DTM-Qualifying Zandvoort 1: McLaren bei Ferrari-Pole stark, Preining weit zurück

Clemens Schmid sorgt beim Samstags-Qualifying in Zandvoort für eine McLaren-Überraschung: Ferrari auf Pole, kein Porsche im Vorderfeld

(Motorsport-Total.com) - Nach der Sensations-Pole für Maximilian Paul beim am Freitagabend ausgetragenen Sonntags-Qualifying, das wegen des Le-Mans-Tests vorgezogen wurde, gibt es auch am Samstagmorgen im ersten Qualifying ein überraschendes Ergebnis (hier ansehen!): Emil-Frey-Ferrari-Pilot Jack Aitken sichert sich in 1:31.762 die Poleposition vor Dörr-McLaren-Pilot Clemens Schmid, dem satte 0,374 Sekunden fehlten.

Titel-Bild zur News: Jack Aitken

Jack Aitken holt sich die Poleposition vor McLaren-Überraschungsmann Schmid Zoom

Die Zeiten waren deutlich schneller als am Freitagabend, als eine 1:32.780 für die Pole reichte. "Es war kälter heute Morgen - und das hilft dem Auto ein bisschen, im richtigen Arbeitsfenster zu bleiben", erklärt Jack Aitken bei ran.de seine perfekte Runde. "Ich hatte sehr viel Grip und habe die Runde zusammenbekommen."

Ein möglicher Sieg führe nun über die perfekte Strategie, denn "wir wissen, dass der Speed des Autos sehr gut ist und hier ist es schwierig zu überholen." Bei Schmid, der McLaren erstmals in der DTM-Geschichte in die erste Startreihe bringt, war die Freude groß.

Schmid nach McLaren-Überraschung: "Gehören in die DTM"

"Endlich konnten wir zeigen, dass wir in die DTM gehören", sagt der Österreicher. Zum zweiten Mal in seiner DTM-Karriere nach Hockenheim 2022 hat er nun beim Start niemanden vor sich.

Auch der GT3-Routinier rechnet sich Chancen auf einen Sieg aus, sieht bei ran.de Chancen beim Start oder "mit Mut" in der ersten Kurve. "Ich glaube, dass es funktionieren kann, denn unser Auto hatte einen guten Topspeed." Sein Rookie-Teamkollege Ben Dörr rundete übrigens auf Platz zwölf das starke McLaren-Ergebnis ab.

Jack Aitken

Jack Aitken freut sich über die zweite Saison-Pole nach Oschersleben Zoom

Auf Platz drei landete HRT-Pilot Arjun Maini (+0,447), der zum wiederholten Male bester Mercedes-AMG-Pilot war, Vierter wurde mit Ricardo Feller der beste Audi-Pilot (+0,481). Auf den Plätzen fünf und sechs rangieren Winward-Mercedes-Pilot Lucas Auer (+0,522) und mit Sheldon van der Linde (+0,535) der beste BMW-Pilot. Teamkollege Rene Rast (+0,540), der beim Qualifying am Vorabend Letzter wurde, sicherte sich Platz sieben.

BMW erstarkt: Wäre mehr drin gewesen als Platz sechs?

Dadurch zeigte sich die Schubert-Truppe mit dem BMW M4 GT3, der durch eine Änderung der Balance of Performance (BoP) vor dem Samstags-Qualifying etwas mehr Ladedruck erhielt, im Vergleich zum Vortag deutlich verbessert.

Laut Sheldon van der Linde wäre sogar noch mehr drin gewesen. "Ich ärgere mich, weil wir in der dritten Runde 'purple' waren", verweist er bei ran.de auf die beste Sektorzeit. "Dann kamen drei Autos vor mir." Dennoch freue er sich über das deutlich bessere Ergebnis als am Freitagabend, als er nur 17. wurde: "Es war viel besser als gestern, deshalb bin ich happy."

Auch Rast freut sich, dass er nicht erneut ganz hinten landete. "Andere Temperaturen - und auf einmal funktioniert das Auto", wundert er sich. "Gute Runde gefahren, keinen Fehler reingehauen, deswegen bin ich ganz zufrieden."

Nicki Thiim bester Lamborghini-Pilot

Lamborghini war beim Samstags-Qualifying nicht so stark wie am Freitag, was zum Teil sicher auf die BoP-Änderung und die zusätzlichen 15 Kilogramm zurückzuführen ist: Bester Pilot der italienischen Marke war SSR-Fahrer Nicki Thiim (+0,580) auf Platz acht. Neunter wurde Freitag-Sensationsmann Paul (+0,582) im Paul-Lamborghini, Elfter SSR-Lamborghini-Ass Mirko Bortolotti (+0,631). Die Grasser-Piloten landeten am Ende des Feldes.

Während Paul seine Runde früh in der Session absolviert, nutzte DTM-Leader Kelvin van der Linde ganz am Anfang als einziger die leere Strecke, um eine Zeit zu setzen. Auch wenn die Runde so aussah, als könnte sie für die vorderen Startplätze reichen, wurde er mit 0,705 Sekunden Rückstand am Ende auf Platz 13 durchgereicht.

Porsche-Rückschlag: "Gab viel mehr Grip als gestern"

Für Manthey EMA setzte es eine Enttäuschung: Porsches Titelverteidiger Thomas Preining (+0,725) kam nicht über Platz 14 hinaus, Teamkollege Ayhancan Güven (+0,820) wurde 16. Warum Preining im Vergleich zum Qualifying mit dem Porsche 911 GT3 R nicht mithalten konnte?

"Es gab viel mehr Grip als gestern, die Strecke war richtig schnell", sagt er bei ran.de über die veränderten Bedingungen am Samstag. "Wir hatten gestern auch schon sehr viel Grip, heute hatte das jeder. Da fehlt offensichtlich sehr viel. Wir müssen uns anschauen, was wir besser machen können."


Fotos: DTM 2024: Rennwochenende in Zandvoort, Samstag


Preining spricht aber von einem "sehr sauberen Qualifying", auch den Reifen konnte er "sehr gut nutzen". Wie er nun die Chancen im Rennen sieht? "Vielleicht können wir beim Boxenstopp jemanden überholen, aber aus dem Rennen heraus wird es schwierig, weil uns vor dem Anbremsen ungefähr 150 Meter fehlen", sieht er einen Nachteil auf den Geraden.

"Wir kommen eigentlich gut aus den Kurven raus, aber dann sind wir ein bisschen zu langsam", so Preining. "Das ist so im Porsche, sonst wären wir zu schnell. Aber ist dann im Rennen schwierig, vor zu kommen." Das Rennen wir heute wie gewohnt um 13:30 Uhr gestartet (alle Infos zu TV-Zeiten, Stream etc.).