DTM-Qualifying Norisring 2: Erste Pole für Thiim, Rast am Ende des Feldes

Das Lamborghini-Team SSR sichert sich am Sonntag am Norisring die erste Startreihe vor Jubilar Maro Engel: Enttäuschung für Porsche und Samstag-Sieger Rene Rast

(Motorsport-Total.com) - Immer wieder leichte Regentropfen beim Sonntags-Qualifying der DTM auf dem Norisring, doch Nicki Thiim behielt die Nerven: Der SSR-Lamborghini-Pilot, der in der zweiten Qualifying-Gruppe startete, holte in 48.758 Sekunden die Poleposition und startet vor seinem SSR-Teamkollegen Mirko Bortolotti (Startaufstellung).

Titel-Bild zur News: Nicki Thiim

Jubel bei Nicki Thiim über die erste DTM-Pole seiner Karriere Zoom

"Unglaublich, ich bin sprachlos", sagt Thiim bei ran.de. "Das ist emotional! Es ist nur Quali, aber nach so einer beschissenen Saison bisher haben wir es auf die Reihe bekommen", freut sich der Däne. "Es ist eine Erleichterung, dass man nicht zu alt geworden ist für den Kram hier."

Teamkollege Bortolotti hatte davor in der ersten Qualifying-Gruppe in 48.892 Bestzeit gefahren (Ergebnis Gruppe B), wird aber auf Platz zwei gereiht, weil Thiim die schnellere Rundenzeit fuhr (Ergebnis Gruppe A). Hinter den schnellsten Piloten jeder Startgruppe werden die beiden Startgruppen abwechselnd in die Startaufstellung einsortiert.

Bortolotti: "Sogar leicht die Wand mitgenommen"

Auch Bortolotti zeigte sich mit seiner Leistung zufrieden. "Mega Zeit, mega Runde, maximales Commitment, sogar die Wand mitgenommen, ich bin überglücklich!", meinte der Italiener bei ran.de nach seinem Qualifying. "Es ar sehr tricky, hat am Anfang leicht genieselt, wir haben die richtigen Calls gemacht und zur richtigen Zeit auf die richtigen Reifen gewechselt."

Mirko Bortolotti

Jeden Millimeter genutzt: Bortolottis Rückspiegel nach dem Mauerkuss Zoom

Auf Platz drei landete Winward-Mercedes-Pilot Maro Engel, der in der zweiten Startgruppe Zweiter wurde und vor seinem 100. DTM-Rennen steht. "Den Kuchen habe ich noch nicht gegessen, den heben wir uns für den Mittag auf", grinst der Routinier bei ran.de. Er spricht von einem "guten" Qualifying. "Sau-eng hier, kann man ein gutes Rennen fahren."

DTM-Leader in Lauerstellung, nächster Porsche-Rückschlag

Tatsächlich fehlten Engel auf Pole-Setter Thiim nur 0,055 Sekunden. Er profitierte im Vergleich zum Vortag von einer über Nacht geänderten Fahrzeugeinstufung (alle Details zur Balance of Performance), durch die der Mercedes-AMG GT3 mehr Leistung erhielt und auch das Gewicht reduziert wurde.

Auf Platz vier fährt Abt-Audi-Pilot Kelvin van der Linde los, der in der ersten Startgruppe Zweitschnellster war. Dem DTM-Leader (Stand in der Meisterschaft) fehlten überhaupt nur acht Tausendstel auf Bortolotti. "Wenn man acht Tausendstel verliert, ist das bitter, vor allem wenn dein Meisterschaftskontrahent vor dir steht", verweist der Südafrikaner auf Bortolotti, ist aber mit seiner Runde bei ran.de zufrieden.

Erneut nicht nach Wunsch lief das Qualifying für die Manthey-EMA-Porsche-Piloten: Titelverteidiger Thomas Preining kam nicht über den zwölften Platz hinaus, Teamkollege Ayhancan Güven wurde 14. Beide hatten den Nachteil, dass sie in der ersten Startgruppe fuhren, als das Gripniveau noch geringer war.

Wie sich Rast wegen des Regens verzockte

Besonders enttäuschend verlief das Qualifying für Samstag-Sieger Rene Rast. Der Schubert-BMW-Pilot holte am Ende nur den 18. Platz - vor den beiden Dörr-McLaren-Piloten. Zu allem Überfluss erhielt der dreifache DTM-Champion im Anschluss an das Zeittraining eine Strafversetzung um eine Position, weil er Ferrari-Pilot Jack Aitken blockiert hatte. Er startet vom 19. und vorletzten Platz.


Fotos: DTM 2024: Rennwochenende Norisring


Wie es dazu kommen konnte? "Ich habe eine andere Strategie probiert als der Rest des Feldes, haben den Reifen in der kurzen Zeit nicht zum Arbeiten gekriegt", gibt Rast, dem auf Bortolotti 0,326 Sekunden fehlten, bei ran.de zu Protokoll.

Der Schubert-BMW-Pilot, der am Samstag noch den richtigen Regenriecher hatte, fuhr am Anfang mit einem gebrauchten Reifensatz, "um dem Regen auszuweichen" und zumindest eine brauchbare Rundenzeit zu haben, sollte der Guss kommen. "Ab Mitte fuhr ich dann dann mit neuen Reifen, den haben wir nicht zum Arbeiten gebraucht. Man braucht dafür ungefähr 15 Runden."

Rast hatte aber nach fünf Runden auf dem gebrauchten Reifen nur 14 Runden mit dem neuen Satz und muss sich nun beim Sonntagsrennen, das wie gewohnt um 13:30 Uhr gestartet wird (Infos zu TV-Zeiten, Stream etc.), von hinten nach vorne kämpfen.