorjahr weitgehend unverändert bleiben, gibt es zahlreiche kleine Regeländerungen, auf die sich die Fans erst einstellen müssen.

Titel-Bild zur News: Lucas Auer, Rene Rast, Robert Kubica

Das Reglement soll dafür sorgen, dass es in der DTM noch enger zugeht Zoom

So wird erstmals seit 2016 wieder ein Boxenstopp-Fenster eingeführt. Damit will man verhindern, dass Piloten bereits nach einer Runde an die Box kommen, um für den Fall einer Safety-Car-Phase den Pflichtstopp bereits absolviert zu haben - und am Ende Glückssiege die Regel werden.

Derartige Pokerspiele sorgten im Vorjahr vor allem in der ersten Saisonhälfte, als die mangelnde Zuverlässigkeit der Boliden regelmäßig Neutralisierungen durch die Rennleitung erforderte, für heftige Kontroversen und teils beliebige Ergebnisse.

DRS darf bei Hälfte aller Rennrunden genutzt werden

Aber auch bei den Überholhilfen wurde in der Winterpause kräftig Hand angelegt: Wie 'Motorsport-Total.com' bereits im vergangenen Dezember berichtet hat, werden DRS und Push-to-pass 2020 deutlich aufgewertet. Der Überholknopf, der einmal pro Runde gedrückt werden darf, aktiviert ab sofort für fünf Sekunden ganze 60 statt 30 Zusatz-PS.

Damit das die Motoren nicht zusätzlich belastet, hat man die grundsätzliche Benzindurchflussmenge von 95 auf 90 Kilogramm hinabgesetzt. Doch das ist nicht alles: Während der Boost bislang in zwölf Rennrunden erlaubt war, sind es nun 24 Umläufe - also doppelt so viele.

Auch in Hinblick auf die DRS-Nutzung gibt es jetzt eine endgültige Lösung: Der Heckflügel darf 2020 in den Rennen nicht mehr wie bisher in insgesamt zwölf Runden nach unten geklappt werden, um die Höchstgeschwindigkeit zu verbessern, sondern in 50 Prozent der zu erwartenden Umläufe.

DRS-Fenster wird abgeschafft: Leader klar im Nachteil

Das bedeutet, dass das System auf Kursen wie Zolder (4,006 km), wo die Rundenzeit niedriger ist und im Vorjahr 39 Runden gefahren wurden, öfter eingesetzt werden darf als auf langen Strecken wie zum Beispiel Spa-Francorchamps (7,004 km). Die DTM-Dachorganisation ITR behält sich allerdings vor, den Wert an die jeweilige Strecke anzupassen. Gestaltet sich das Überholen auf einem Kurs also besonders schwierig, könnte man sogar über die 50 Prozent gehen.

Dazu kommt, dass das System nun unabhängig vom Abstand zum Vordermann genutzt werden darf - das DRS-Fenster von drei Sekunden wurde also abgeschafft. Auch DRS-Zonen, wie man sie aus der Formel 1 kennt, werden nicht eingeführt. Dafür bleibt die Regelung bestehen, dass pro Runde drei Einsätze erlaubt sind. Nutzt man DRS nur einmal pro Runde, hat man somit zwei Aktivierungen verschenkt.


Fotostrecke: Die DTM-Regeländerungen 2020

Während die Überholhilfen also deutlich intensiver eingesetzt werden dürfen als bisher, muss der Führende weiterhin komplett auf sie verzichten. Dadurch sollten Abwehrschlachten vorprogrammiert sein.

Push-to-pass und DRS im Qualifying: So kann man tricksen

Doch nicht nur in den Rennen kommen DRS und Push-to-pass nun öfter zum Einsatz, sondern erstmals auch im Qualifying: Bisher waren die Systeme im Kampf um die Pole-Position nicht freigegeben, doch nun dürfen die Piloten einmal pro Runde das Push-to-pass-System zuschalten und dreimal pro Runde den Heckflügel flachstellen.

Das erhöht die Anforderungen an die Piloten, die nun nicht nur die perfekte Linie treffen müssen, sondern auch ihre Multitasking-Fähigkeiten unter Beweis stellen müssen. Zudem wird es von besonderer Bedeutung sein, die perfekten Passagen für den Einsatz der Systeme herauszufinden: Push-to-pass eignet sich besser zum Beschleunigen, DRS dagegen zum Erlangen des optimal Topspeeds auf einer Gerade.

Mit einem Trick wäre es sogar möglich, den Vorteil der Systeme über das vorgegebene Maß hinaus zu nutzen: Wenn man unmittelbar vor Beginn der schnellen Runde auf Start-Ziel den Push-to-pass-Knopf drückt, zählt der Einsatz noch für den vorangegangenen Umlauf - und man kommt für einige zusätzliche Sekunden in den Genuss der 60 Zusatz-PS.

Bei DRS sieht die Angelegenheit ähnlich aus: Wenn man den Heckflügel vor dem Überqueren der Start-Ziel-Linie flachstellt, zählt der Einsatz nicht für die schnelle Runde und man hat nach wie vor drei Schüsse zur Verfügung.

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1. Qualifying Sa. 09:55 Uhr
1. Rennen Sa. 13:30 Uhr
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