DTM-Qualifying Zandvoort 2: BMW-Ohrfeige und Lamborghini-Sensation!
Überraschung beim vorgezogenen zweiten Qualifying in Zandvoort: Lamborghini-Youngster Maximilian Paul besiegt Bortolotti, Strafe für Preining, BMW weit zurück
(Motorsport-Total.com) - Beim wegen der Überschneidung mit dem offiziellen Le-Mans-Test vorgezogenen DTM-Qualifying in Zandvoort für das Sonntagsrennen gibt es ein völlig überraschendes Ergebnis: Der junge Dresdner Maximilian Paul, der im Vorjahr auf dem Nürburgring siegte und diese Saison mit seinem eigenen Lamborghini-Team an den Start geht, sichert sich seine erste Poleposition (hier geht's zum Ergebnis).

© Alexander Trienitz
Mit dem eigenen Paul-Team auf die Poleposition in Zandvoort: Maximilian Paul Zoom
Mit einer Bestzeit von 1:32.780 setzt er sich gegen SSR-Lamborghini-Ass Mirko Bortolotti durch, der 0,109 Sekunden Rückstand hatte. "Hier auf Pole zu stehen ist super", freut sich der 24-Jährige bei ran.de, der Zandvoort als eine seiner Lieblingsstrecken nennt. "Und das im dritten Rennen in der ersten Saison als Team. Ich bin mega-happy, alle haben es verdient im Team, alle haben Gas geben!"
Nun sei es das Ziel, den Sieg zu holen, peilt er am Sonntag die 25 Punkte an. Wie es ihm gelang, Lamborghinis Topmann Bortolotti zu besiegen? Das habe, so Bortolotti, mit einem Fahrfehler im abschüssigen letzten Sektor zu tun.
Bortolotti: Pole in letzter Kurve verloren?
"Ich hatte eigentlich eine perfekte Runde bis zur letzten Kurve", erklärt Bortolotti nach dem Qualifying bei ran.de. "Dann war ich im Kies." Dennoch freue er sich über Startplatz zwei. "Glückwunsch an Max, freut mich sehr für ihn - und schön, dass zwei Lambos vorne stehen." Zumal es sich zumindest im Qualifying um die "coolste Strecke im Kalender" handle.
Auf Platz drei die nächste Überraschung: Lokalmatador Thierry Vermeulen, der von Max Verstappen gecoacht wird, fehlten 0,198 Sekunden, wodurch er am Sonntag neben seinem Emil-Frey-Ferrari-Kollegen Jack Aitken (+0,266) aus der zweiten Reihe losfährt.

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Maximilian Paul darf sich am Freitag über die Pole für den Sonntag freuen Zoom
Die Rennleitung hatte gegen den 21-jährigen Sohn von Verstappen-Manager Raymond Vermeulen nach dem Qualifying eine Untersuchung wegen zu frühen Einbiegens auf die Fastlane der Boxengasse zu Beginn des Qualifyings eingeleitet, Vermeulen kam aber ungeschoren davon.
Preining wegen Blockierens bestraft
"Das hier in Zandvoort zu schaffen ist sehr schön", freut sich Thierry Vermeulen, der beim Heimspiel laut eigenen Angaben von 40 Freunden und Partnern unterstützt wird, nach dem Qualifying bei ran.de. Vor dem Wochenende habe er mit Verstappen noch im Simulator auf dem Kurs in Zandvoort trainiert, das habe sich bezahlt gemacht.
Auf den Plätzen fünf und sechs landeten mit Arjun Maini (+0,273) und Thomas Preining (+0,277) die besten Piloten von Mercedes-AMG und Porsche. Der Manthey-EMA-Pilot wurde aber nachträglich mit einer Rückversetzung um fünf Startplätze bestraft, weil er Dörr-McLaren-Pilot Clemens Schmid und Winward-Mercedes-Pilot Maro Engel blockiert hatte. Dadurch muss Preining am Sonntag von Platz elf losfahren (Startaufstellung).
DTM-Leader van der Linde bis zum Abflug auf Pole-Kurs
DTM-Leader Kelvin van der Linde beendete das Qualifying als bester Audi-Pilot auf Platz sieben. Der Südafrikaner fuhr seine Runde ganz am Anfang der Session, schmiss aber die Pole mit einem Abflug in der Zielkurve weg.
Zu diesem Zeitpunkt hatte er bereits vier Zehntelsekunden Vorsprung auf seine persönliche Bestzeit, mit der er am Ende um 0,326 Sekunden an Pauls Pole-Zeit scheiterte. "Ich habe zweimal in der letzten Kurve ein bisschen Dreck auf der Strecke erwischt. Daher konnten wir die Runde nicht zu Ende fahren", sagt van der Linde, der von einem "schwierigen" und sehr enttäuschenden" Qualifying spricht.
Danach musste er auch noch um sein Ergebnis bangen, denn die Rennleitung verdächtige den Abt-Piloten, absichtlich Kies auf die Idealline befördert zu haben. Nach der Untersuchung entschied man aber auf "no further action". Und er rutscht durch die Strafe für Preining auf Platz sechs nach vorne.
Ohrfeige für BMW-Piloten: Rast am Ende des Feldes!
Noch schlechter lief das Qualifying für van der Lindes Abt-Teamkollegen Ricardo Feller, der laut dem Team schon den ganzen Tag mit seinem Auto unzufrieden ist und nicht über Platz zehn hinauskam, nun aber auf Rang neun aufrückt.
Überhaupt nicht nach Wunsch lief das Qualifying für die BMW-Piloten: Bester Fahrer mit dem M4 GT3 war Marco Wittmann auf Platz 14, dem 0,602 Sekunden auf die Pole fehlten. Besonders bitter war das Qualifying aber für Rene Rast, denn der dreimalige Champion landete mit 0,845 Sekunden Rückstand auf dem 20. und letzten Platz.
Am Samstagmorgen geht es weiter mit dem nächsten Qualifying - diesmal für das Samstagsrennen. Das Sonntagsrennen mit Paul auf der Poleposition wird erst um 16:30 Uhr gestartet (alle Infos zu TV-Zeiten, Stream etc.).


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