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"Wir haben sowieso verloren": Warum Rast den Poker mit Slick-Reifen wagte
Mit einem gewagten Reifenpoker zockt sich Rene Rast zu seinem zweiten Sieg auf dem Norisring - Warum der Schubert-BMW-Pilot nicht auf Regenreifen wechselte
(Motorsport-Total.com) - Schubert-BMW-Pilot Rene Rast gewinnt das verrückte DTM-Rennen auf dem Norisring: Der dreifache DTM-Champion entscheidet sich trotz eines heftigen Regenschauers dazu, einfach mit den Slick-Reifen weiterzufahren - und wird damit zum glücklichen Sieger! "Wir haben sowieso verloren, es regnet nicht mehr!", funkt Rast seinem Schubert-Team, das ihn kurz zuvor zum Reifenwechsel gebeten hatte.

© Alexander Trienitz
Rene Rast blieb trotz des Regens auf den Slick-Reifen Zoom
Der 37-Jährige erkundigt sich bei seinem Ingenieur nach den Zeiten der Konkurrenz und entscheidet sich dann, trotz nasser Strecke einfach weiterzufahren. "Die Entscheidung ist mir nicht leicht gefallen, aber ich habe gesehen, dass es nicht mehr regnet", erläutert Rast im Gespräch mit Motorsport-Total.com.
Zu diesem Zeitpunkt waren die Rundenzeiten der Konkurrenz auf Regenreifen rund zwei Sekunden schneller. Weil Rast mit seinem Boxenstopp aber länger gewartet hatte als die Konkurrenz, wäre er ohnehin zurückgefallen.
"Deshalb war klar: Wenn ich reingekommen wäre, hätte ich Positionen verloren, weil alle vor mir gestoppt haben", weiß der Schubert-BMW-Pilot. "Das war die einzige Chance, die mir blieb, weil es sowieso nicht mehr geregnet hat."
Rast hat "das Auto ein paar Mal fast verloren"
Rast hatte gesehen, wer vor ihm bereits gestoppt hatte und wusste daher genau, dass ein zusätzlicher Boxenstopp keinen Sinn gemacht hätte. "Ich wusste aber auch nicht, wie viel Regen noch kommen würde", erinnert der 37-Jährige, der in regelmäßigem Funkkontakt mit seinem Team stand. "Normalerweise bin ich [am Funk] sehr ruhig, aber heute war ich ein bisschen aufgeregt."

© ADAC Motorsport
Rene Rast gewinnt das erste DTM-Rennen auf dem Norisring Zoom
Rast ließ sich stets über die Zeiten der Konkurrenz auf Regenreifen informieren. "Ich habe mit dem Team gefunkt, wir waren ziemlich ähnlich, deswegen bin ich so lange gefahren wie es ging", verrät der dreifache DTM-Champion, der davon profitierte, dass der Regen schnell wieder nachließ.
"Es war schwierig, die ganze Strecke war nass und ich wusste nicht, wo ich bremsen kann, vor allem in der ersten Kurve", berichtet Rast. "Ich hätte das Auto ein paar Mal fast verloren!" Doch als der Regen aufhörte, trocknete die Strecke zur Freude des BMW-Piloten schnell ab und der Grip kam zurück.
"Ich würde sagen, dass 75 Prozent der Strecke trocken waren, nur in Kurve 1 war es noch nass und da hat es auch geregnet, aber ich wusste, dass die Rundenzeiten mit Regenreifen langsamer sind", schmunzelt der 37-Jährige. "Ich war mir sicher, dass die Slicks immer noch die schnelleren Reifen sind."
Rast mit Vorahnung? "Ich hatte es im Urin"
Dennoch musste Rast bis zum Schluss um seinen zweiten DTM-Sieg auf dem Norisring zittern. "Wenn es noch stärker geregnet hätte, wären wir nicht auf dem Podium gestanden, aber manchmal muss man eben Glück haben", freut er sich. "Ich habe mich für das Risiko entschieden und am Ende war es die richtige Entscheidung."
Kurios: Schon vor dem Rennen hatte Rast offenbar eine Vorahnung! "Ich hatte es vor dem Rennen im Urin", lacht der Schubert-BMW-Pilot gegenüber ran.de. "Ich habe gesagt, Jungs, wenn der Regen kommt, dann lasst mich einfach fahren. Und das haben wir genau gemacht, die Strategie war auf den Punkt und dadurch haben wir den Sieg geholt."
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"Es ist immer schön zu gewinnen, vor allem hier auf dem Norisring, einer meiner Lieblingsstrecken", erinnert der dreimalige DTM-Champion an seine erfolgreiche Vergangenheit auf dem Stadtkurs in Nürnberg. Denn in den vergangenen fünf DTM-Rennen stand er immer auf dem Podium!
Mr. Norisring! Fünftes Podium im fünften Rennen
Im Jahr 2022 wurde Rast zweimal Dritter, im vergangenen Jahr zweimal Zweiter und in diesem Jahr gewann er das Samstagsrennen. "Vielleicht gibt's morgen das Doppel", schmunzelt der Norisring-Sieger, der schon 2019 nach einem Strategiepoker triumphierte. "Fünf Podestplätze in fünf Rennen sind natürlich gigantisch. Aber natürlich war heute auch etwas Glück dabei."
Mit seinem ersten Saisonsieg verbesserte sich Rast in der DTM-Gesamtwertung auf den dritten Platz. "Der vierte Titel muss natürlich irgendwann her. Wir hamstern uns langsam ran", sagt Rast. "Hinten raus sind wir immer stärker als Anfang des Jahres, aber es ist noch ein langer Weg, deshalb jetzt ein Rennen nach dem anderen."


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