DTM-Qualifying Zolder 1: Rast holt Pole, DTM-Leader Müller strauchelt
Rosberg-Audi-Pilot Rene Rast sichert sich auf nasser Strecke die Pole in Zolder vor BMW-Pilot Timo Glock, während DTM-Leader Nico Müller nur auf Platz sieben kommt
(Motorsport-Total.com) - Schwierige Bedingungen beim Samstags-Qualifying in Zolder - und Rosberg-Audi-Pilot Rene Rast sichert sich auf nasser Strecke in 1:28.987 die Pole-Position, während DTM-Leader Nico Müller nicht über Startplatz sieben hinauskommt (hier geht's zum Ergebnis)!

© ITR
Ungewohntes Bild: BMW-Pilot Timo Glock in den Top 3, aber kein Nico Müller Zoom
Dem Meisterschafts-Dritten Rast, der seinen Rückstand durch die drei Punkte auf 44 Zähler verkürzt, gelang es mit einem perfekten Timing in der letzten Runde, die Zeit von BMW-Pilot Timo Glock um 0,346 Sekunden zu unterbieten und ihm die Pole zu entreißen. Es ist die 20. DTM-Pole in Folge für die Ingolstädter.
Dabei hatte er seine vorletzte Runde wegen Sheldon van der Linde abbrechen müssen. Hat ihn der BMW-Pilot aufgehalten? "Nein", antwortet Rast gegenüber 'ran.de'. "Ich bin aus der Box gekommen und hatte mir neue Reifen geholt - und er war schon auf einer fliegenden Runde. Ich habe ihn vorbeigelassen, und dann ist klar, dass er vor mir war. Ich war dann ein bisschen schneller, aber er hat auch versucht, sein Qualifying zu fahren wie jeder andere auch. Ich erwarte da nicht, dass er mich da vorbei lässt."
Rast schreibt Müller im Rennen nicht ab
Das war auch der Grund, warum Rast ausreichend Abstand ließ: "Ich hatte noch eine Runde, und genau die hat gepasst." Was auch an den abtrocknenden Bedingungen lag, wie Rast klarstellt: "Ich glaube wir haben es heute ganz gut gemanagt, dass wir kurz vor dem Fallen der Zielflagge noch mal rüber sind und noch eine weitere Runde fahren konnten. Wir hatten die besten Bedingungen."
Geht jetzt in der Meisterschaft die große Aufholjagd los? "Wir versuchen es schon seit mehreren Rennen", zuckt Rast mit den Schultern. "Heute war es den Bedingungen geschuldet, dass Nico nicht ganz vorne war. Aber im Trockenen hat man gestern gesehen, dass er im Longrun bärenstark ist. Er wird auch im Rennen vorne mitspielen. Aber klar, wir brauchen solche Qualifyings wie heute, wo ein bisschen Chaos herrscht. Das hat uns heute geholfen."
Frijns wird Green-Ausrutscher zum Verhängnis
Auf Platz drei landete Müllers Teamkollege Robin Frijns, dem auf Rasts Pole-Runde 0,497 Sekunden fehlten. Der Niederländer, der bisher in dieser Saison als einziger bei jedem Qualifying in die Top 3 fuhr, haderte im Gegensatz zu Rast etwas mit dem Timing, da er wegen eines Ausrutschers von Rosberg-Audi-Pilot Jamie Green in der ersten Kurve Zeit verlor.
"Es ist einfach schade, dass es in meiner schnellsten Runde in Kurve 1 gelbe Flaggen gab", sagt der Zweitplatzierte in der Meisterschaft gegenüber 'ran.de'. "Ich musste also bremsen. Das hat meine Rundenzeit kaputtgemacht."
Mit dem Ergebnis kann er aber leben: "Mit Platz drei ist man aber vorne dabei - und in Zolder ist das Überholen schwierig. Jetzt ist es das Ziel, einen guten Start zu haben und mit Rene zu kämpfen."
Über eine Sekunde Rückstand für Müller
Da er für Startplatz drei einen Punkt erhält, hat Frijns den Rückstand auf Müller in der Meisterschaft auf 17 Punkte verkürzt. Das will er aber nicht überbewerten. "Es stehen immer noch sechs Rennen aus, und es kann schnell gehen: Zum Beispiel, wenn ich ein Problem beim Auto habe - oder Nico oder Rene. Wir müssen also einfach konzentriert bleiben."
Für DTM-Leader Müller lief das Qualifying nicht nach Wunsch. Der Schweizer, der nun in der Meisterschaft noch 17 Punkte Vorsprung auf Frijns hat, verzeichnete sogar einen Ausrutscher ins Kiesbett und hatte am Ende auf Platz sieben 1,052 Sekunden Rückstand. Da man in Zolder kaum Überholen kann, keine gute Ausgangssituation für den Abt-Audi-Piloten.
Umso größer ist die Freude im BMW-Lager, obwohl man in der Anfangsphase des Qualifyings kaum mithalten konnte: Glock stellte den M4 erstmals in dieser Saison in die erste Startreihe - und bescherte den Münchnern zudem die ersten Qualifying-Punkte der Saison. Dennoch trauert der Ex-Formel-1-Pilot sogar der Pole nach.
Warum Glock der Pole-Position nachtrauert
"Ich hatte ein bisschen Pech mit Jamie Green, der vor mir in Kurve 1 ins Kies gefahren ist", offenbart er bei 'ran.de', dass es ihm ähnlich erging wie Frijns. "Ich musste daher eine halbe Sekunde rausnehmen, einfach um keine personal Best im ersten Sektor zu fahren. Im zweiten Sektor war ich ganz gut unterwegs und habe dann einen Fehler in der letzten Kurve gehabt. Aber generell müssen wir happy sein."
Für das Rennen ist Glock guter Dinge: "Wir haben nichts zu verlieren. Wir stehen vielleicht sogar ein bisschen auf der besseren Seite hier, die schneller abtrocknet als die linke Seite. Wir schauen einfach, was wir machen können. Gestern war das Auto gut, daher voller Angriff."
Mit Marco Wittmann (+0,517) auf Startplatz vier und van der Linde (+0,972) auf Startplatz sechs befinden sich noch zwei weitere BMW-Piloten in aussichtsreichen Positionen.
Eine Talentprobe gab WRT-Audi-Pilot Harrison Newey beim Heimrennen seiner belgischen Mannschaft ab: Der Rookie stellte seinen RS 5 mit 1,056 Sekunden Rückstand auf den starken achten Platz und war damit auch schneller als die Audi-Werksfahrer Loic Duval (10.) und Green (13.). ART-BMW-Pilot Robert Kubica kam mit 2,429 Sekunden Rückstand nicht über Platz 15 hinaus.


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