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DTM-Qualifying Spa 1: Porsche belegt erste Startreihe, DTM-Leader weit zurück

Erste DTM-Pole für SSR-Porsche-Pilot Dennis Olsen, der sich gegen Markenkollege Thomas Preining durchsetzt: Lucas Auer Dritter, seine Titelrivalen straucheln

(Motorsport-Total.com) - Regen beim Samstags-Qualifying der DTM in Spa-Francorchamps - und Porsche schlägt mit dem traktionsstarken 911 GT3 R zu: SSR-Pilot Dennis Olsen sichert sich in 2:30.488 seine erste DTM-Pole vor Bernhard-Markenkollege Thomas Preining, dem 0,146 Sekunden fehlten (hier geht's zum Ergebnis des Qualifyings).

Titel-Bild zur News: Dennis Olsen

Heckmotor als Trumpf: Dennis Olsen nutzte die Traktion seines Porsche 911 GT3 R Zoom

Was das Geheimnis des Norwegers war? "Vielleicht bin ich heute mit dem richtigen Fuß aufgestanden", scherzt er bei 'ran.de'. "Nein, ehrlich gesagt hat mir das Team ein gutes Auto gebaut. Wir sind aufgewacht und haben gesehen, dass die Regenwahrscheinlichkeit hoch ist. Und wir haben definitiv unseren Job gemacht."

Das Rennen, bei dem es laut Wetterbericht ebenfalls regnen könnte, werde laut Olsen nun zur "Herausforderung".

Funkprobleme bei Auer: "War ein wenig blind"

Das habe auch mit der unberechenbaren Lage zu tun: "Das Wetter wirkt instabil. Wir hatten heute Morgen viel Regen, jetzt hat er aufgehört. Das hat einen großen Einfluss auf der Strecke, was die Reifendrücke angeht. Für die Reifen wird es sicher hart, wenn es abtrocknet. Dann kommt die Strategie ins Spiel. Hoffentlich treffen wir die richtige Entscheidung."

Auf Platz drei landete Winward-Mercedes-Pilot Lucas Auer, dem 0,146 Sekunden fehlten. "Das war ein gutes Qualifying", freut sich der Österreicher bei 'ran.de'. "Ich bin aber ein bisschen angefressen, denn wir haben Funk-Probleme. Und bei solchen Bedingungen ist es so wichtig, dass du zur richtigen Zeit am richtigen Ort bist. Ich war ein wenig blind."

Auch Auer warnt vor einbrechenden Reifen

Sollte es im Rennen wie in den Schlussminuten des Qualifying abtrocknen, warnt auch Auer vor potenziellen Reifenproblemen: "Das war so brutal. Die Reifen haben maximal eine Runde, und dann fallen die wie verrückt." Man müsse sich also in Sachen Luftdruck und Reifenschonen etwas einfallen lassen.

Im Qualifying hat es bei Auer aber geklappt, denn der Drittplatzierte in der Meisterschaft macht mit dem dritten Startplatz einen weiteren Punkt gut, während seine Titelrivalen nicht im Vorderfeld landeten.

Nur Platz 22: Ratlosigkeit bei DTM-Leader van der Linde

DTM-Leader Sheldon van der Linde muss sich im Schubert-BMW mit 2,650 Sekunden Rückstand mit Platz 22 begnügen, wodurch er aber nur zwei Positionen hinter seinem Verfolger Mirko Bortolotti im Grasser-Lamborghini landete. Dennoch war die Ratlosigkeit beim Südafrikaner groß. Auf die Frage von 'ran.de', warum er so weit hinten stehe, meint er: "Wenn ich die Antwort wüsste, würde ich wahrscheinlich vorne stehen."

Er deutet aber an, dass die Bedingungen für den M4 GT3 nicht optimal waren, denn auch auch Marco Wittmann hatte als bester BMW-Pilot auf Platz 17 1,774 Sekunden Rückstand: "Der BMW hat einfach nicht funktioniert heute", so van der Linde. "Irgendwie hatte ich keine Vorderachse, ich hatte sehr viel Untersteuern."

Sheldon van der Linde

DTM-Leader Sheldon van der Linde kämpfte mit einem untersteuernden BMW Zoom

Nach seinem ersten Versuch hatte es sogar noch schlechter ausgesehen: "Da war ich Drittletzter oder sowas", meint der Schubert-BMW-Pilot. "Und auch im zweiten Run mit den neuen Reifen ging es nicht vorwärts. Ich habe keine Ahnung, was da los ist. Ich bin enttäuscht."

Einziger positiver Aspekt: "Es ist gut, dass Mirko auch hinten steht", blickt van der Linde auf die Meisterschaft - und auf seinen ersten Verfolger. Und hofft zumindest beim Rennen auf trockene Bedingungen: "Weil ich glaube: Wenn es wieder regnet, dann sind wir weit hinten."

Rast gewinnt durch Rückversetzungen zwei Plätze

Etwas besser als van der Linde und Bortolotti - hinter Clemens Schmid auf Platz 19 zweitbester Lamborghini-Pilot - erging es Abt-Audi-Pilot Rene Rast, der in der Meisterschaft Vierter ist und im Qualifying den elften Platz belegte.

Durch die Rückversetzung von Winward-Mercedes-Pilot David Schumacher und GruppeM-Mercedes-Fahrer Maro Engel, die wegen Kollisionen am Nürburgring um je fünf Startplätze zurückversetzt werden und von den Plätzen zehn und elf starten, rückt Rast auf Platz neun auf.

Auch nicht wirklich im Vorderfeld landete Nürburgring-Sieger und HRT-Mercedes-Pilot Luca Stolz, der sich als Fünfter in der Meisterschaft ebenfalls noch Chancen ausrechnen darf, mit Platz 15. Das Qualifying wurde bei Halbzeit durch einen Ausritt von Abt-Audi-Pilot Kelvin van der Linde unterbrochen, der sich in der Pouhon-Kurve drehte.

Glück für Kelvin van der Linde nach Abflug

"Diese weiße Linie ist lackiert - und wenn du da mal drauf fährst, hast du keinen Grip mehr", beschreibt er bei 'ran.de' seinen Zwischenfall. "Ich habe auf den Abschleppwagen gewartet, und Gott sei Dank kam dann keine rote Flagge. Sonst wäre meine Runde dann auch gestrichen worden."

Rennleiter Scot Elkins beließt es aber bei einer Full-Course-Yellow-Phase, der Audi wurde aus dem Kies gezogen und konnte die Session wieder aufnehmen. Am Ende wurde der Südafrikaner als bester Audi-Pilot Achter.

"Von den Mittelmotor-Autos sind wir am besten durchgekommen", war der Bruder von Sheldon van der Linde nicht unzufrieden - und deutet an, dass der Audi, der Lamborghini und der Ferrari bei diesen Bedingungen nicht unbedingt im Vorteil waren.

Am Ende des Qualifying verzeichnete auch noch Rosberg-Audi-Pilot Dev Gore einen Abflug, wodurch die Zeiten in den letzten Sekunden nicht mehr verbessert wurden. Der Start zum Rennen erfolgt um 13:30 Uhr.