DTM-Qualifying Spielberg 2: Rast holt Pole, Preining erneut vor Bortolotti

Rene Rast und Sheldon van der Linde sorgen dafür, dass zwei BMW in Spielberg in der ersten Reihe stehen: Preining setzt sich gegen Bortolotti durch, Ohrfeige für AMG

(Motorsport-Total.com) - Statt wegen der bevorstehenden Geburt seines zweiten Kindes das BMW-Cockpit zu räumen, sichert sich Rene Rast beim Sonntags-Qualifying in Spielberg bei trockenen Bedingungen aber niedrigen Temperaturen seine zweite BMW-Pole. Der dreimalige Champion setzt sich in 1:27.671 um 0,111 Sekunden gegen seinen Schubert-Teamkollegen Sheldon van der Linde durch, wodurch zwei BMW M4 GT3 in der ersten Reihe stehen (hier geht's zum Ergebnis).

Titel-Bild zur News: Rene Rast

Statt Vaterfreuden sichert sich Rast in Spielberg seine zweite BMW-Pole Zoom

Rast stellt bei ran.de klar, dass er das Arbeitsfenster des Reifens in seiner Pole-Runde "perfekt erwischt" habe. Und verweist auf eine "ganz andere Strategie als alle anderen."

"Ich war der einzige, der im ersten Versuch mit den Reifen von gestern schon einen richtigen Run gefahren ist. Ich habe mich quasi eingeschossen, habe geschaut, wie ist die Strecke nach dem Regen gestern", erklärt der Pole-Setter. Dadurch habe er sich "vielleicht einen kleine Vorteil verschafft".

Rast über bevorstehende Geburt: "Vierter falscher Alarm"

Mit seiner Frau, die noch zuhause ist, habe er noch vor dem Qualifying telefoniert. "Sie sagte zwar, dass sie heute Nacht gedacht hat, es geht los, aber es war wieder falscher Alarm. Zum vierten Mal, mittlerweile habe ich mich daran gewöhnt", grinst der dreimalige DTM-Champion.

Auf Platz drei steht mit Emil-Frey-Ferrari-Pilot Jack Aitken ein weiterer Pilot mit einem der favorisierten Turboboliden. Mit Platz vier sichert sich Thomas Preining (+0,211) eine gute Ausgangslage im Titelkampf, da der in der Meisterschaft sechs Punkte vor ihm liegende DTM-Leader Mirko Bortolotti (+0,314) auf Platz neun kam.

Preining: "Besser, wenn Rast Kind schon bekommen hätte"

"Es wäre besser gewesen, wenn der Rene das Kind schon bekommen hätte, dann wären wir Dritter", scherzt der Lokalmatador bei ran.de. Preining spricht von einem "super Start in den Tag", obwohl er fürchtet: "Ich glaube es wird extrem schwierig, die Jungs da vorne zu überholen, aber ich gehe all-in - von Anfang bis Ende."

SSR-Pilot Bortolotti landete mit Platz neun hinter seinen Markenkollegen Clemens Schmid (P6/+0,287) und Franck Perera (P7/+0,289) - und holte laut eigenen Angaben noch das beste aus der Session heraus.

Bortolotti-Zitterpartie wegen Tracklimits und Stolz

"Ich bin schwer reingekommen und hatte dann mal Tracklimits, musste die Runde abbrechen", so der in Wien lebende Italiener bei ran.de. "In der nächsten Runde hat Luca Stolz entschieden, seine Runde im letzten Sektor abzubrechen. Ich bin fast abgeflogen, deswegen musste ich noch einmal Abstand nehmen und es nochmal probieren."

Unter diesen Umstände habe er am Ende "noch eine ziemlich gute Runde rausgedrückt. Platz neun ist nicht so schlecht für das zweite Rennen heute", ist er nicht unzufrieden, zumal er im Vergleich zum Samstag ohne Erfolgsballast ins Rennen geht. Und auch mit dem Ausgang des Qualifyings kann Bortolotti leben. "Wenn BMW heute vorne gewinnt, würde mir das weniger wehtun", sagt er mit Blick auf die Meisterschaft und Herausforderer Preining.


Fotos: DTM: Rennwochenende in Spielberg 2023


Rückschläge für Audi und Mercedes-AMG

Nicht im Vorderfeld landeten die am Samstag bei wechselhaftem Wetter starken Audi-Piloten: Ricardo Feller, der in der Meisterschaft auf Platz drei Außenseiter ist, kam mit 0,428 Sekunden Rückstand auf Platz 13. "Wir sind zurück in der Realität", so Feller, der auf die traditionelle Red-Bull-Ring-Schwäche des Audi R8 LMS GT3 Evo II verweist.

"Gestern haben wir besser ausgeschaut als wir waren, weil wir von den Bedingungen profitiert haben, aber jetzt haben wir klar gesehen, dass wir eigentlich gegen alle keine Chance haben."

Aus Abt-Sicht sei das Qualifying "optimal gelaufen", aber "wir brauchen mehr Speed auf den Geraden", fordert er. Noch viel schlechter lief es für die Mercedes-AMG-Piloten: Bester Fahrer der Marke mit dem Stern war Arjun Maini, der im HRT-Mercedes mit 0,477 Sekunden Rückstand nur 16. wurde.

Das drittletzte Rennen in der Meisterschaft wird wie gewohnt um 13:30 Uhr (alle Infos zu TV-Zeiten, Stream etc.) gestartet. Eine neuen DTM-Champion werden wir heute definitiv noch nicht sehen, die Entscheidung fällt also beim Finale in Hockenheim im Oktober.

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